
Manchmal dauert es Jahre oder gar Jahrzehnte, bis man merkt, dass man in einem Leben steckt, das irgendwie gar nicht das eigene ist oder sich zumindest fremd anfühlt. Gerade Frauen erzählen in ihrer Lebensmitte (oder gar später) davon, wie sie sich nach einer Trennung zum ersten Mal wirklich frei fühlen – als hätten sie endlich den Schlüssel zu ihrer eigenen Wohnung, ihrer eigenen Zeit, ihrem eigenen Ich gefunden. Und das wirft Fragen auf, die nicht nur traurig sind, sondern auch verdammt wichtig.
Warum braucht es oft erst das Ende einer Beziehung, um bei sich selbst anzukommen? Warum fällt das Loslassen manchmal leichter als das Bleiben? Studien zeigen: Alleinstehende Frauen leben im Durchschnitt länger und berichten häufiger von Lebenszufriedenheit als alleinstehende Männer. Letztere sterben im Vergleich zu verheirateten Männern früher, leiden häufiger unter Einsamkeit und schlechter Gesundheit. Hinter dieser Statistik steckt tatsächlich eine einleuchtende Erklärung: Frauen übernehmen oft den Großteil der Care-Arbeit, organisieren Familie, Beziehung und Alltag, während viele Männer noch immer in traditionellen Rollenbildern verharren – emotional wie praktisch.
Gesellschaftlicher Druck tut sein Übriges: Frauen sollen alles gleichzeitig sein – fürsorglich, schön, erfolgreich und bescheiden. Männern ist oftmals nur die monetäre Versorgerrolle zugewiesen, in der sie durch Abwesenheit im Alltag glänzen. Kein Wunder, dass der Moment des Alleinseins für viele Frauen nicht mit Verlust, sondern mit Aufatmen verbunden ist.
All das ging uns durch den Kopf, als wie über den nachdenklichen Post von @GroKoDeal gestolpert sind. Er fragte nämlich, ob es nicht traurig sei, wenn Frauen nach der Trennung sagen, sie könnten nun endlich ihr eigenes Leben leben. Die Antworten darauf? Ein vielstimmiges, ehrliches, oft bewegendes Echo – von kämpferisch bis dankbar, von kritisch bis versöhnt. Wir haben ein paar der treffendsten Antworten hier verewigt.