Die Hälfte zahlst du von deinem Taschengeld: Zu streng oder gerecht?
Kinder großzuziehen ist eine bunte Reise voller Herausforderungen sowie Höhen und Tiefen. Ein spannender Teil davon ist die Einführung von Taschengeld, das nicht nur die Gelderziehung fördert, sondern den Kleinen auch beibringt, mit Verantwortung umzugehen. Doch dann taucht irgendwann die knifflige Frage auf: Sollten Kinder auch für Schäden aufkommen müssen? Das Taschengeld ist so etwas wie der erste Schritt in die Finanzwelt für die Kinder. Es lehrt sie nicht nur den Wert von Geld, sondern auch, wie man klug damit umgeht. Eltern können diese Gelegenheit nutzen, um mit ihren Kindern über das Sparen, Budgets und Entscheidungen zu sprechen – wichtige Lebenskompetenzen, die sie auf ihrem Weg begleiten werden.
Also, was ist, wenn das Kind mutwillig oder fahrlässig etwas kaputt macht? Sollte es dann einen Teil der Verantwortung, d.h. die Kosten dafür übernehmen? Da scheiden sich nämlich die Geister. Manche Eltern denken, dass dies eine gute Gelegenheit ist, den Kindern beizubringen, für ihre Taten einzustehen. Andere sind eher der Meinung, Kinder seien noch dabei, die Welt zu verstehen, und es könnte schwierig sein, ihnen die vollen Konsequenzen ihrer Handlungen klarzumachen. In solchen Fällen könnte es dennoch Sinn machen, die Kinder zumindest teilweise für die Kosten aufkommen zu lassen. Natürlich hängt die Höhe dieser Beteiligung von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere des Vorfalls, Höhe des Taschengeldes und dem Alter des Kindes. Aber wichtiger als die finanzielle Belastung ist das Gespräch danach. Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, warum bestimmte Handlungen nicht in Ordnung waren und welche Folgen das hat. Daher die Frage aller Fragen: Zu streng oder gerecht?
Die Twitteruserin @Kugelfisch25 liefert uns dafür ein Beispiel, das für reichlich Diskussionsstoff in der Twittercommunity gesorgt hat.
Das Kind (7) hat in der Schule einen Kriechtunnel mit einem anderen Kind kaputt gemacht.
Kosten: 15€
1. Hälfte übernehmen wir, die 2. das andere Kind.
Ich habe zu meinem Kind gesagt, die Hälfte zahlst du von deinem Taschengeld.
Zu streng oder nicht?#Eltern#Elternbubble
— Minchen #Armutsbetroffen (@Kugelfisch25) January 11, 2024
Kommentare und Reaktionen:
Die Idee ist übrigens nicht, die Kinder zu bestrafen, sondern sie zur Selbstreflexion und zu besseren Entscheidungen zu führen. Es ist wichtig, dass die Konsequenzen pädagogisch wertvoll sind und die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern stärken. Zu harte Strafen könnten das Vertrauen beeinträchtigen, während ein ausgewogener Ansatz die Lernchancen maximiert. Das sollte dabei nicht vergessen werden. Insgesamt ist die Frage der finanziellen Verantwortung für Schäden eine individuelle Entscheidung. Sie sollte auf den Werten und Erziehungspraktiken der Familie basieren, wobei der Fokus auf einer ausgewogenen Erziehung liegt, die Kinder ermutigt, Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei ihre kindliche Neugier und Freude einzuschränken. Aber hören wir doch mal, was die Twitteruserinnen und Twitteruser dazu zu sagen hatten.
Die Verhältnismäßigkeit muss stimmen
Kommt für mich sehr auf die Höhe des Taschengeldes an… 1 Monat gar nichts bekommen finde ich schwierig, 2 Wochen OK.
— Der bunte Tod aka Fuchstool🚦 (@derbunteTod) January 11, 2024
Stichwort: Verantwortungshorizont
zu streng, wenn es nicht vorsätzlich war
— Gregor (@monacogreg71) January 11, 2024
Nach meiner Erfahrung hat man mit sieben noch nicht den Verantwortungshorizont. Meine Tochter hat im selben Alter mal ihren Namen in ihrem Kinderzimmer an ihre Wand geschrieben und behauptet bis heute, sie war es nicht.🙂
— Gregor (@monacogreg71) January 11, 2024
Ein wichtiger Punkt
Den Wert von ca 7€ kann er sehr gut einschätzen und hantiert damit auch.
Danke für deine Meinung ☺👍🏻— Minchen #Armutsbetroffen (@Kugelfisch25) January 11, 2024
Das ist der Gedanke dahinter
Passt so, es war mutwillig aus Langeweile, da finde ich die Eigenbeteiligung fair.
Besser er lernt das bei 7,50€ als bei 200 aufwärts.— Dat Fani (@Fanatika87) January 11, 2024
Sollte man immer berücksichtigen
Es war nicht versehentlich.
— Minchen #Armutsbetroffen (@Kugelfisch25) January 11, 2024
Es bleibt eine individuelle Entscheidung …
Wie sehr kann ein 7-jähriger den Wert von Geld kennen?! Höchstens ansatzweise. Geld ist so komplex, das fängt in dem Alter erst an mit dem Verständnis.
Aber ich kann verstehen, dass Du Konsequenzen spürbar machen musst, weil Geld ein schwieriges Thema ist.
— Alex🌈 (@galgen_humor) January 11, 2024
… das wird hier sehr gut erklärt
Kinder in dem Alter verstehen den Wert von Geld in dem Sinne, dass sie es haben oder eben nicht haben.
Mein Sohn bekam seit der Vorschule Taschengeld. Anfangs 1€/Woche, inzwischen sind wir bei 5€/Woche.
Er hat auch mit 5 schon gemerkt, wie es ist, wenn man sich ne Tüte— Frau Dr. Keksdieb 🍪🍪🍪 (@Zwergpertin) January 11, 2024
Gummibärchen leisten kann, oder eben nicht.
Das Ding beim Taschengeld ist ja, dass man seinem Kind auch beibringt es auszugeben und nicht nur es jede Woche in die Sparbüchse zu stecken und ein Mal immJahr aufs Sparbuch einzuzahlen.
Wenn sie Geld einfach nur sammeln, dann lernen— Frau Dr. Keksdieb 🍪🍪🍪 (@Zwergpertin) January 11, 2024
sie den Wert auch nicht. Sie müssen es schon ausgeben um das zu verstehen.
Mein Sohn bekommt keine Vorgaben, was er mit seinem Taschengeld macht. Er ist mittlerweile 12 und weiß ganz genau, wie weit er mit 5€ kommt und wie lange er auf etwas sparen muss, das teurer ist.— Frau Dr. Keksdieb 🍪🍪🍪 (@Zwergpertin) January 11, 2024
Und genau da hat er eben schon sehr früh verstanden, was Geld wert ist und, dass ne Münze nicht unbedingt reicht für das, was man kaufen will.
Wenn er sich z.B. ne Roblox Karte kaufen will, weiß er ganz genau, dass er mind. zwei Wochen lang sein Taschengeld sparen muss.— Frau Dr. Keksdieb 🍪🍪🍪 (@Zwergpertin) January 11, 2024
Lässt sich ja auch flexibel gestalten
Nicht zu streng – ich würde mit dem Kind einen Plan machen, wie es das Geld zurückzahlt, entweder in Raten (so dass es immer noch etwas Taschengeld bekommt) oder indem es extra Aufgaben im Haushalt übernimmt und das dann verrechnet wird.
— Bruja 🇪🇦🇺🇸🇳🇱 (@BentsCristin) January 11, 2024
Konsequenzen gehören dazu
Nein, wenn es Absicht war, durchaus akzeptabel. Ich find das ist gute Erziehungsarbeit.
— ankamotzhorn (@AngelikaHoerner) January 11, 2024
This!
Finde ich absolut in Ordnung. Besser als schimpfen oder wenn es das noch gibt, Stubenarrest. Kenne ich noch. Gott, bin ich alt.
— nachtfalke32 (@nachtfalke32) January 11, 2024
Check
Geht schon sacht der Dipl. päd.
— Onan der Arr-Arr 📯🪣@OnanderArrArr.bsky.social (@Onan_der_ArrArr) January 11, 2024
Auch eine Möglichkeit
Da du geschrieben hast das es mit Vorsatz war, finde ich das schon in Ordnung mit der Eigenbeteiligung. Vielleicht geht ja „abarbeiten“?
— Man Dy (@borgbiene) January 11, 2024
Ein weiteres Beispiel
Hier ähnlich, schmiere gestanden während Klassenkameraden ein Pult aufgebrochen haben. Kosten werden auf alle aufgeteilt. Zahlt sie auch selber. Solange sie den Wert von Geld kennen, vollkommen ok
— MommyMallow (@mommymallow) January 11, 2024
Wichtiger Punkt
Ich habe mal gelernt, dass TS nie für Sanktionszwecke benutzt werden sollte. Ist quasi ein Mindestlohn. Vom gesparten TG an den Kosten beteiligen: ja. Ein paar Wochen kein TG: nein.
Ist in der Realität (aus Gründen) auch nicht anders.
So würde ich es machen.— Christoph K. (@crstphkk) January 11, 2024
Je nachdem, wie einsichtig das Kind ist
Die Welt geht davon nicht unter.
Es kann immer mal was kaputt gehen.Wir haben in solchen Fällen geredet und das übernommen
— Just Tinker Bell (@TinkerBell_just) January 11, 2024
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Zu diesem Thema hätten wir noch das für euch: