
Über Geschlechterklischees kann man gar nicht oft genug diskutieren und auch in diesem Beitrag soll es mal wieder darum gehen. Denn im Schulunterricht passiert es leider immer noch, dass veraltetes Unterrichtsmaterial verwendet wird, welches nicht nur den Fortschritt der modernen Pädagogik bremst, sondern auch zur Verfestigung von veralteten Rollenklischees beitragen kann. Ein exemplarisches Beispiel hierfür hat die X-Userin @mit8kids kürzlich als Hausaufgabe ihres Kindes vorgefunden und gepostet.
Hierbei handelt es sich um ein Arbeitsblatt, das bundesweit in Schulen kursiert und Verben bestimmten Geschlechtern zuordnet. Das Arbeitsmaterial taucht in regelmäßigen Abständen immer wieder in den sozialen Netzwerken auf und wird wild diskutiert. Denn die Aufgabenstellung sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler in einem Fließtext beschreiben, warum sie lieber Mädchen oder Jungen sind und welche Dinge sie vom jeweils anderen Geschlecht lernen könnten. Was absurd ist, da verschiedenen Studien doch schon längst belegt haben, dass eine strikte binäre Geschlechtertrennung und Stereotypisierung gerade in der sensiblen Grundschulphase der Kindheit negative Auswirkungen haben können. Aber lest und urteilt am besten selbst.
Kommentare und Reaktionen:
Versteht uns nicht falsch, die Verwendung solcher veralteten Unterrichtsmaterialien ist nicht zwingend verwerflich. Schließlich können sie als Diskussionsgrundlage dienen, die aufzeigen, warum diese Stereotypen veraltet und falsch sind. Bei dieser Gelegenheit lässt sich mit den Schülerinnen und Schülern auch über Geschlechtervielfalt, Gleichberechtigung und individuelle Stärken sprechen. Doch in einer zeitgemäßen Bildungsumgebung sollte die Verwendung eben dieser Materialien stets von einer kritischen Reflexion begleitet werden. Passiert dies allerdings nicht, können Kinder von klein auf in festgelegte Rollenklischees gedrängt werden. Der Gedanke, dass bestimmte Fähigkeiten oder Interessen ausschließlich einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden können, ist nicht nur irreführend, sondern auch schädlich für die individuelle Entfaltung der Schülerinnen und Schüler. Und wie sehen die anderen Userinnen und User das?