Es war schon reichlich spät, als es an die zerkratzte Holztür mit antikem Milchglasdekor klopfte, auf der mit großen goldenen Lettern der Name P. Amthor – Privatdetektiv prangte. Das Klopfen war so energisch gewesen, dass die Jalousie auf der Rückseite gegen das Glas schepperte.
Laut genug, um den Mann im Bürosessel aus seinen Tagträumen aufzuwecken. Dort hatte er es sich – mit beiden Füßen auf dem Schreibtisch, den Fedora ins Gesicht gezogen – mit einem Glas Apfelmost und einer Kaugummi-Zigarette in seinem Mundwinkel, gemütlich gemacht. Vor ihm ein sündhaft teurer Kristallaschenbecher und ein altes zerfleddertes Micky-Maus-Heft, neben der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Aus den Boxen des kleinen Radios drang Glen Millers Moonlight Serenade durch den Raum, der nach Staub, Mottenkugeln und Bohnerwachs duftete. An den Wänden des Büros zeugten Urkunden und Zeitungsartikel von seinen heldenhaften Erfolgen und ruhmreichen Taten. Sieger Bundesjugendspiele, Teilnahme am Verkehrserziehungskurs, Seepferdchen-Urkunde… dieser Mann war ein echter Teufelskerl. Ein Macher! Ein Held! Verbrecher nahmen sofort Reißaus, wenn sie sein markantes Aftershave, das wie eine Mischung aus Holzschutzmittel und Pistolenfett roch, auch nur witterten. Frauen schmolzen reihenweise dahin, wenn er keck seine Brille zurechtrückte und der Welt zuzwinkerte.
Das Klopfen an der Tür intensivierte sich. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Gleich würde er „Herein!“ rufen und ein Klient, womöglich eine hübsche Klientin, würde durch die Tür eintreten und ihn bitten, einen schlecht bezahlten und auf den ersten Blick langweiligen, aber später durchaus spannenden Auftrag anzunehmen. Gleich, gleich war es soweit. Er war nur einen Schritt davon entfernt, sich Hals über Kopf in ein neues Abenteuer zu stürzen. Was würde ihn erwarten? Action, Adrenalin, Ruhm, Reichtum oder gar eine schlüpfrige kleine *Zwinky Zwonky* Romanze? Er setzte sich aufrecht in seinen Stuhl, rückte den Hut zurecht, zog sein Hemd glatt und richtete seinen Schlips. Gerade als er „Ja, bitte!“ rufen wollte, flog die Tür zu seinem Büro auch schon auf. Zu seinem Leidwesen betrat keine junge attraktive Frau den Raum, sondern ein Fahrradkurier.
„Philipp Amthor?!? Sach ma, ick klopfe hier seit 5 Minuten, du Vogel! Ick hab doch jenau jeseh’n dass de da bist. Hier für dich. Aber erst quittieren! Zack Zack! Ick muss weiter.“
„Was…was ist das?“ wollte der ansonsten so blitzgescheite Privatdetektiv entgeistert wissen. „Ich hab nichts bestellt.“
Ihr ahnt nun sicher, was jetzt kommt, oder? Philipp würde noch einen Moment lang überlegen müssen, was das alles mit ihm zu tun haben könnte, denn hier waren sie nun. Die 10 Twitterperlen des Tages.
#1:
Nachbar (ca. 18 Jahre) steht mit Kumpels vorm Haus und raucht.
Ich gehe dran vorbei & grüße einmal in die Runde.
Kumpel: "EYYYY, Senorita!!!! *Kussgeräusche*"
Nachbar: "Das ist meine NACHBARIN, du Vollidiot! Und selbst wenn nicht, lass so nen Kack!"
I appreciate that 🙂
— Fräulein Chaos (@FraeuleinChaos1) February 10, 2020
#2:
Beschreibe die aktuelle Wetterlage in Deutschland mit einem Filmtitel.
50 Shades of Grey.
— (@Gronkh) February 10, 2020
#3:
Merkel ist so zäh, sie überlebt politisch sogar die eigene Nachfolgerin.
— Sebastian Hansen (@gruen_seb) February 10, 2020
#4:
Ich habe eben erfahren, dass mein Kind seine Apfelspalten im Kindergarten schon seit Wochen gegen Nutella-Sandwichs tauscht.
Krasse Verhandlungs-Skills.
— Cinnabrise (@Cinnabrise) February 10, 2020
#5:
https://twitter.com/felix_lobrecht/status/1226558513159311362
#6:
https://twitter.com/TommiSchmitt/status/1226786719120404480
#7:
Nichts gegen Merz als Kanzler, aber wenn ich einen Businesskasper will, der bis zu den Ohren im Schließmuskel einer Wirtschaftslobby steckt, deren Vertreter für ein kleines bisschen mehr Rendite ihre eigene Oma verhökern würden, heirate ich lieber Andi Scheuer.
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) February 10, 2020
#8:
Richter zum Angeklagten:
"Geben Sie die Tat zu?"
Angeklagter:
"Das kann ich zur Zeit noch nicht sagen, ich muss erst hören, was die Zeugen alles gesehen haben."— Anwaltsgelaber (@anwaltsgelaber) February 10, 2020
#9:
Sie ist neu im Lokal. Und sie bedient besonders: höflich, leise, sehr aufmerksam.
Als ich bezahle, sage ich ihr das und bedanke mich dafür.
Sie wird ein bisschen rot.Und sagt dann leise zu mir: "Ja, ich habe fest vor, dem Schweren im Leben mit Eleganz zu begegnen."
— miku (@miku85335434) February 10, 2020
#10:
Mir fiel eben der Name von Philipp Amthor nicht ein. Google ist auf dumme Fragen aber echt gut vorbereitet.
— (@Quasselette) February 10, 2020