Thread: Ein Sonntag mit den Kindern
Kinder, sie geben einem ja so viel zurück. Nein, ernsthaft jetzt! Zum Beispiel jede Menge Tweetmaterial, das man in einem langen Thread verarbeiten kann. Die Userin Dr. Influenza teilt hier mit uns, wie ein typischer Sonntag mit ihren Kids abläuft. Ihr Erlebnisbericht ist so lustig und unterhaltsam, er könnte glatt verfilmt werden.
Ein Sonntag bei Influenzas – ein Thread
6.00 Uhr: Der Wecker des Mannes klingelt. Hiervon wachen sofort auf: Das Baby, K2 (der sich irgendwann nachts quer zwischen den Mann und mich gedrängelt hat) und ich. Hiervon wacht nicht auf: Der Mann.
Erst zärtliches eheliches schütteln— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
lässt ihn das nervtötende gepiepe der richtigen Quelle zuordnen und die Snooze-Taste betätigen.
K2 fragt, ob wir jetzt aufstehen. Ich verneine. Das Baby fragt ebenfalls, ob wir jetzt aufstehen, untermalt von vielen Spuckebläschen. Ich versuche durch aggressives Stillen noch
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ein paar Minuten Ruhe zu erkaufen. Das Baby macht jetzt weiße Spuckebläschen.
6.10 Uhr: der Wecker klingelt. Der Mann snoozt.
K2 fragt, ob wir jetzt aufstehen. Ich verneine.
6.20 Uhr: Der Wecker klingelt. Der Mann snoozt.
K2 fragt, ob heute Kindergarten sei? Ich verneine.— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Sonst wäre er ja auch noch nicht wach – muss ich ihn doch an Kindergartentagen mühsam gegen 6.40 Uhr aus dem Bett werfen.
Das Baby wird langsam ungehalten. Ich auch.6.30 Uhr: Der Wecker klingelt. Ich weise den Mann freundlich darauf hin, kein weiteres Klingeln zu ertragen.
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Außerdem teile ich ihm die Uhrzeit mit. Neben mir kommt es plötzlich zu hektischem aufstehen und ins Bad eilen.
K2 hat mittlerweile kombiniert, dass heute Nutellabrot erlaubt ist und möchte nun SOFORT aufstehen. Auch das Baby ist zunehmend ungehalten über das unzulängliche— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Animationsprogramm. Unten höre ich die elektrische Zahnbürste von K1 die, unnötig zu erwähnen, wochentags ebenfalls nicht wachzukriegen ist.
Ein fluchender Blitz saust an mir vorbei – die Uhrzeit und die verbleibenden Minuten bis zum Beginn seines 12h-Dienstes sind nun auch in
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des Mannes Bewusstsein angelangt. Selten sah man jemanden, der sich in diesem rasenden Tempo anzog und die Treppe nach unten poltern.
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Ich überwache derweil das Zähne putzen von K2 und merke zu seinem Unglück sofort, dass noch nicht ausreichend oft die Musik der Zahnbürste erklang. Das Baby robbt mittlerweile zielstrebig auf die Klobürste zu und kann nur in letzter Minute davon abgehalten werden, sich ebenfalls
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Die Zähne zu putzen.
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Während der Mann im Gehen einen Espresso ext fange ich an, Nutellabrote für mindestens 10 Mann zu schmieren, die jedoch alle im Magen von 2 Kindern landen
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Endlich scheinen sie satt und ich setze mich mit einem Cappuccino und Twitter gemütlich an den Esstisch.
Genieße den ersten Schluck.Die Milch ist sauer! Wir haben Januar. Ich muss mir dringend abgewöhnen, die Milchtüte tagsüber neben der Kaffeemaschine stehen zu lassen.
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Die Kinder spielen derweil friedlich. Jedenfalls streiten sie nicht. Das Sofa wird kurzzeitig zu einem Schiff umfunktioniert und das Wohnzimmer sieht aus wie in Apokalypse now, aber sie streiten nicht.
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9.30 Uhr: Das Baby wird müde. Ich bitte die großen, oben weiter zu spielen und stille auf dem Sofa.
9.32 Uhr: K2 kommt und fragt, ob das Baby schon schläft. Ich verneine.9.36 Uhr: K2 kommt und fragt, ob ich kurz einem Playmobil-Mann den Helm ausziehen kann.
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9.40 Uhr: Das Baby schläft. Ich widme mich meinem Kindle.
