
Wir befinden uns im Jahr 2025. Ralf Schumacher macht Werbung, Trump ist Präsident, der Papst ist tot und auf Threads kursieren die Satisfyer-Posts. Nur an der Familienfront, da ist irgendwie in Teilen noch 1960. Erst gestern haben wir uns mit einem Thread beschäftigt, in dem eine Mutter ihren Mann bat, einen Tag im Monat die alleinige Verantwortung für das gemeinsame Kind zu tragen. Klingt in unseren Ohren irgendwie … nun, zumindest machbar, löste aber sowohl in der Beziehung als auch in der digitalen Diskussion die ein oder andere Krise aus.
Man kommt als vernünftig denkender Mensch nicht umhin, sich zu fragen, was da denn bitte los ist. Eine Familie zu organisieren, ist aufwendig, nerven- und zeitaufreibend. Zum Glück sind sämtliche Aufgaben – von Stillen abgesehen – nicht an ein Geschlecht gebunden, richtig? Man braucht unseres Wissens keine Brüste, um die Kinderarzttermine zu organisieren, und keinen Penis, um sich über geeignete Laufräder zu informieren. Und doch stellen auch wir immer fest, dass die Mental Load rund um Familienorganisation auch 2025 hauptsächlich von Frauen bewältigt wird.
Da darf man schon mal fragen, warum das eigentlich so ist. Wer füttert weiterhin dieses Narrativ von Vätern, die mit der Verantwortung für ihr Kind überfordert sind? Wer profitiert von dieser stummen Aufteilung und warum begehren Männer nicht gegen diese insinuierte Unfähigkeit auf? Der Thread von Userin @nalamartin beschäftigt sich mit genau diesen überfälligen Fragen.
Darf man schon mal fragen