
In der heutigen Zeit, in der der Fachkräftemangel allgegenwärtig ist und qualifizierte Bewerber*innen zunehmend rar werden, gewinnen Schnupper- und Probetage an Bedeutung. Diese Gelegenheit, die sowohl für Bewerber als auch für Arbeitgeber von großem Nutzen sein kann, ermöglicht es beiden Seiten, sich auf einer tieferen Ebene kennenzulernen. So bieten sie Bewerbern die Möglichkeit, den potenziellen Arbeitsplatz, das Team und die Unternehmenskultur hautnah zu erleben. Dies geht über das hinaus, was in einem herkömmlichen Vorstellungsgespräch vermittelt werden kann. Durch die aktive Teilnahme an den täglichen Arbeitsabläufen erhalten Bewerber dann einen realistischen Einblick in die Anforderungen und Aufgaben, die auf sie zukommen werden. Dies ermöglicht es, einzuschätzen, ob die Stelle den eigenen Erwartungen und Fähigkeiten entspricht.
Schnuppertage und Probetage sind aber auch für Arbeitgeber wertvoll. In einer Zeit, in der qualifizierte Bewerber*innen Mangelware sind, sind sie darauf angewiesen, die besten Kandidat*innen auszuwählen. Die direkte Einbindung von Bewerberinnen und Bewerbern in den Arbeitsprozess ermöglicht es, ihre Fähigkeiten, ihr Engagement und ihre Passung zum Unternehmen gründlich zu prüfen. Ein kritischer Aspekt jedes Berufes ist dabei das Thema Zuverlässigkeit. Während die Qualifikationen und die Persönlichkeit im Bewerbungsprozess festgestellt werden sollen, ist es während eines Schnuppertages einfacher festzustellen, ob die Person termingerecht und verantwortungsbewusst handelt. Ein Bewerber oder eine Bewerberin, die zum Beispiel zu spät kommt oder ihre Aufgaben vernachlässigt, könnte langfristig ein Risiko für das Unternehmen darstellen. Die möchte man als Arbeitgeber*in natürlich weitestgehend aussieben.
Ein solches Beispiel wollen wir euch mit dem nun folgenden Thread des Twitterusers @hagen_carsten zeigen.
Bewerberin (23) hat Schnuppertag.
8:00 Uhr war ausgemacht.
WhatsApp von ihr kurz vor 8:00 Uhr:
„Sie sei so schlecht gelaunt, ob wir den Termin verschieben könnten.“
Konnten/wollten wir?
— Carsten_Hagen (@hagen_carsten) August 1, 2023
Bewerberin (23) hat Schnuppertag.
8:00 Uhr war ausgemacht.WhatsApp von ihr kurz vor 8:00 Uhr:
„Sie sei so schlecht gelaunt, ob wir den Termin verschieben könnten.“
Konnten/wollten wir?
— Carsten_Hagen (@hagen_carsten) August 1, 2023
Kommentare und Reaktionen:
Schnuppertage und Probetage ermöglichen es beiden Seiten, bessere Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass die berufliche Zusammenarbeit erfolgreich verläuft. Natürlich kann jeder mal einen schlechten Tag haben, aber fünf Minuten vor der Probearbeit abzusagen, zeugt nicht gerade von Engagement und Zuverlässigkeit. Und nein, wir verwehren uns der anekdotischen Evidenz, dies wäre typisch für aktuelle Generation von Berufseinsteigern. Schwarze Schafe und schwierige Bewerber*innen hat es auch früher schon gegeben. Der Unterschied ist nur, dass sich das Blatt auf dem Arbeitsmarkt nun gewendet hat. Viele Unternehmen werden sich früher oder später neue Anreize überlegen müssen und lernen, toleranter zu sein, um Arbeitskräfte unter den Bewerbern zu rekrutieren, die sie noch vor zehn oder zwanzig Jahren abgelehnt hätten. Aber hören wir doch mal, was die Community zu alldem zu sagen hat.
Okay, aber um zwölf ist Mittag
Tag des Vorstellungsgesprächs zwei Stunden vor Termin Anruf: ‚komme 90 Minuten später, das macht doch nichts‘, bei der Sekretärin. Im Gespräch die Frage, was passiert sei und die Erklärung, dass 11 Uhr doch zu früh gewesen sei und sie lieber entspannt kommen wolle. Tja!
— Christy (@christygoe) August 2, 2023
Tag des Vorstellungsgesprächs zwei Stunden vor Termin Anruf: ‚komme 90 Minuten später, das macht doch nichts‘, bei der Sekretärin. Im Gespräch die Frage, was passiert sei und die Erklärung, dass 11 Uhr doch zu früh gewesen sei und sie lieber entspannt kommen wolle. Tja!
— Christy (@christygoe) August 2, 2023
Nicht zu vergessen die vielen unbezahlten Praktika
Kenne es anders, 2 Schnuppertage waren ausgemacht, es wurden dann aber 4. Ab dem zweiten Tag normal mitgearbeitet, weil der Mitarbeiter mit dem ich ab dann auf Tour gefahren bin sonst keinen Assistenten hatte. Nach der Woche nichts mehr von der Firma gehört.
Kein Kommentar.
— Claudio Schiesl (@Admiral_Sivic) August 2, 2023
Kenne es anders, 2 Schnuppertage waren ausgemacht, es wurden dann aber 4. Ab dem zweiten Tag normal mitgearbeitet, weil der Mitarbeiter mit dem ich ab dann auf Tour gefahren bin sonst keinen Assistenten hatte. Nach der Woche nichts mehr von der Firma gehört.
Kein Kommentar.— Claudio Schiesl (@Admiral_Sivic) August 2, 2023
Das ist nicht besonders schlau
Ich hatte eine Auszubildende, die ich bat, einen Stapel Akten zu kopieren, diese brauchte ich für eine Sitzung 35 Min. später. Sie weigerte sich (an ihrem letz. Tag bei mir in der Abteil.), weil sie meinte, sie würde sowieso lieber Model werden wollen 😊 Bewertung war dementspr.
— romano (@romano20153343) August 1, 2023
Ich hatte eine Auszubildende, die ich bat, einen Stapel Akten zu kopieren, diese brauchte ich für eine Sitzung 35 Min. später. Sie weigerte sich (an ihrem letz. Tag bei mir in der Abteil.), weil sie meinte, sie würde sowieso lieber Model werden wollen 😊 Bewertung war dementspr.
— romano (@romano20153343) August 1, 2023
Hättet ihr es gemacht?
Aber klar kann man den Termin verschieben.
Auf den St. Nimmerleinstag.
— Hellcat (@PikAnd09) August 1, 2023
Aber klar kann man den Termin verschieben.
Auf den St. Nimmerleinstag.
— Hellcat (@PikAnd09) August 1, 2023
Schlechter Stil, ganz schlechter Stil
Bei meiner Frau in der Arztpraxis verschwand eine Bewerberin einfach am Schnuppertag kommentarlos in der Mittagspause.
— R____B____ (@R____B____) August 1, 2023
Bei meiner Frau in der Arztpraxis verschwand eine Bewerberin einfach am Schnuppertag kommentarlos in der Mittagspause.
— R____B____ (@R____B____) August 1, 2023
Zumindest in der Theorie
Und das verwundert ?
Das passiert doch auch in anderen Situationen tagtäglich.
Jahrzehntelang war eine gute Erziehung Grundlage für einen guten sozialen Umgang miteinander
Rücksicht, Respekt und Verantwortung waren mal die Basics dazu.
— Rainer Ballreich (@RainerBallreich) August 2, 2023
Und das verwundert ?
Das passiert doch auch in anderen Situationen tagtäglich.
Jahrzehntelang war eine gute Erziehung Grundlage für einen guten sozialen Umgang miteinander
Rücksicht, Respekt und Verantwortung waren mal die Basics dazu.— Rainer Ballreich (@RainerBallreich) August 2, 2023
Das ist schon ziemlich dreist
Hatte mal einen Bewerber (besser: neuen AN) mit unterzeichnetem AV. Der kam dann einfach nicht, ging nicht ans Telefon. Erst mit fremder Mobilfunknummer ging er ran. Nun ja, er bleibt jetzt bei seinem alten Arbeitgeber… ohne Worte
— Kurt Kaiser (@Alleswasschnis1) August 1, 2023
Hatte mal einen Bewerber (besser: neuen AN) mit unterzeichnetem AV. Der kam dann einfach nicht, ging nicht ans Telefon. Erst mit fremder Mobilfunknummer ging er ran. Nun ja, er bleibt jetzt bei seinem alten Arbeitgeber… ohne Worte
— Kurt Kaiser (@Alleswasschnis1) August 1, 2023
Als Gagautor sofort einstellen
„Ich war in den letzten 17 Jahren arbeitslos und suche jetzt neue Herausforderungen“ war bis jetzt mein absoluter Number One.
— nebenbeidaneben (@nebenbeidaneben) August 1, 2023
„Ich war in den letzten 17 Jahren arbeitslos und suche jetzt neue Herausforderungen“ war bis jetzt mein absoluter Number One.
— nebenbeidaneben (@nebenbeidaneben) August 1, 2023
Das ist der Punkt
Also ich finde es super interessant solche Menschen und ihr Weltbild kennenzulernen. Einstellen muss man sie ja nicht. Aber wahrscheinlich wird man als Arbeitgeber damit umgehen lernen müssen.
— Christopher Schmidt (@fakod) August 2, 2023
Also ich finde es super interessant solche Menschen und ihr Weltbild kennenzulernen. Einstellen muss man sie ja nicht. Aber wahrscheinlich wird man als Arbeitgeber damit umgehen lernen müssen.
— Christopher Schmidt (@fakod) August 2, 2023
Ist man nicht wochentags immer schlecht gelaunt?
8 Uhr sind die meisten Menschen schlecht gelaunt. Du musst Ihr einen 14:30 Termin geben
— Matthias (@Law_Berlin1) August 2, 2023
8 Uhr sind die meisten Menschen schlecht gelaunt. Du musst Ihr einen 14:30 Termin geben
— Matthias (@Law_Berlin1) August 2, 2023
So wendet sich das Blatt
Das ist jetzt nicht auf Sie bezogen: Insgesamt freut es mich, dass manche AG jetzt mal von jungen Leuten so behandelt werden. Als ich über 50 war, wollte mich kein AG u. über 60 gleich gar nicht. Die Älteren spielten keine Rolle mehr, obwohl gut ausgebildet u. leistungswillig.
— Monika Lüdenscheid (@Sonnenmarie) August 2, 2023
Das ist jetzt nicht auf Sie bezogen: Insgesamt freut es mich, dass manche AG jetzt mal von jungen Leuten so behandelt werden. Als ich über 50 war, wollte mich kein AG u. über 60 gleich gar nicht. Die Älteren spielten keine Rolle mehr, obwohl gut ausgebildet u. leistungswillig.
— Monika Lüdenscheid (@Sonnenmarie) August 2, 2023
Never forget
Ich muss gestehen, dass mich diese Ehrlichkeit immer wieder verblüfft und manchmal auch berührt (wir haben solche Fälle oft ein Probevorstellungsgesprächen).
Zu „meiner“ Zeit (bevor es Handys gab) ist man grantig hingegangen oder hat sich krank gemeldelt.
— Enfant_Terrible🪝 (@EnfantTe_rrible) August 2, 2023
Ich muss gestehen, dass mich diese Ehrlichkeit immer wieder verblüfft und manchmal auch berührt (wir haben solche Fälle oft ein Probevorstellungsgesprächen).
Zu „meiner“ Zeit (bevor es Handys gab) ist man grantig hingegangen oder hat sich krank gemeldelt.— Enfant_Terrible🪝 (@EnfantTe_rrible) August 2, 2023
Kann man natürlich auch so sehen
Naja um fair zu sein: Das ist ziemlich ehrlich. Sie will euch damit nicht belästigen und nicht den Eindruck entstehen lassen sie wäre immer so.
— Clemens (@ziemlichabwegig) August 2, 2023
Naja um fair zu sein: Das ist ziemlich ehrlich. Sie will euch damit nicht belästigen und nicht den Eindruck entstehen lassen sie wäre immer so.
— Clemens (@ziemlichabwegig) August 2, 2023
Oh ja, auf alle Fälle
Andererseits tut ein bisschen Demut auch gut: Wer aus den geburtenstarken Jahrgängen kommt, kann auch ein paar Anekdoten über Einstellungsgehabe der Arbeitgeber zum besten geben…
— Gertie (@Gertie85146828) August 2, 2023
Andererseits tut ein bisschen Demut auch gut: Wer aus den geburtenstarken Jahrgängen kommt, kann auch ein paar Anekdoten über Einstellungsgehabe der Arbeitgeber zum besten geben…
— Gertie (@Gertie85146828) August 2, 2023
Wo wir gerade beim Thema sind: