Die beschämenden Erlebnisse einer Silvesternacht
Die Eskalation war vorprogrammiert. Jedes Jahr an Silvester sind Rettungskräfte und Polizeibeamte in den Großstädten gezwungen, sich gegen Angriffe und Attacken mit Pyrotechnik zu wehren, während sie versuchen, ihren Dienst zu verrichten. Dank Corona hatten wir in den letzten Jahren eine kleine Verschnaufpause vom Thema privates Böllern und Feuerwerk. Doch bereits in der letzten Silvesternacht hatten Polizei und Feuerwehr allein in Berlin zusammen fast 4.000 Einsätze, noch mehr als vor der Pandemie. In einigen Straßen wurden die Beamten und Retter dabei gezielt mit Feuerwerkskörpern angegriffen. In anderen Städten zeichnete sich ein ähnliches Bild.
Obwohl ein Böllerverbot dazu beitragen könnte, diese gefährlichen Angriffe zu verhindern und unsere Helden in Uniform zu schützen, wird dies von zahlreichen Politikerinnen und Politikern weiter abgelehnt. Alles im Namen der Freiheit. Dass es weitere sehr gute Gründe wie Umwelt- und Tierschutz gibt, aus denen ein privates Böllerverbot vernünftig wäre, scheint da auch nicht zu helfen. Für noch mehr Argumente empfehlen wir den nun folgenden Thread von Twitteruser @KB11_1, der darin berichtet, wie er sich im Angesicht der Ereignisse des Silvesterabends 2022 gefühlt hat und welches Fazit er für die Zukunft zieht.
Ich muss euch an d Erlebnissen d letzten Stunden teilhaben lassen.
Mir fehlt ein passendes Adjektiv dafür. Es war ein Brand durch vermutlich Pyros.
Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Jugendliche sich während des laufenden Einsatzes nur eine Häuser Ecke weiter…
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
daraus einen Spaß machten Raketen u Feuerwerksbatterien gezielt auf Gebäude mit angekippten Fenstern u Autos abzufeuern. Sie bemerkten das Einsatzkräfte sie beobachteten OHNE Effekt. Erst mehrere Polizeibeamte machten ausreichend Eindruck, dass diese davon abgelassen haben.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Parallel dazu kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen, so das eine Einsatzhundertschaft dafür sorgen musste, dass keine weiteren Angriffe/Beschüsse auf Einsatzkräfte erfolgten. So n Scheiss behindert den geordneten Einsatzablauf u verzögert eventuell lebenswichtige Hilfe.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Was zum Henker ist kaputt mit teilen dieser Gesellschaft. Ich denke, ich spreche für alle Kameradinnen und Kameraden, Kolleginnen und Kollegen, dass jeder einzelne von uns den Neujahrsbeginn im Kreise der Liebsten verbracht hätte.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Nun stellt jede/r Einzelne privaten Bedürfnisse, teils freiwillig – teils nicht – zurück u muss in Ausübung d Dienstes an der Bevölkerung Angst haben, Opfer von MitbürgerInnen zu werden, welche man überhaupt nicht kennt u d vielleicht eines Tages selbst auf Hilfe angewiesen sind.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Es liegt nun an der Gesetzgebung, hier dringendst es innerhalb der nächsten zwölf Monate zu schaffen, dass sich solche Zustände nicht mehr wiederholen können. Eine Idee wären öffentliche Abbrandplätze, wo NUR vor Ort zum sofortigen Gebrauch Pyro Technik erworben werden kann.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Neben der kontrollierten Abgabe wäre auch das Müll Problem quer durch das Stadtgebiet gelöst. Es würden keine Feuerwehrfahrzeuge mit BESCHOSSENEN Frontscheiben außer Dienst gestellt werden müssen und Mediziner, KH sowie d Rettungsdienst würden entlastet werden.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Offen ausgetragene Feuer Gefechte, vorsätzliche Brandstiftungen, vorsätzliche gefährliche Körperverletzungen usw. dürfen NICHT toleriert werden.
