Wie soll ich von meiner Ausbildungsvergütung leben?

Ausbildungsvergütungen für Auszubildende sind ein heikles Thema, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden sollte. Niemand bestreitet, dass Ausbeutung ein fester Bestandteil unseres Wirtschaftssystems, ja sogar der gesamten Weltordnung ist. Dass Firmen allerdings den großen Reibach machen, indem sie auf Azubis und Azubinen setzen, ist jedoch größtenteils ein Vorurteil. Unternehmensseitig sind die niedrigeren Gehälter während der Ausbildung verständlich, da die Firmen Zeit und Ressourcen investieren, um den Nachwuchs fachgerecht auszubilden. Dies bedeutet zusätzliche Kosten, die in vielen Fällen nicht direkt durch die Leistung der Auszubildenden ausgeglichen werden können, auch weil sie nicht jeden Tag im Unternehmen sind und noch zur Berufsschule müssen. Jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass junge Erwachsene, die sich in Ausbildung befinden, auch mit den Herausforderungen der steigenden Lebenshaltungskosten und der Inflation konfrontiert sind.

Die niedrigen Vergütungen machen es ihnen dabei schwer, grundlegende Bedürfnisse zu decken und finanzielle Stabilität zu erreichen. Denn nicht jeder hat auch Anspruch auf Bürgergeld oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder Eltern, die einen unterstützen. Dies kann zu finanzieller Unsicherheit und Stress führen, der ihre Ausbildung und Zukunftsaussichten beeinträchtigen kann. Mitunter gehen Auszubildende ohne Unterstützung nur arbeiten, um sich Miete, Verpflegung und Dinge des alltäglichen Bedarfs leisten zu können. Es wäre schön, wenn junge Menschen die Möglichkeit hätten, sich optimal in ihrem gewählten Berufsfeld zu entwickeln, ohne durch finanzielle Belastungen gebremst zu werden. Der nun folgende Thread von @VevalingJ, die ihre Ausbildung erst nach einer schweren Krebserkrankung beginnen konnte, macht deutlich, wie verbesserungsbedürftig das duale Ausbildungssystem ist. Aber lest selbst.

Kommentare und Reaktionen:

Kaum zu glauben, aber wahr. Wer mit über 25 eine Ausbildung beginnt, muss sich selbst irgendwie finanzieren – Zuschüsse gibt es nicht. Der einzige Ausweg sind familiäre Unterstützung oder ein Nebenjob, für den man nicht nur Zeit und Motivation, sondern auch das Wohlwollen des Ausbilders haben muss. Aber auch für die Jüngeren sieht es alles andere als rosig aus. Nicht selten wissen sie, dass ein Anspruch auf Hilfe besteht. Daher stellt sich die Frage, inwiefern die aktuellen Regelungen noch zeitgemäß sind. Nachfolgend haben wir ein paar Antworten aus der Twittercommunity für euch gesammelt:

Mindestlohn? Nie gehört

Diese Regelungen müssen dringend angepasst werden

Ohne Hilfe praktisch undenkbar

Was bleibt ihr auch anderes übrig?

Sofern der Ausbildungsbetrieb dem zustimmt

Schön ist anders

Valider Punkt

Danke auch dafür

Und von außen verstehen es viele nicht


Bevor ihr abhaut, hier könnt ihr noch reinschnuppern:

Sollten Eltern bei der Bewerbung helfen?

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