Dass wir auch heute von einer echten „Einkommens-Gleichstellung“ zwischen Mann und Frau noch weit entfernt sind, ist hinlänglich bekannt. Im Schnitt verdienen Frauen hierzulande knapp ein Fünftel weniger als Männer, die sogenannte Gender Pay Gap beträgt pro geleisteter Arbeitsstunde ungefähr 18 Prozent. Klingt das fair? Aber es kommt noch besser bzw. unfairer, wenn der Nachwuchs einzieht. Klar, die Frau kann ja einfach zu Hause bleiben – das hat die Natur schließlich irgendwie eh so vorgesehen. Und überhaupt: Männer, die freiwillig auf ihren Job und auf Karriere verzichten, um sich daheim um das Kind zu kümmern? Geht das überhaupt? So etwas hat es doch früher auch nicht gegeben! Dass wir als moderne Gesellschaft weiterhin mit Nachdruck an diesen Klischees und Vorteilen arbeiten müssen, zeigt der folgende Thread von @Lagertha1985!

Meine Freundin ist schwanger und verdient doppelt so viel wie ihr Mann. Er bleibt deswegen nach der Geburt zu Hause und sie geht weiter arbeiten. Auch hat sie gerade einen weiteren Karrieresprung im Auge. Jetzt erzählen ihr Menschen, sie wäre jetzt schon eine Rabenmutter…

— Lagertha Königin der Wikinger (@Lagertha1985) February 14, 2022

Leider nein, leider keine Ausnahme

Ich habe nach 4 Monaten bei K1 wieder angefangen und nach 8 Monaten wieder VZ. Papa hat die restliche Elternzeit genommen. Er war der Held, ich war die herzlose Rabenmutter. Als wäre das Kind daheim im Keller angekettet, solange ich im Büro bin 🙄

— EasyPeasy (@Easy_peasy0815) February 14, 2022

Da wird sie sich dran gewöhnen müssen…Das wird nicht besser.
Grüße von einer Rabenmutter, die nur 7 bzw. 8 Monate daheim war.
Beliebt ist auch: also ICH hätte das ja nicht gekonnt,
mit Wasser in den Augen.

— MissVerständnis 🏡 (@LeuserStephanie) February 14, 2022

Wir stimmen komplett zu

Deine Freundin macht das richtig, ihr Mann ebenfalls.
Diejenigen, die von „Rabenmutter“ sprechen, sind irrelevant.

— This is not your real life (@OzziTumlo) February 17, 2022

Hört man ja auch oft, oder? Ach ne, eigentlich genau nie …

Solange nicht alle Väter, die weiter arbeiten, Rabenväter genannt werden, kann ich das nicht ernst nehmen.

— Krassie (@Krassie_2) February 14, 2022

Die Fünfziger haben angerufen und wollen ihre Rollenbilder zurück

Unglaublich im Jahr 2022 in D !!!!!!
Blödes Geschwätz : Rabenmutter.
Dieses Narrativ unterwandert die freie Entscheidung jeder Mutter/Frau über ihr Leben.
Moral der Fünfziger! Wird dem Vater auch mangelnde Männlichkeit unterstellt?

— 🌍🇪🇺👠Iris 💉💉💉🇺🇦 #StandWithUkraine #BA.2 (@IKGB10) February 14, 2022

Wir befürchten: NEIN! Leider nicht.

Irgendwann sind dann auch mal alle im 21. Jahrhundert angekommen. Dann wird‘s leichter.

— Metage (@metage_z) February 14, 2022

Genau das, bitte gut merken!

Ist immer so, wenn man als Frau voll arbeitet. Egal wie gut man es mit den Kindern organisiert hat. Besser gleich dran gewöhnen und ignorieren…
Hauptsache man hat seinen Partner hinter sich
Der Rest gewöhnt sich irgend wann dran. Ist auch bißchen Neid der Frauen 🤷‍♀️🤷‍♀️

— Dr. Elisabeth Grunwald (@elgrunwald) February 14, 2022

Spätestens am letzten Punkt wird es ganz sicher scheitern 🤷

Die jeweiligen Eltern sind diejenigen, die eine solche Entscheidung zu treffen haben.
Die Politik sollte hierbei möglichst große Spielräume schaffen.
Und die Leute haben die Entscheidung der Eltern schlicht und ergreifend zu respektieren.

— Sven Fischer (@SvenFischer1980) February 14, 2022

Jedes Paar sollte diese Entscheidungen ganz für sich treffen. Doch leider ist übergriffiges Verhalten gerade in Sachen Kinder immer noch gesellschaftsfähig.

— Sophie mit ph und ie (@Sophie2Deutig) February 14, 2022

Man wird ja wohl noch träumen dürfen …

Man stelle sich mal eine Gesellschaft vor, in der beide Eltern ohne Karriere- oder Gehaltseinbußen sich gleichermaßen um das Kind kümmern könnten.

Was wäre das nur für eine Welt.

— Michell Skorna (@MichellSkorna) February 14, 2022

Wäre bei uns gehaltsmäßig auch absolut sinnvoll gewesen.
Mein Mann hatte es auch mal vorgeschlagen, aber ich wollte nicht.
Im Nachhinein frag ich mich aber oft, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, das zumindest etwas anders aufzuteilen.

— GeImpFTSPRITZE ꜱᴘɪᴋᴇᴠᴀxx3ᴅ (@Gift_Spritze) February 14, 2022

Normal ist, was ihr daraus macht

Im Tierreich sind Rabenmütter sehr liebevoll mit ihren Jungen …

Und sie ist keine Rabenmutter, wenn sie nach der Geburt und Erholung arbeiten geht und die Betreuung ihrem Mann überlässt…

Das ist normal…
Und sollte heutzutage auch normal sein…

— 🔴 Loki 🐍 🏳️‍🌈 (@GodofMischief76) February 14, 2022

In öffentlichen Diskussionen wird immer so getan, als gäbe es diese direkte sexistische Ebene gar nicht mehr. Aber sie ist enorm. Das kriegen auch die Männer zu spüren, die sich für Erziehung entscheiden.

— Lars Dittrich (@dittrich_lars) February 15, 2022

Leider auch im Jahr 2022 noch ein absolut treffendes und daher trauriges Fazit

Das schlimmste an dem ganzen Mist: egal wie sie sich entschieden hätte, sie hätte es in den Augen Einiger falsch gemacht und sich dafür rechtfertigen müssen.
Wie @katjaberlin so treffend zusammenfasst:

— Pina Colada (@Pinchpenny_Isl) February 14, 2022

Und weil wir gerade schon beim Thema sind:

Thread: Frauen verdienen weniger als Männer