Wie motiviert ihr euch banale Dinge zu tun?
Bevor wir in unseren heutigen Thread starten, haben wir eine ganz einfach Frage an euch, liebe Leserinnen und Leser. Und wir erhoffen uns von euch allen eine ehrliche Antwort: Heute schon fleißig prokrastiniert? Unter Prokrastination bezeichnet man die allseits beliebte Handlung, Aufgaben, die man selbst durchaus als dringend, wichtig oder notwendig erachtet, lieber aufzuschieben und stattdessen etwas völlig anderes zu tun. Etwas, das ganz gewiss von geringerer Bedeutung ist, beispielsweise mit dem Staubsauger unter wirklich jedem Bett und jedem Schrank und jeder Kommode den Staubflusen den Kampf anzusagen. Oder zum dritten Mal am heutigen Tag den Spiegel im Badezimmer zu putzen. Und dabei sind Netflix, YouTube und Co. noch gar nicht mit eingerechnet! Doch irgendwann müssen eben auch die ungeliebtesten Aufgaben angegangen werden. Für alle, die damit jeden Tag aufs Neue ihre Schwierigkeiten haben, bietet der folgende Thread von @TillRaether den ein oder anderen Tipp, den ihr dann gleich morgen oder übermorgen ausprobieren könnt. Es sei denn, der Badspiegel ist schon wieder besonders schmutzig …
Wie motiviert ihr euch, an sich banale Dinge zu tun, gegen die ihr einen irrational großen Widerwillen habt, wie z.B. bestimmte Anrufe machen, Unterlagen ordnen, Abrechnungen machen oder so?
— Till Raether (@TillRaether) November 3, 2021
Verdammt, das ist clever!
Okay ich fang jetzt an. Ich habe mir rr eine gelbe Wollmütze aufgesetzt, die hier rumlag, weil sich das anfühlt, als würde nun jemand anders bis 13 Uhr an den Unterlagen rumfuhrwerken
— Till Raether (@TillRaether) November 3, 2021
Oh hier liegt ein Buch von Eileen Chang und die erste Geschichte heißt „Gefahr und Begierde“, und sie beginnt mit dem Satz „Über dem Mah-Jongg-Tisch brannte auch am Tag eine starke Lampe und ließt beim Mischen der Spielsteine die Diamantringe aufblitzen“, hmmmmm arghlslslaöjlkdsa
— Till Raether (@TillRaether) November 3, 2021
Klingt echt einfach, ist es aber meist leider so gar nicht
Irgendwann kapiert, dass ich viel mehr Energie reinstecke, die Sache zu vermeiden, als ihre Erledigung benötigt. Und die Erledigung setzt sogar Energie frei (Aufatemglück!). Energie ist knapp. (u know, logische Metaebene)
Funktioniert meistens. Oder gibt halt ne Deadline lol.— Ute Weber (@UteWeber) November 3, 2021
Einen Timer auf 30 Minuten stellen und „ einfach machen“. In der Zeit schafft man sehr viel, wenn man sich nicht ablenken lässt.
Der Weg bis dahin ist aber auch bei mir sehr lang.— sigis.mund (@sigis_mund) November 3, 2021
Vielleicht sollte man mit einem der Lose sogar etwas gewinnen können?
Wenn ich nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll, dann schreibe ich alle Aufgaben auf kleine Zettel, falte sie und spiele Lotterie.
Zettel ziehen, Aufgabe machen …
Hilft auch, unterschiedliche Farben zu nehmen: für Kleinscheiß und große Brocken (nur ein großer Brocken am Tag).— Rabenaas (@ece_jaeger) November 3, 2021
Das ist aktuell auch noch unsere bevorzugte Lösung
Auf dem Teppich liegen und sehr laut fluchen
— Annika Brockschmidt (@ardenthistorian) November 3, 2021
Gute Idee für die „Wir-haben-gemeinam-die-Pandemie-überstanden“-Zeit
ich fahre zu friends und wir sitzen am tisch gegenüber und ich mache die dinge und danach essen wir kuchen und sagen uns, dass wir powerful sind.
— Svenja Reiner (@SvenjaReiner) November 3, 2021
Zu was zählt die Steuererklärung?
Von den schlimmen Sachen die weniger schlimmen machen. Gottseidank ändert sich, was die schlimmen Sachen sind. Prokastiniere das eine mit dem anderen. Und manchmal gibts Tage da gehn aufeinmal paar Sachen nacheinander. Aber im Grunde viel darauf warten.
— Kirsten Fuchs 🦊 (@kirsten_fuchs_) November 3, 2021
Challenge accepted
Manchmal hilft warten auf den richtigen Zeitpunkt und es erledigt sich wie von selbst… ansonsten habe ich irgendwann Prokrastination als Teil meines Arbeitsprozesses akzeptiert, manche Sachen schaffe ich halt nur mit übelstem Rumprokrastinieren.
— lasolmifare (@lasolfaremi) November 3, 2021
Morgen ist schließlich auch noch ein Tag
Ich trinke drei Kaffee mehr, gehe spazieren und denke morgen nochmal drüber nach.
— SkyDupont (@vanBrueck) November 3, 2021
So bekommt sogar dieser unbeliebte Wochentag seinen Sinn
Bei mir geht es nur montags. Eine schöne Liste, die Pomodoro Technik (im Prinzip eine Timer Methode) und los. Da schaffe ich dann in kürzester Zeit die ekeligsten Sachen und das war’s dann auch für mindestens eine Woche. Bis wieder ein motivierter Montag ist…
— tastenqueen (@tastenqueen) November 3, 2021
Fühlen wir!
Zeitdruck und Verzweiflung
— Berit Glanz (@beritmiriam) November 3, 2021
Man sollte diese seltenen Tage zu schätzen wissen
Ich warte, bis ich nen guten Tag habe und im Anfall völliger Selbstüberschätzung all die liegengebliebenen Sachen erledige, weil die mir wichtigen Dinge getan sind. Leider gibt es davon nur so drei im Jahr. Alles andere ist Deadline-Panik.
— Mensch, Frau Nora! (@fraunora) November 3, 2021
Weil es sich gut anfühlt:
Ich erkläre den einen unangenehmen Task zum Tagesziel. Das überhöht seine Bedeutung und nach Erledigung fühle ich mich superproduktiv, auf der Welle erledigt sich dann in der Regel weiteres Zeug. Klappt sehr gut bei Anrufen etc.
— my (@textcontainer) November 3, 2021
Auch das kennen wir nur zu gut
Ich warte für gewöhnlich so lange bis mein Selbsthass darüber diese Sache nicht zu machen schlimmer ist, als die Sache an sich. Das klappt, ist aber kein guter Tipp.
— rebekka endler‽ (@rebekkassine) November 3, 2021
Kann mich gar nicht motivieren. Warte so lange bis die scham und der Schmerz übermächtig werden. Oder bis wirkliche echte Konsequenzen drohen (Inkassbüro, Steuer-geschätzt-werden, Beziehungs-aus….)
— Teichbiene (@Teichbiene) November 3, 2021
Das alles zusammen
Noch mal überlegen, was eigentlich das Unangenehme ist. Hab ich Angst? Ist es langweilig? Hängen alte Gefühle dran? Und dann versuche ich, die Aufgabe von dem Gefühlsgemenge zu trennen. Meist sind da ja Dinge zusammengemengt. Die Sache selber ist nicht schlimm, die Angst ist es.
— Friederike Kenneweg (@frintze) November 3, 2021
Werden wir demnächst ganz sicher so ausprobieren!
stelle mir vor mein leben sei ein spiel und sehe aufgaben als quests für die ich belohnungen (spezi + naschkram) bekomme
dann gehts manchmal— zuenders (@zuenders) November 3, 2021
Banal, aber meist trotzdem extrem nervig: