Über Feminismus und die Vereinbarkeit von Familie und Karriere

Chris Schröder 06.02.2024, 13:11 Uhr

Es war lange Zeit weit verbreitet und galt in einigen Kreisen sogar als Grundpfeiler des Feminismus, dass es für Frauen erstrebenswert sei, möglichst schnell Karriere zu machen und nach der Familiengründung ebenso schnell wieder in den Beruf zurückzukehren. Dieser Gedanke wird und wurde als eine Befreiung von traditionellen Geschlechterrollen und als ein Weg zur Gleichstellung der Geschlechter angesehen. Doch bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass dieses Konzept, obwohl gut gemeint und im Ansatz nachvollziehbar, letztendlich auch die patriarchalen Strukturen bedient, die überhaupt erst für die Ungleichheit gesorgt haben. Außerdem wird so die bestehende Ungerechtigkeit in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zementiert.

Die Idee, dass Frauen möglichst schnell nach der Geburt wieder arbeiten gehen sollten, basiert dabei auf der Vorstellung, dass ihre berufliche Identität und Unabhängigkeit vom Mann Vorrang haben sollten. Diese Motive sind grundsätzlich richtig und wichtig, können bei der Familiengründung jedoch auch dazu führen, dass die Bedürfnisse von Frauen und Kindern nach einer angemessenen Elternzeit, nach Bindung und Pflege des Neugeborenen sowie nach einer unterstützenden Umgebung vernachlässigt werden. All dies wird von einem System ausgenutzt, das unbezahlte Carearbeit, die traditionell von Frauen in der Familie geleistet wird, nicht angemessen anerkennt oder wertschätzt.

Die Betonung einer schnellen Rückkehr in den Beruf nach der Familiengründung verstärkt damit die bestehenden strukturellen Hindernisse, denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt gegenüberstehen. Und dieser wurde von Männern für Männer gestaltet, die sich zu gern als Alleinverdiener und Familienversorger sehen. Diese Hindernisse können von unzureichender Kinderbetreuung und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten bis hin zu Lohnungleichheit und mangelnder Aufstiegschancen reichen. Somit wird die bestehende Ungleichheit und Diskriminierung in Bezug auf das gebärende Geschlecht weiter gefestigt. Dies kann also unmöglich im Sinne des Feminismus sein, oder? Gar nichts daran ändern ist jedoch auch keine Option! Ein Strukturwandel und ein Umdenken sind daher dringend erforderlich, um eine gerechtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Wie dies gehen könnte, hat die österreichische Autorin @Natascha_Strobl in dem nun folgenden Thread festgehalten. Aber lest selbst.

Kommentare und Reaktionen:

Es erfordert nicht nur politische Maßnahmen wie verbesserte Elternzeitregelungen, bezahlten Urlaub, mehr Kinderkrankentage und eine erschwingliche Betreuung, sondern auch eine grundlegende Veränderung der Arbeitskultur und der gesellschaftlichen Normen. Arbeitgeber müssen flexiblere Arbeitsmodelle anbieten, die es Eltern ermöglichen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, ohne dass sie ihre beruflichen Ambitionen aufgeben müssen. Darüber hinaus müssen Männer stärker in die Verantwortung für die Betreuung ihrer Kinder einbezogen werden und sich selbst aktiver einbringen, um die Last der unbezahlten Familienarbeit fairer zu verteilen. Aber hören wir doch mal ein paar Stimmen aus der Community dazu.

So wahr

Guter Hinweis

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Darf auch nicht vergessen werden

Wichtiger Grundsatz des Feminismus

Ist leider wirklich so

Schön, wenn es auch den Männern auffällt

Aber wie soll das umgesetzt werden?

Der letzte Satz ist der wichtigste


Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Schaut doch noch hier rein, wenn ihr mögt:

Eine Frage der Gleichberechtigung und der Fairness

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