Die schrittweise und nicht bundeseinheitliche Vorgehensweise, die Schulen schon ab dem 22. Februar wieder zu öffnen und zum Präsenzunterricht zurückzukehren, polarisiert nach wie vor die Elternschaft. Während es der einen Hälfte nicht schnell genug geht, lehnt der Rest der Eltern dieses Vorhaben aus Angst vor der Ausbreitung der Coronavirus-Mutationen ab. Spannend ist hierbei erneut die Betonung der Verantwortlichen, dass es oberste Priorität habe, Kindern und Jugendlichen das bestmögliche Maß an Bildung zu ermöglichen. Angesichts eines jahrelang kaputtgesparten Bildungssystems mit maroden Schulen und ständigem Unterrichtsausfall mutet dies schon etwas heuchlerisch an. Die Tatsache, dass man es nach einem Jahr Pandemie immer noch nicht geschafft hat, alternative Lernkonzepte zu etablieren oder flächendeckend Luftfilter zu installieren, ist hier aber der eigentliche Skandal. Dies wird nun immer mehr Eltern bewusst. Unter ihnen ist der Twitteruser Rochus Wolff, der seinem Ärger über die frühe Schulöffnung in dem nun folgenden Thread Luft macht.
Nun wird also als Durchbruch dargestellt, dass die Kitas und Schulen „als erste“ wieder geöffnet werden, und die Frechheit dieses Framings, die Dreistigkeit dieser Lüge raubt mir den Atem. Wo ist denn die Homeofficepflicht, wo sind die Schließungen nicht-essentieller…
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
… Unternehmen? Die Schulen sollten als letzte geschlossen werden, dabei wurden außer dem Einzelhandel die Unternehmen nie, nie gleichermaßen in die Pflicht genommen. Die Last haben kleine Läden getragen, Selbständige im Kulturbereich und vor allem Familien jeder Art.
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
Wir werden nicht vergessen, wie entschlossen TUI, Lufthansa, Karstadt und andere Geschäftsmodelle von gestern mit Geld zugeschissen wurden und die Unternehmen fröhlich Hygienemaßnahmen ignorieren durften.
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
Währenddessen reißen sich Lehrkräfte mit miserabler technischer Versorgung den Arsch auf, Eltern machen Doppelschicht… und nun werden Schulen geöffnet ohne irgendein Konzept, das über Lüften und Beten hinausgeht. In zehn Monaten habe ich noch kein Konzept gesehen,…
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
… wie das pädagogisch aufgefangen werden soll. Wie Kinder mit Förderbedarf aufgefangen werden sollen. Wie verlässlich dafür gesorgt wird, dass die Schüler_innen sich nicht sorgen müssen. Ich sehe ahnungs- und tatenlose Kultusminister_innen, die jenseits von „Schule auf“…
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
… keine Ideen und Konzepte haben. NACH EINEM JAHR NOCH NICHT. Es ist ein Skandal, und keine Familie wird vergessen, wie sehr wir alleingelassen und belogen wurden.
— Rochus Wolff (@rrho) February 10, 2021
Das sagen andere User:
Du sprichst mir aus dem Herzen. Ab einer Inzidenz von 50 will NRW wieder volle Klassen. Was haben @ArminLaschet , @JoachimStamp und Co. nicht verstanden?
Was mache ich jetzt als vorerkrankte Nachhilfelehrerin?— Sabine SaL 💉wartet auf Impfung (@enibas_ge) February 11, 2021
Kinder und Mitarbeitende sind für Großunternehmen nur Produktionsfaktoren, Humanresourcen. Die Bildung von Kindern hat nur den Zweck, spätere brave und gefügige Mitarbeitende zu züchten. Die Anwesenheit am Arbeitplatz ist ein Machtfaktor.
— Martin Betzwieser (@MartinBetzwies1) February 11, 2021
Also hier in Köln waren die Kitas nie zu. Die „Notfallbetreuung“ war einfach ein anderes Wort für Regelbetrieb. Die Gruppen sind nicht merklich kleiner.
— konghongpongping (@konghongpongpi1) February 11, 2021
Das Konzept heißt mit dem Virus leben und ist komplett untauglich
— RamalamaKlingelingelingDingdong (@shisha_de) February 10, 2021