Wenn Frauen plötzlich ihr eigenes Leben leben

Immer wieder erlebe ich im Bekanntenkreis, dass Paare sich trennen. Oft höre ich dann von den Frauen (Kolleginnen oder Nachbarinnen im Alter von 50-60), dass sie nun endlich das Gefühl haben, ihr eigenes Leben leben zu können. Das ist doch traurig, oder!? Wie erlebt ihr das?

Manchmal dauert es Jahre oder gar Jahrzehnte, bis man merkt, dass man in einem Leben steckt, das irgendwie gar nicht das eigene ist oder sich zumindest fremd anfühlt. Gerade Frauen erzählen in ihrer Lebensmitte (oder gar später) davon, wie sie sich nach einer Trennung zum ersten Mal wirklich frei fühlen – als hätten sie endlich den Schlüssel zu ihrer eigenen Wohnung, ihrer eigenen Zeit, ihrem eigenen Ich gefunden. Und das wirft Fragen auf, die nicht nur traurig sind, sondern auch verdammt wichtig.

Warum braucht es oft erst das Ende einer Beziehung, um bei sich selbst anzukommen? Warum fällt das Loslassen manchmal leichter als das Bleiben? Studien zeigen: Alleinstehende Frauen leben im Durchschnitt länger und berichten häufiger von Lebenszufriedenheit als alleinstehende Männer. Letztere sterben im Vergleich zu verheirateten Männern früher, leiden häufiger unter Einsamkeit und schlechter Gesundheit. Hinter dieser Statistik steckt tatsächlich eine einleuchtende Erklärung: Frauen übernehmen oft den Großteil der Care-Arbeit, organisieren Familie, Beziehung und Alltag, während viele Männer noch immer in traditionellen Rollenbildern verharren – emotional wie praktisch.

Gesellschaftlicher Druck tut sein Übriges: Frauen sollen alles gleichzeitig sein – fürsorglich, schön, erfolgreich und bescheiden. Männern ist oftmals nur die monetäre Versorgerrolle zugewiesen, in der sie durch Abwesenheit im Alltag glänzen. Kein Wunder, dass der Moment des Alleinseins für viele Frauen nicht mit Verlust, sondern mit Aufatmen verbunden ist.

All das ging uns durch den Kopf, als wie über den nachdenklichen Post von @GroKoDeal gestolpert sind. Er fragte nämlich, ob es nicht traurig sei, wenn Frauen nach der Trennung sagen, sie könnten nun endlich ihr eigenes Leben leben. Die Antworten darauf? Ein vielstimmiges, ehrliches, oft bewegendes Echo – von kämpferisch bis dankbar, von kritisch bis versöhnt. Wir haben ein paar der treffendsten Antworten hier verewigt.

Immer wieder erlebe ich im Bekanntenkreis, dass Paare sich trennen. Oft höre ich dann von den Frauen (Kolleginnen oder Nachbarinnen im Alter von 50-60), dass sie nun endlich das Gefühl haben, ihr eigenes Leben leben zu können. 
Das ist doch traurig, oder!?
Wie erlebt ihr das?

Wie schlimm muss die Zeit davor gewesen sein?

Traurig?
Das ist wunderbar!
Ich konnte mir mit Ende 40 das erste Mal kompromisslos (m)eine Wohnung so einrichten wie es mir gefällt!

In Urlaub fahren wo es mir gefällt, keine Rücksicht mehr nehmen müssen, nicht mehr zurückstecken müssen.

Ich liebe es!

Man kann das aber nicht verallgemeinern

Ich gäbe alles dafür, wenn mein Mann noch da wäre. Wir waren immer ein Team. Manches wurde gemeinsam gemacht, jeder hatte aber auch immer „seins“. Er starb vor 4 Jahren.

Schön, wenn das beide Partner verstanden haben und so leben

Wir dürfen trotz eines bewegten Alltags und Lebens am 1. Mai dieses Jahres unseren 50. Kennenlerntag feiern. Und glaubt mir, von Krankheit und Tod eines Kindes war alles darunter. Das WIR ist unser Trumpf im Leben.

Ein Gefühl von Freiheit

Frisch getrennt und ich mache jetzt endlich die Sachen die mir Spaß machen 🥰
Fühlt sich gut an

Und es war bestimmt keine leichte Entscheidung

Ich gehöre dazu. Ich habe mich mit 59 Jahren getrennt, lebe seitdem allein und habe es noch keine Stunde bereut.

Nicht immer ist es eine selbstbestimmte Entscheidung

Ich habe das für mich genau so erlebt. Wobei mir das vorher nicht klar war. Die Trennung ging von ihm aus.
Ich bin jetzt super glückliche Singelin 😁

Leider kein Einzelfall

Ja das höre ich auch oft. Meist haben sich die Frauen ein zusätzliches Kind ( der Mann) angelacht. Hilft nicht im Haushalt, bei den Kindern, kriegt nix gebacken. Die Frauen müssen sich um alles kümmern. Auch von noch verheirateten Frauen höre ich das. Sehr traurig

Kein Scherz: Das ist statistisch erwiesen

Tatsächlich verringert die Ehe für die Frau Lebensqualität und Lebenserwartung, während beides in der Ehe für den Mann steigt.
Männer machen zu Hause offensichtlich nen schlechten Job im Durchschnitt.

Alles eine Frage der Einstellung

Keiner meckert, man muss nicht beschwichtigen, bekommt keine negative Energie... Ich empfinde es als Befreiung, Au h wenn ich traurig war!

Da ist was dran

Meiner Meinung nach ein Problem vieler, da sie mit Beginn einer Beziehung sich als "eine Person" definieren. Hobbys? Nur mit Partner. Ausgehen? Nur mit Partner. Urlaub? Nur mit Partner.
Ich würde mich auch eingeengt fühlen, wenn ich bei ALLEM den Menschen mit schleppen muss

Hello Patriarchat

Manche Männer benehmen sich wie bei Mutti und sind dann ganz überrascht, wenn Frauen irgendwann keine Lust mehr dazu haben.

Bitter, das zu lesen

Selbst die, die sich nicht trennen, hoffen, dass Ihr Mann vor ihnen stirbt, und sie dann noch ein paar schöne Jahre haben. Auf keinen Fall einen Neuen. Es gibt Ausnahmen, aber nicht so viele, wie man meinen sollte.

Was beweist, dass es kein individuelles Problem ist

Das dramatische ist, wenn man eine Beziehung führt, in der man sich gegenseitig wirklich alle benötigten Freiheiten lässt, gucken die Leute wieder so komisch 🙄

Die Zeiten haben sich auch geändert

Ist aber so. Diese Freiheit und Unabhängigkeit ist so angenehm… dabei war ich gar nicht so lange verheiratet.

Den ersten Teil würden wir so unterschreiben

Ich erlebe das so, dass viele in einer Zweckbeziehung stecken und sich gegenseitig anlügen, bis man die Lüge nicht mehr leben will.

Und dann trennt man sich mit 45 oder 50 und denkt man könnte noch was reißen, wird dann aber wieder enttäuscht. 🤪

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