Thread: Was hätte eure Kindheit rückblickend besser gemacht?
Kindheiten und Kinderjahre verlaufen zumeist völlig unterschiedlich. Manche Familien fahren oder fliegen beispielsweise mehrmals pro Jahr in den gemeinsamen Urlaub. Bei anderen stehen Musik oder gemeinsame Spieleabende auf der Tagesordnung. Und wieder andere treffen sich nur einmal am Tag am Frühstückstisch, bevor alle in verschiedene Richtungen ausschwärmen Auch im vermeintlich reichen Deutschland liegt dies nicht selten am Geld oder am sozialen Status des Elternhauses. Doch die Gründe dafür, warum heutige Erwachsene häufig mit einem mulmigen und unguten Gefühl im Bauch an ihre eigene Kindheit zurückdenken, sind durchaus vielschichtiger, was der folgende Thread von @FrauSchnecke und ihren Followern zeigt.
Wenn ihr es auf EINEN Umstand runter brechen müsstet:
Was hätte eure Kindheit rückblickend besser gemacht? Was hat euch gefehlt oder hätte euch auf eurem Weg mehr gebracht?— Frau Schnecke 🐌 (@FrauSchnecke) June 27, 2021
Haben nicht nur Kinder verdient, oder?
Liebe ohne Bedingungen
— Puddingbrummsel (@Puddingbrummse1) June 27, 2021
Liebe Väter, bitte ganz genau hinhören!
Keinen Alkoholiker als Vater gehabt zu haben, hätte vermutlich manche Wunde (wortwörtlich) und manche im Pyjama draußen verbrachte, kalte Winternacht erspart. Insofern würde ich sagen: das.
— badidol bleibt maskiert und distanziert (@badidol) June 27, 2021
Ein Vater, der zur Selbstreflexion fähig ist und an sich arbeitet anstatt jeden Abend zu trinken und der Familie die Schuld zu geben.
— Puschelhasi (@Puschelhasi1) June 27, 2021
Weil schon frühzeitig Weichen gestellt werden:
Wenn ich gefordert und gefördert worden wäre. Talente und Potenzial waren bei uns nie Thema. Wünsche wurden nicht gesehen und Interesse im Keim erstickt. Kinder wurden so nebenher erzogen. Ich habe mich nie gesehen gefühlt.
— Andrakelly 😷💉💉 (@Andrakelly5) June 27, 2021
Jüngere, unternehmenslustige Eltern. Sie waren knapp 40 bei meiner Geburt, was damals ungewöhnlich war. Wir haben so gut wie nie etwas kindgerechtes unternommen, überhaupt kaum etwas außerhalb des eigenen Grundstücks. Und so immer das Gefühl, anders zu sein.
— dat Vera (@datvera) June 27, 2021
Schade, dass das alles nicht völlig selbstverständlich ist:
Vernünftige Eltern als Vorbilder, mehr Freiraum zur persönlichen Entfaltung, mehr Privatsphäre, weniger toxische Erziehung, weniger Streit um Lappalien, weniger als das Stiefkind behandelt zu werden, Hilfe bei Hausaufgaben, weniger Vorwüfe, weniger zu krasse Erwartungen, …
— Anna (@chaosundkater) June 27, 2021
Jede Medaille hat nun einmal zwei Seiten:
Weniger Verantwortungsbewusstsein meinerseits. Schon als 6-jährige war ich so verdammt verantwortungsvoll. Ist zwar an sich nicht schlecht, aber rückblickend ging dann doch das ‚Unbeschwerte‘ schnell verloren, weil ich mich immer um alles und jeden gesorgt habe.
— Fräulein Zwischendrin (@FrlZwischendrin) June 27, 2021
Weil auch Lehrkräfte riesige Verantwortung für Kinder und deren künftigen Lebensweg tragen:
Zustimmung dr. Lehrer bzgl. meiner Ausbildung. Meine Mutter hat mich immer unterstützt/gekämpft. Aber für meine Lehrer war ich immer das verträumte dürre Mädchen einer alleinerziehenden depressiven Mutter. Geschafft habe ich es trotzdem, weniger Widerstand wäre hilfreich gewesen
— 🔴 ak 🐈 🐾 🐾 (@ak_psi) June 27, 2021
Ihr könnt das!
Fehler machen zu dürfen. Dazu gehört dann auch das ausprobieren dazu und da wurde mir immer gesagt, dass kannst du nicht, da hast du doch Angst vor. Und nein, es geht nicht dabei um gefährliche Dinge, simple Sachen einfach.
— Quiet Sun, Caged in the Dark (@quieterfennek) June 27, 2021
Getröstet zu werden, wenn es mir schlecht ging und nicht noch extra bestraft zu werden, weil es mir schlecht ging.
„Da hast du einen Grund.“— Lexy Jones (@zombie_lexy) June 27, 2021
Mehr Verständnis für die großen (kleinen) Sorgen, die ich als Kind hatte und nicht dafür belächelt oder ausgelacht zu werden.
— 🏳️🌈 Inkubatorin 🤰 (@inkubatorin) June 27, 2021
Leider noch immer ein großes Thema – nicht nur in der Schule:
Ich hätte mich gegen das Mobbing in der Schule wehren müssen und dafür die entsprechende Unterstützung gebraucht, kein „ignoriere die einfach, dann hören die auf“. Nein. Sie hören nicht auf.
— Poldi_1976 🌹 (@die_Poldi) June 27, 2021
Dankbar dafür:
Damals war ich neidisch auf Freundinnen, deren Eltern mehr Geld und „Kultur“ hatten.
Rückblickend hatte ich eine schöne Kindheit und meine Eltern haben ihr Bestes gegeben. 💙
(Und wenn ich einige der anderen Antworten lese, bin ich um so dankbarer.)— Frau Bunt 🏳️🌈 (@Frau_macht_blau) June 27, 2021
Tatsächlich fällt mir nichts ein. Ich habe die Drukos gelesen und bin sehr beeindruckt, wie viele Menschen unter schwierigen Umständen aufgewachsen sind. Das motiviert noch mehr, für die eigenen Kinder dies zu vermeiden.
— Micha Zimmer (@micha_zimmer) June 27, 2021
Ich hatte die totale Bullerbü Kindheit.
Mit Dorf und tollen Eltern und Ponys und rumtoben und Abends zuhause mit Mutti, Vati und Schwester im Eigenheim.Und auch wenn zwischen damals und heute einiges suboptimal lief, habe ich als Konstante doch immer Zuhause gehabt.
Dankbar!
— Fräulein Chaos (@FraeuleinVomAmt) June 27, 2021
Eure Kindheit liegt weit zurück und ihr habt bereits selbst Kinder?