Zeiten ändern sich, Sprache auch: 13 Tweets übers Gendern
Gendern polarisiert. Und das schon eine ganze Weile. Kaum etwas führt zu so hitzigen Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten und heftigen Streits wie das Sternchen, der Unterstrich oder der Doppelpunkt. Dabei haben die Argumente für das Gendern durchaus ihre Berechtigung. Beispielsweise die Annahme, das generische Maskulinum würde das Lesen von Texten vereinfachen: Die ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Stattdessen ruft das generische Maskulinum vor allem eines hervor: ausschließlich männliche Bilder in unseren Köpfen. Weil wir eben nicht automatisch in mehreren Geschlechtern denken. Wir mischen nämlich nicht Frauen und Männer, wenn wir beispielsweise „Ärzte” lesen. Das Gendern hat also durchaus seine Berechtigung. Ob man es nun gut findet oder nicht. Schon Aristoteles hat sich über den Verfall und die Sprache der Jugend beschwert. Zeiten ändern sich ganz im Gegensatz zu unseren Twitterperlen die (oder war es doch der?) bleiben höchst unterhaltsam.
#1: Klimawandel? Gibt’s doch gar nicht.
Dinge die laut libertären und konservativen Kreisen den Weltuntergang heraufbeschwören:
– Gendern
– Atomausstieg
– gerechte Besteuerung von grossen Vermögen
– Tempolimit
Dinge die tatsächlich Weltuntergangspotential haben aber von den selben Kreisen ignoriert werden
– Klimawandel— Hannu „IBuK der ❤️en“ Peters 📯 (@gottderaffen) April 15, 2023
#2: Es ist überall!
Hab einen neuen Skandal für unsere Gender-Feinde aufgedeckt.
Hab mir Instant-Nudeln gemacht, und da sollte ich das Wasser doch glatt bis zur Becherinnenlinie gießen!
— Mathelehrer (@1Mathelehrer) April 18, 2023
#3: Das Land der Dichter und Denker
Boomer: Gendern macht die Sprache kaputt 😭
Auch Boomer: Stück mal ein Rück ich muss noch an meinen Schlepptop!
— Tim Löhrs↩️ (@timloehrs) August 25, 2021
#4: Sind doch alle gemeint
Für Männer ist gendern auch nur so lange unwichtig bis du sie nach ihrem Partner fragst
— alltagsprolet (@alltagsprolet) April 17, 2023
„Wie geht’s deinem Partner?“
„Partnerin“
„Hm?“
„Ich habe eine Partnerin“
„Jaja, aber gendern macht die Sprache kaputt Kai-Uwe. Also, wie geht’s dem Partner?“— alltagsprolet (@alltagsprolet) April 17, 2023
#5: Warum eigentlich?
Leute, die gegen das Gendern sind, könnten auch einfach mit den Achseln zucken und sagen „Ist einfach nicht mein Ding.“ Aber sie regen sich so UNGLAUBLICH darüber auf, kündigen Zeitschriftenabos, etc., und das lässt so tief blicken.
— kriegundfreitag.de (@kriegundfreitag) May 24, 2021
#6: Muss man nicht verstehen
„Das ist ja unnötige Panik bei Dir mit Corona!“
Sagen mir Menschen, die Angst vorm Gendern haben.— TopFritte🔥🍤📯 (@Topfritte) January 10, 2022
#7: Sprache wandelt sich
Worte wie „PallimPalimm“ verwenden, aber beim Gendern von der Vergewaltigung der Sprache sprechen.
Schon klar.
— Mrs_Mary (@MrsMarryPoppins) August 25, 2021
#8: Ganz schwierig
Nicht gendern wollen aber Triell sagen
— Till Raether (@TillRaether) August 30, 2021
#9: So wichtig
Drei Anwälte in schwarz gehen über den Bahnhof. Zwei davon tragen Kleider. Und dieses merkwürdige Bild in eurem Kopf, wo aus 3 Männern in Anzügen plötzlich 2 mit Männern in Kleidern werden, liebe Leute, ist der Grund, warum Gendern richtig wäre.
— Bilium der Super-Shedder 📯 (@_bilium_) August 8, 2022
#10: Buh
Leute ohne Maske, die stolz verkünden, sie hätten „keine Angst vor dem Virus“, haben erstaunlich oft Angst vor syrischen Kindern oder Gender-Sternchen.
— Andreas Moser (@AndreasMoser007) December 3, 2020
#11: So schnell geht’s
2017: Wie konnte Trump Präsident werden?
2019: Wie konnte Johnson Premier werden?
2021: So schlimm ist dieser Laschet ja gar nicht. Wenigstens können wir weiter ohne Limit über die Autobahn ballern, günstig nach Malle fliegen, billiges Fleisch essen und müssen nicht gendern.
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) July 8, 2021
#12: Es könnte so einfach sein
2 Sekunden: korrektes Gendern
2 Stunden: sich dafür rechtfertigen, weil „Gendern absolute Zeitverschwendung ist“.— Büchereien Wien (@buechereiwien) April 17, 2023
#13: Genug ist genug – oder so
männer gewöhnen sich alle drei monate an einen neuen trainer beim hamburger sv aber zu gendern oder ab jetzt „schokokuss“ zu sagen das kann man unmöglich leisten
— johannes floehr (@uerdinger) December 5, 2019
Wir hätten da noch was zu verschenken: