Ein Elternabend zum Kopfschütteln

Ach ja, Elternabende – die unvermeidliche Versammlung, bei der sich eine Horde Brutsäuger und Erziehungsgurus trifft, um über die Zukunft der Kinder zu philosophieren. Ein Ort, an dem die Luft von selbst ernannten Bildungsexperten und deren steilen Thesen geschwängert ist, wobei die Sitzungen oft länger dauern als ein „Herr der Ringe“-Marathon. In der Ecke sitzen die „Dauerempörten“ – jene Eltern, die glauben, dass die Welt untergeht, wenn ihr Kind nicht der Klassenbeste ist oder wenn die Schule nicht jeden individuellen Wunsch erfüllt. Sie halten sich für die ultimativen Beschützer ihrer Brut, als ob ihre Gene eine Kreuzung aus Superhelden und Einhörnern wären.

Sobald das Wort „Tagesordnung“ auf dem Elternabend fällt, ergreift der erste Empörte das Wort wie ein hungriger Seelöwe einen Fisch. Währenddessen betet die arme Lehrkraft in der Ecke still, dass sie nicht gleich von einer Meute wildgewordener Erzeuger gelyncht wird, weil sie es gewagt hat, die Worte „Hausaufgaben“ und „Disziplin“ in einem Satz zu verwenden. Doch halt! Hier kommt die Gruppe der „Überengagierten“! Sie haben nicht nur den letzten Elternabend komplett durchgestylt, sondern haben auch schon Pläne für den nächsten Schulflohmarkt und eine Spendensammlung für die neue Turnhalle. Ihre Energie ist bewundernswert, aber manchmal fragt man sich, ob sie eigentlich noch einen eigenen Job oder ein Leben haben. Und dann gibt es noch die „Weltverbesserer“ – die Eltern, die jeden Elternabend nutzen, um die Gesellschaft zu retten. Wie wir alle wissen, ist der beste Ort, um die globalen Probleme zu bekämpfen, definitiv die Grundschule.

So weit der ganz normale Elternabend-Wahnsinn. Das meiste davon ist euch sicher geläufig, wenn ihr selbst schon mal Zeuge einer solchen Veranstaltung geworden seid. Die nun folgende Story der Twitteruserin @Edelnickel legt allerdings noch mal eine Schippe voll Kopfschütteln drauf. Aber am besten lest ihr selbst, die passendsten Antworten haben wir ebenfalls für euch gesammelt.

Neulich war Elternabend für die SchulanfängerInnen. Das Essen der Kinder wird kontrolliert. Ist etwas „ungesundes“ in der Brotdose, wird es hochgehalten und vor der gesamten Klasse gezeigt. Das Kind bekommt dann stattdessen ein Brot von den LuL. Zudem sollen sie zuhause sagen,

— Nickel 👩‍👧‍👧 (@Edelnickel) February 2, 2024

Dass ihr Essen ungesund war.

Ich bin absolut sprachlos. Das wird so von der SL forciert. Gehe ich direkt zum Schulamt oder explodiere ich erst im Büro der SL? 🤔

— Nickel 👩‍👧‍👧 (@Edelnickel) February 2, 2024

Man muss nur wissen wie

Stell ich mir die Frage: unter welchen hygienischen Bedingungen wurden die Ersatzbrote gemacht, hat diese Person ein Gesundheitszeugnis und werden Allergenlisten zugänglich gemacht? Nein? Dann bringt sich die Schule in richtige Schwierigkeiten 😬 wer mir doof kommt, komm ich auch

— notgrumpycat (@adayindecember) February 2, 2024

Wenn schon, denn schon

Ich finde man sollte die kinder auch noch mit ihren ungesunden Dosen fotografieren und die fotos im Schulgebäude aufhängen, auf die milchpackungen der Region und in die dorfzeitungen drucken. Damit sie das ja auch nie wieder machen

— itsallaboutbeer (sie/ihr) (@HanaxBeer) February 2, 2024

Leider kein Paulanergarten

Ich möchte es am liebsten auch nicht glauben. Aber die LuL sollen wohl dann tauschen, das Kind isst das Brot vom LuL und vice versa. Absolut Banane 🙈

— Nickel 👩‍👧‍👧 (@Edelnickel) February 2, 2024

Atmen, atmen, atmen

Nach der Ansage kommt nur gesundes in die Brotdose. Kein Elter möchte, dass sein Kind vorgeführt oder sich als Eltern blamieren.
Warte mit dem Explodieren einfach ab bis tatsächlich der Fall eintritt. Ist einfacher und Nerven schonender.

— pinf2000📯 (@pinf2000) February 3, 2024

Amen

Wow, das ist nicht nur übergriffig, das ist auch noch eine Art Pranger.

Ich frage mich immer, wie kommen Kolleg*innen auf so einen grandios unpädagogischen und toxischen Bullshit?

Bitte macht das als Eltern nicht mit – das geht gar nicht.

— Bruja 🇪🇦🇺🇸🇳🇱 (@BentsCristin) February 2, 2024

Deswegen lasst das bitte

Sowas führt dann dazu, dass Menschen wie ich überhaupt nicht frühstücken und sich auch nur selten etwas mitnehmen.

— Frau Knüppelkuh (@diesefrauO) February 2, 2024

Nicht alle Kinder sind gleich

Der Sohn hat meistens nur ein trockenes Brötchen dabei. Da geht nicht mal ein Brötchen mit Ovomaltine. Ich bin froh, wenn der überhaupt was isst. Zu Mittag „muss“ wenigstens eine Kleinigkeit gegessen werden, sonst müssen die Kinder nach Hause.
😵‍💫😤

— Deyaneyra 📯  (@Deyaneyra76) February 2, 2024

Berechtigte Frage

Da hat niemand direkt gefragt ob die einen an der Waffel haben?

Ich glaub es geht echt los.

— Robert (🏡) (@ronaan) February 2, 2024

Das System ausgedribbelt

Livehack:
Weiße Nusscreme sieht aus wie Butter.
Für euch getestet.
Meine Tochter hatte so ne Lehrerin 😎

— Anja Kaul  (@AnjalauK) February 2, 2024

This!

Das geht gar nicht! Die wissen ja nicht, aus welchen Gründen die Vesperdose genau so gefüllt ist. Vielleicht ist ja gerade das vermeintlich ‚gesunde‘ Brot für das Kind nicht gut? Ich würde mir das verbitten!😡

— coco (@coco58814774) February 2, 2024

So ein Quatsch auch

Mein Kind fragte mich letzte Woche, was Actimel ist.
Das dürfen sie nicht mit in die Kita bringen. Kind XY hatte das mit und da ist Zucker drin, das dürfen sie nicht.

Ich sag mal so, die Trauben/Melone/Banane, die mein Kind dabei hatte, hat wohl mehr Zucker gehabt 🤷🏼‍♀️

— Gradekurve (@Lizzankala) February 2, 2024

Wenn Kontrolle zu weit geht

Was denken die sich dabei? Zuhause essen Familien auch das worauf sie Lust haben. Genauso wie in Kantine und Restaurant. Und wenn das ungesund ist, ist das immernoch mein Problem! Kein Wunder das Kinder Essstörungen entwickeln, wenn andere bestimmen wollen was man isst.

— Fjordi (@FjordiNorge) February 2, 2024

Was soll sowas überhaupt?

Ich habe neulich auch eine gelbe Karte von der Lehrerin bekommen (wortwörtlich), weil das Frühstück von K2 nicht gesund war. Stimmt, gäbe gesündere Alternativen. Die hätte ich aber mit großer Sicherheit nach der Schule weggeworfen, weil K2 es nicht gegessen hätte.

— Feenstaub.hilft.da.nicht (@da_hilft) February 2, 2024

Wird auf diesem Elternabend anscheinend völlig vergessen

Ich hatte zwischen 2 und 30 Jahren immer Untergewicht. Es gab Zeiten, da waren meine Eltern froh um jedes Stück Schokolade, das ich noch zusätzlich gegessen habe. Gesund ist manchmal auch relativ.

— geboostertes rosalu (@rosalu95115870) February 2, 2024

Auf keinen Fall hinnehmen

Das Vorführen als Strafe ist schwarze Pädagogik- bin sprachlos….absolutes No Go❗️
…und solchen Menschen muss man sein Kind anvertrauen- da muss man an übergeordnete Stellen herantreten und kämpfen😡

— DocAnne🩹💉🩺 (@DocAnne4) February 2, 2024

Hat das jemand zu Ende gedacht?

Öhm…. Dann hoffe ich mal für die LuL, das sie Lebensmittelunverträglichkeiten bzw. Allergien ihr Schüler genau im Blick haben, das könnte sonst Körperverletzung ausarten 🤨🧐🤔

— UliLarike (@ULarike) February 2, 2024

Feierabend! Noch mehr Wahnsinn gibt es hier:

Elternabend: Die absurdesten Erlebnisse