9.41: Die Kinder kommen runter. Mit dem Wasserfarbkasten.
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Ich frage, wo sie den herhaben? K1 berichtet, dass ihnen ein Flummi aufs Regal geflogen sei. Sie habe sich dann auf einen Stuhl gestellt und dort oben den Wasserfarbkasten entdeckt. Ob ich wüsste, wer den da hin geräumt habe?!
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Ich decke den Esstisch und die umgebenden 10qm wasserdicht ab und stelle zwei flache, breite, absolut umkipp-sichere Wassergefäße auf den Tisch. Die Kinder malen 3min friedlich. Dann stößt K2 das Wasserglas um. Auf mein genervtes Knurren erwidert er, ich sei selbst schuld, dass
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ich das da hingestellt habe, wo seine Hand sei!!
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Die Kinder malen noch eine halbe Stunde weiter und hinterlassen mir anschließend das Kunstwerk auf dem Esstisch. Das muss noch trocknen!!!
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11.00 Uhr Ich beschließe, dem Baby heute mal wieder selbst etwas zu kochen, statt der ständigen Gläschenkost.
11.05 Das Baby beschließt, jetzt SOFORT etwas essen zu wollen. Nun ja. Claus und Stefan kochen ja auch sehr gut (#nonmention). Das findet das Baby ebenfalls.
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Die großen gehen raus um mit den Nachbarskindern zu spielen. Das Baby scheint schon wieder müde und ich freue mich auf eine Dusche allein. Ich lege das Baby in den Kinderwagen. Baby so:
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Nun gut. Dusche ich halt mit Baby. Um ein erneutes Klobürsten-Gate zu verhindern setze ich es in seine Wippe. Ob dieser Fixation ohne gerichtliche Anordnung empört, brüllt das Baby während meines 2minütigen Aufenthalts in der Dusche durch. Selfcare, so wichtig.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Aus dem Spiegel lächelt mir mein Ansatz freundlich zu und empfiehlt mir, doch mal wieder zum Friseur zu gehen. Ich setze ‚Friseurtermin ausmachen‘ auf Punkt 173 meiner mentalen To-Do-Liste.
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Anschließend lässt sich das Baby endlich zu einem Schläfchen überreden. Es ist 12 Uhr und ich fühle mich wie 18.30 Uhr.
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12.30 Uhr: K2 und das Nachbarsmädchen stehen vor der Tür und haben Hunger. Das Mädchen ist heute komplett in Pink gekleidet (inkl Tütü) und berichtet mir würdevoll, sie sei heute Skye.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Ich richte K2 und Skye einen Obstteller her, der innerhalb weniger Minuten inhaliert wird, währenddessen klingeln K1 und der große Bruder von Skye, sie haben ebenfalls Hunger und gehört, es gäbe hier Essen. Ich schneide weitere 2kg Obst. Als Nachtisch gibt es Kuchen, der noch
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
vom Kindergeburtstag des Nachbarsjungen übrig ist und den die beiden großen dankenswerterweise von der Nachbarin mitbekommen haben. Anschließend ist Mittagspause – Influenza-Leser wissen, was das heißt:
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Nach 2 Folgen der Lieblingsserie gehen die 4 hoch in die Kinderzimmer und ich kann mich endlich mal aufs Sofa leg….
Skye muss aufs Klo. Ich bin kurz davor ihr zu empfehlen, Ryder hierfür zu rufen, ringe mich dann aber doch dazu durch nach oben zu gehen.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Jetzt aber! Da das Baby einen Rekord-Mittagsschlaf im Kinderwagen auf der Terrasse hält (der einzige Ort, an dem du Ruhe hast als drittgeborenes) heißt es 45min extrem couching für mich!
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Anschließend kommen die Kinder wieder herunter und haben – Überraschung – Hunger. Joghurt und Kekse helfen.
Die Nachbarskinder müssen außerdem jetzt wieder nach Hause um noch einen Sonntagsspaziergang zu machen – mitleidige Blicke meiner Kinder folgen ihnen.— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Ich tue weitere glamouröse Mutter-Dinge und klebe neue Filzgleiter unter die Esstischstühle. #myglamourouslifeasamom #lovemylife #hyggehome #undsoweiter
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
15.00 Uhr: Das Baby wacht auf und verhungert instant. Erfreulicherweise kann der Brei erneut Abhilfe schaffen.
K1 und K2 wollen nun ‚etwas ganz tolles‘ aus Duplo bauen. Leider müssen sie hierfür das Hochhaus abreißen, das ich gestern 30min lang mit K2 baute.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Anschließend beginnen die beiden sich herzlich zu streiten, da trotz großer Duplokiste jeder immer genau das Teil braucht, das der andere gerade hat. Glücklicherweise robbt das Baby dazwischen und zerstört beide Bauwerke, sodass sie nun einen gemeinsamen Feind haben.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Um die Stimmung zu entspannen schlage ich einen erneuten Aufenthalt an der frischen Luft vor, erstaunlicherweise wird dieser Vorschlag ohne Gegenstimme angenommen. Das Baby freut sich über die Ruhe und robbt sofort wieder zu den Duplo Bauwerken.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
17.00 Uhr: Ich rufe die Kinder herein denn Sonntags ist Großwaschtag bei uns.
K1 argumentiert, sie habe die Haare letztes Wochenende bereits gewaschen, kann jedoch von der Notwendigkeit einer erneuten Wäsche überzeugt werden.
17.10 Uhr: Das Baby darf zuerst in die Wanne und— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
wird währenddessen von K1 bespaßt, die sich schon mit in die ca 10cm tief gefüllte Wanne gesetzt hat. K2 fragt, ob er ‚was kleines‘ von Playmobil mit in die Wanne nehmen kann. Na klar!
17.12 Uhr: K2 schleppt das Playmo-Feuerwehrboot samt 13 Feuerwehrmännern, einem Feuerlöscher
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Sowie mehreren zu rettenden anderen Playmo-Menschen heran.
K1 findet das ‚voll unfair‘ und kann von mir nur knapp daran gehindert werden, nass durch den Flur in ihr Zimmer zu laufen um ebenfalls Spielzeug zu holen. Ich biete an, ihr alles zu bringen sobald das Baby trocken sei.— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
17.15 Uhr: Das Baby quengelt und darf aus der Wanne, diese wird nun sofort von der gesamten Rettungsmannschaft des Feuerwehrbootes geentert. Rette sich wer kann! Ich lasse das Baby fix neben der Wanne auf dem Handtuch liegen und hole K1‘ Sportboot mit 2 ‚Rettungs-Männern‘ und
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
einem Kind. Leider ist es das falsche Kind. Ich bringe eine Alternative. Ebenfalls falsch. Ich merke an, dass hier gleich noch ein anderes Kind gerettet werden muss und K1 akzeptiert gnädig das dritte angebotene Playmo-Kind ‚auch wenn ich eigentlich ein anderes meinte‘
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Das Baby hat die Zeit genutzt, einen mittelgroßen See auf dem Fliesenboden zu hinterlassen und sich begeistert darin zu wälzen. Ich tauche es ein weiteres Mal in die Wanne. Es nimmt unbemerkt einen Feuerwehrmann mit, auf dem es beim darauffolgenden Wickeln begeistert herumkaut.
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17.35 Uhr: ich setze das Baby in die Wippe und beginne mit der Waschung der großen Influenza-Kinder. Unter martialischem Gebrüll werden 2x Haare gewaschen. Im Bad herrschen mittlerweile ca. 40 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 90%. Ich bin auch wieder reif für eine Dusche.
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Anschließend widme ich mich der Aufgabe, die Mähne von K1 zunächst zu kämmen (Zauberspray aka Sprühkur ftw) und anschließend trocken zu föhnen. Danach ist die gleiche Prozedur bei K2 ein Kinderspiel.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Zum Abendessen gibt es Schinkennudeln, jedoch stehen alle 3 Kinder kurz vor dem sofortigen Hungertod, weshalb wir einen ‚Vorspeisenteller‘ (😂) zubereiten müssen. Dieser ist kurz darauf leer.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Nachdem alle gesättigt sind treibe ich zum sofortigen Zähne putzen an, denn morgen ist ja schon wieder Schule.. Das Baby unternimmt den letzten Versuch des Tages, die Klobürste oder wenigstens den Badmülleimer zu erreichen.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Heute ist K1 mit Buch aussuchen dran – deswegen lesen wir weiter von den Kindern aus dem Möwenweg. Uneingeschränkte Leseempfehlung 🥰
19.05 Uhr: alle liegen im Bett
19.15 Uhr: K2/3 schlafen. K1 liest noch.Ich widme mich dem Chaos in der Küche und warte auf den Mann.
— Dr. Influenza (@DrInfluenza) January 26, 2020
Falls euch die Familiendosis nicht hoch genug war: