Höcke bricht ZDF-Interview ab: Die treffendsten Tweets

Max Kilian 17.09.2019, 9:40 Uhr

Nach den vergangenen Wahlen in Sachsen und Brandenburg stehen im kommenden Oktober auch in Thüringen Landtagswahlen an. Mit dem dortigen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke traf sich das ZDF letzten Mittwoch in Erfurt zum Interview-Termin, vorgeschlagen von Höckes Büro.

Neben der Bedeutung des Rechtsaußen Björn Höcke für die Bundespolitik der Gesamt-AfD soll es in diesem Interview auch um verschiedene von Höcke selbst getätigte Aussagen und Zitate gehen. Stilblüten wie „Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen, dann werden die Schutthalden der Moderne beseitigt.“ hatte das ZDF zuvor in der Sendung „Berlin direkt“ AfD-Bundestagsabgeordneten vorgelegt und sie gefragt, ob das entsprechende Zitat aus „Mein Kampf“ oder von Björn Höcke stammt.

Höcke oder Hitler: Wer hat’s gesagt?

Die Reaktionen reichten von „Eher aus ‚Mein Kampf!‘ würde ich sagen“ (Jens Maier) bis hin zu „Ich weiß jetzt wirklich nicht, aus welchem Buch Sie es haben“ (Kay Gottschalk, stellvertretender AfD-Vorsitzender) und sprechen eigentlich für sich. Beziehungsweise gegen Björn Höcke. Im Anschluss hat „Berlin direkt“ Höcke die Antworten seiner Parteikollegen vorgelegt und gefragt, was die Tatsache, dass „seine eigenen Leute nicht sagen können, ob das noch Höcke oder schon Hitler ist, über seine Sprache aussage“.

Höcke reagierte mit „Das sagt vor allen Dingen, dass die meisten mein Buch gar nicht gelesen haben“. Er spricht nun von „Feindzeugen“ in der eigenen Partei und verteidigt von ihm verwendete Begriffe wie „Entartung“. Kritiker, die ihm Nähe zum Nationalsozialismus vorwerfen nennt Höcke „Stellenmarkierer, die nur unterwegs sind, um etwas zu kontaminieren, was angeblich nicht mehr sagbar ist.“

Nach etwa 10 Minuten greift Höckes Pressesprecher ein und fordert eine Wiederholung des Interviews: „Das geht so nicht. Das geht so nicht. Sie haben jetzt Herrn Höcke mit Fragen konfrontiert, die ihn stark emotionalisiert haben. Diese Emotionen, glaube ich, sollte man so nicht im Fernsehen bringen.“ Höcke sei „auf diese Fragen, auf diese Form des Interviews nicht vorbereitet gewesen“ Die Forderung nach einer Wiederholung lehnt der zuständige ZDF-Redakteur richtigerweise ab.

Massive Konsequenzen

Björn Höcke reagiert daraufhin so: „Passen Sie auf, dann haben wir ein manifestes Problem. Ich kann Ihnen sagen, dass das massive Konsequenzen hat.“ Anschließend beendet er das Interview selbst: „Wir wissen nicht, was kommt. Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird.“ Als Drohung will Höcke dies jedoch nicht verstanden wissen: „Das ist nur eine Aussage, weil ich auch nur ein Mensch bin. Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Land. Könnte doch sein.“ 

Vielleicht sollte sich Herr Höcke – bevor er politische Verantwortung übernehmen möchte – einmal mit dem Begriff der Pressefreiheit auseinandersetzen? Bis dahin haben wir die treffendsten Tweets zum Interview-Abbruch gesammelt!

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#14: Prädikat wertvoll!


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