Wenn ein Kind sagt: „Aber niemand isst Tiere!“

Ein lachendes Kind in orangefarbenem T-Shirt hält eine Karotte in der einen und ein Stück Brokkoli in der anderen Hand; umgeben von Fragezeichen und einem schleckenden Emoji auf blauem, grafischem Hintergrund.
Bild: Anastasia, Adobe Stock / Twitterperlen mit KI

Ach ja, es ist kein einfaches Thema, über das wir hier sprechen müssen. Überhaupt, was ist das Thema? Geht es um Erziehung? Um Ernährung? Um Veganismus? Oder doch um Dogmatik?

Fangen wir vorne an. Threads-Userin @mariasrezeptewelt ernährt ihr Kindergartenkind vegan. Weil es im Kindergarten aber nicht-veganes Mittagessen gibt, isst die Tochter etwas von zu Hause. Neugierig, wie Kinder eben sind, wurde die Mama prompt von einem anderen Mädchen darauf angesprochen. Und schon sind wir mittendrin in einem Thema, das alle Eltern beschäftigt: Wie und wann erklärt man Kindern schwierige Wahrheiten?

Denn wir alle möchten unseren Kindern ein sorglose Kindheit ermöglichen und ihre Naivität schützen. Gleichzeitig möchten wir ehrlich sein und wissen, dass zu unseren Aufgaben gehört, unsere Söhne und Töchter nach bestem Wissen und Gewissen aufzuklären. Denn nur dann können sie zu selbstständigen Erwachsenen reifen, die fundierte Entscheidungen treffen. Ja, im Zweifel auch Entscheidungen, die von den eigenen Überzeugungen abweichen!

Nun stellen sich unweigerlich eine Reihe von Fragen: Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür, Kindern zu erklären, woher das Würstchen kommt? Und wie reagiert man, wenn andere Eltern andere Entscheidungen treffen als man selbst? Und überhaupt: Was ist die beste Ernährungsweise für Groß und Klein? Im folgenden Thread wird wild über diese Themen diskutiert. Viel Vergnügen!

"Niemand isst Tiere"

mariasrezeptewelt Boah! Gerade eben habe ich meiner Tochter im Kindergarten ihre zweite Brotdose gebracht. Wir hatten sie zu Hause vergessen. Sie isst dort nicht beim Mittagessen mit, weil sie vegan lebt. Im Kindergarten gibt es eigentlich jeden Tag Gerichte aus toten Tieren. Ein Mädchen fragt: „Warum isst sie nicht mit?" Ich sag: „Weil sie keine Tiere isst." Sie schaut mich entgeistert an: „Aber niemand isst Tiere!" Boah. Wie können Erwachsene ihre Kinder so anlügen?

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

"Weil sie keine Tiere ist", ist jetzt auch nicht so die angemessene Antwort, füt ein 3-4 jähriges Kind. Es ist jedem selbst überlassen, wie er seine Kinder ernähren möchte, aber warum müssen Veganer immer direkt auf Angriff gehen? Wie soll dieser kleine Mensch mit so einer radikalen Antwort umgehen? Voll daneben sorry!

Aber Taufe ist okay, oder?

Dieses Kind lebt nur deshalb vegan, weil es dazu gezwungen wird. Oder will mir einer ernsthaft erzählen, ein Kindergartenkind entscheidet das selbst? •' Sowas nennt man Indoktrination.

Generell nicht die beste Idee

Ich verstehe deinen Punkt. Was mich wundert ist der Speiseplan der Kita. In der Kita meines Sohnes steht in der Regel nur zweimal pro Woche Fleisch auf dem Plan, ansonsten vegan/vegetarisch. Ich verstehe natürlich, dass sich dieser Plan für Veganer schwierig ist - aber täglich Fleisch?

Wer sagt denn sowas?

Nem Bekannten von mir ist mal die Hutschnur geplatzt, weil die Erzieherin seines Kindes was von "Schnitzelbaum im Wald" erzählt ha

Sehen wir auch so

Ich finde es vollkommen richtig und wichtig Kindern zu vermitteln woher ihr Fleisch kommt. Das kann man auch ohne Schock-Videos etc. Alles andere sollte dem Kind dann selbst überlassen werden.

Aber sollte man nicht auch so ehrlich sein, was die Soja-Produktion angeht?

Schritt eins: Tiere leben auf der Weide Schritt zwei: Schritt drei: Würstchen, lecker! Bin es auch so leid

Hoffentlich kam da noch mehr Erklärung

Ich bin mit drei Jahren vegetarisch geworden, weil ich im Kindergarten gefragt habe, woraus Wurst besteht. „Totes Tier" war die Antwort meiner Kindergärtnerin.

Der richtige Ton entscheidet

Meine Mama hat neulich meiner Cousine ein altes Kinderbuch von mir über den Markt vorgelesen, wo es auch um den Schlachter und woher das Fleisch kommt ging und meinte dann, das müsste man ja fast entsorgen.... Ich hab gesagt "nein, das kannst du ruhig aufheben, meine Tochter darf gerne irgendwann Fleisch essen, aber sie wird auch wissen, dass das tote Tiere sind."

Fair

Meine 10 Jährige weiß ganz genau wo das Fleisch her kommt was gefuttert wird. Und ist trotzdem nicht vegan..... Und wenn sie es für sich selbst entscheidet wird das akzeptiert... Genauso wie die Essenarten der anderen Kinder

So geht Erziehung auf Augenhöhe

Also ich bin selbst vegan und hab mein Kind nie angelogen. Ich hab jede Frage ehrlich beantwortet. Ich hab auch erklärt, was das genau ist, was das Kind isst. Aber ich hab keinen grundlosen Monolog darüber gehalten und auch nicht jeden Tag daran erinnert. Mal sagt mein Kind es möchte nicht xyz vom Tier essen, sondern lieber das ohne Tier und mal sagt es "egal, ich will das aus Tier". So wie bei Milch.

Fazit

Es bleibt immer eine Gratwanderung, Kindern die eigenen Werte zu vermitteln und gleichzeitig ihre Autonomie zu respektieren. Vielleicht lebt man dies am besten vor, indem man auch die Erziehungspräferenzen anderer respektiert und einen Weg findet, ehrlich zu bleiben und gleichzeitig altersgerechte Antworten anzubieten. Erziehung ist ein Marathon. Am besten laufen wir ihn zusammen, liebe Eltern!

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