Thread: Erfundene Redewendungen
Redewendungen kennt jeder. Sie sind fester Teil unseres Sprachgebrauches. Einige haben sich so tief in unser Gedächtnis eingebrannt, dass wir gar nicht nachdenken müssen, wenn wir sie benutzen, weil sie sich zu einem Automatismus entwickelt haben. Neben eindeutigen oder banalen Redewendungen gibt es noch die geflügelten Worte – also zur Redewendung gewordene literarische Zitate – und natürlich auch die Eigenkreationen, die wir selbst im Laufe der Jahre etabliert und lieb gewonnen haben. Mitunter ergeben diese aber so gar keinen Sinn für andere, weil sie nur von Insidern verstanden werden oder eben nur typisch für die eine Person sind, die sie benutzt. Der Twitteruser @Maori hat den Test gemacht und seine Follower gefragt, welche selbst kreierten Redewendungen sie so benutzen.
Gibt es so Redewendungen, die ihr total selbstverständlich nutzt, aber niemand sonst, weil ihr sie selbst erfunden habt? Meine:
»abhängen wie ein Schinken« = sehr doll faulenzen
etwas ist unangenehm »wie ein Kaktus im Arsch«
— Maori (@Maori) January 16, 2021
Das waren die besten Antworten:
So ähnlich.
„Das ist doch eine Milchbrötchenrechnung.“
„Äh, das heisst doch MilchMÄDCHENrechnung?“
„Nee, pass uff, das kommt daher, dass einst ein Bäckerslehrling normale Brötchen zum Preis von Milchbrötchen verkaufte, weil er dachte, in normalen Brötchen sei doch auch Milch.“
— Satho (@Sathos_voice) January 16, 2021
„Spannend wie ein Schädelbasisbruch“
— FrauGenervt (@FGenervt) January 16, 2021
Ich freue mich manchmal auf unangenehme Dinge wie Jesus auf Karfreitag. Merkt nie jemand. Aber ich denke, auf den Witz sind auch andere schon gekommen.
— Brigitte Bordeaux (@mrskrf) January 16, 2021
„…und Hühner sterben an Parodontose!“ Wenn mir jeand Scheiss erzählt.
Kommt aus der deutschen Übersetzung einer MASH Folge, ist aber total ungebräuchlich, außer mir sagt das wohl niemand.— die osrawa (@osrawa123) January 16, 2021
Opas Klassiker „Wenn der irgendwo anppackt is wie wenn zwei andere loslassen.“ selbsterklärend kennt aber kaum jemand
Und „Keine Haare am Sack aber im Puff drängeln.“ für geizige Leute.Omma: „Und wennde noch nie gelogen hast, dann jetz.“ für Dinge die sie nicht glaubte
— Herr A. (@_gemischtetuete) January 17, 2021
„Es war mir ein inneres Laubblasen“, wenn ich über was oder jemanden rede, das/der mich übel genervt hat
— Die Integrateuse 🤍❤️🤍 (@Integrateuse) January 16, 2021
„Das ist das ärmste Frühstück von de Stuhlfabrik“ wenn etwas eher enttäuschend ausfällt. Geht auf meinen Opa zurück, der sich bei meiner Oma regelmäßig über sein Essen für die Arbeit beschwert hat, seitdem ist der Spruch Familienjargon.
— lasolmifare (@lasolfaremi) January 16, 2021
’sich die Klöten föhnen‘ – sehr doll faulenzen
‚bei dem Scheiß platzt mir ne Synapse‘ – wenn wer hanebüchenen Dünnschiss labert
‚Knöpfchen kaufen gehen‘ – ladenbummeln ohne irgendwas bestimmtes zu suchen (aus Kurt Tucholskys ‚Schloss Gripsholm‘)
oh und ich nenn alle ‚Hase‘
— dramaprinz. (@KaeptnEmo) January 16, 2021
„Entschuldigung? Wir wollen jetzt doch nicht das zweischneidige Pferd von hinten aufrollen?“ (Nicht wieder von vorne mit allen Pro- und Contra-Argumenten anfangen)
— Patricia Cammarata (@dasnuf) January 16, 2021
„Da fackel doch der Hund ab!“
„Gut gepfuscht ist die halbe Arbeit.“
„Sauber auf Kies gefurzt.“
„Sinnvoll wie ein Einbeiniger auf einer Arschtrittparty!“
— Von & zu Haselschaf🏡 (@_klingebiel) January 16, 2021
„Mit Eulen auf Athen schießen“ – vereinigt zwei Sprichworte in einem. Also etwas völlig Überflüssiges übertrieben brutal durchführen.
— Stefan Sommer 🚴🚶 (@_stefansommer_) January 16, 2021
Ich war lange der festen Überzeugung „das packt sich drum“ (= kommt auf’s Gleiche raus) sei absolut gängig.
Das benutzt aber scheinbar nur meine Familie, was einige komische Blicke erklärt
— Anja J. 😷 (@PrinzessinHenry) January 16, 2021