Dies bedeutet, dass die Justiz entsprechend harte Urteile fällen MUSS ohne Rücksicht auf Probleme in der emotionalen oder kognitiven
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Entwicklung des Menschen der es ja billigend in Kauf nimmt, andere Menschen direkt oder indirekt zu verletzen, Sachwerte zu zerstören und Menschen, die jederzeit bereit sind, ihr Leben für ein anderes zu geben durch solche Angriffe ihre Missachtung zum Ausdruck zu bringen.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Ich musste heute Nacht einer 88-jährigen Dame erklären, dass durch den Brandschaden ihre Wohnung nicht länger bewohnt werden kann bis alle Schäden behoben sind. Es tut in der Seele weh das durch diese Unvernunft. selbst die Vulnerabelsten unserer Gesellschaft getroffen werden.
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Ich musste mir diese Gedanken nun von der Seele tippen, weil ein Teil der Berliner Bevölkerung heute Nacht den Einsatzkräften eine Botschaft vermittelt hat die einfach nur inakzeptabel ist. @polizeiberlin @Berliner_Fw @FranziskaGiffey @IrisSpranger #berlin #Silvester2022 #nogo
— KB11_1 (@KB11_1) January 1, 2023
Das sagen andere User:
Und, welche Verbesserungsvorschläge könnten eurer Meinung nach eine erneute Eskalation verhindern? Hinterlasst uns doch einen Kommentar und diskutiert mit anderen User*innen. Aber bitte verzichtet dabei auf gefühlte Wahrheiten und Vorurteile. Was die Leserinnen und Leser dazu zu sagen hatten, das erfahrt ihr jetzt:
Wenn totale Rücksichtslosigkeit von Teilen der Medien und Politik als Freiheit gelabelt wird, dann landen wir in diesen Zuständen. Es tut mir leid.
— Christian Schmelter 🇺🇦 (@Net_Schmelter) January 1, 2023
— Lora L. (@loral3011) January 1, 2023
Bei aller Unvernunft als Jugendlicher und wir haben auch dummes Zeug gemacht, aber das geht eindeutig viel zu weit 😥
Die Vorschläge sind gut und nötig! So etwas darf wirklich nicht toleriert werden— MüdeSchrecke (@skull_itty) January 1, 2023
Unsere Einsatzkräfte melden den Beschuss mit Pyrotechnik von mehreren Einsatzstellen.
Ein Löschfahrzeug der Feuerwache Urban wurde an einer Einsatzstelle in der Hermannstraße in #Kreuzberg so massiv beschädigt, dass es außer Dienst gehen muss.— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) December 31, 2022
Wir haben in Berlin einen Vorfall gehabt, wo sie eine Barrikade errichtet und angezündet haben, um dann die angerückte Feuerwehr zu überfallen und auszurauben.
Und du hast dem berichtenden Feuerwehrmann angesehen, dass er gerade den Glauben an alles verloren hat.
— 🕷🦊Spinnefuchs (@Randalemama) January 1, 2023
Weil sich viele DruKos an „Jugendlichen“ hochziehen: an einer zentralen StraBa Haltestelle wurden Raketen in Schienen gezündet die neben uns (Angsthunde) und kleinen Kindern (Weg zum Spielplatz) explodierten. Täter waren ein erwachsenes betrunkenes Paar. 15:30 Uhr 🤬
— 🇪🇺Homo Sapiens🇺🇦🕊 (@JunoWega) January 1, 2023
Ich stimme voll zu und hoffe auch auf eine schnelle Lösung des Problems.
Ich wäre auch für
entweder zentrale Abbrandstätten mit Profifeuerwerk
oder ganz neue Ideen, wie Lasershows,auch an bestimmten Orten im Dorf oder Stadt.
Dieses private unkontrollierte Geböller muss aufhören.— Irmi Ersfeld (@IrmiErsfeld) January 1, 2023
Sollte man die kommenden Tage auf keinen Fall vergessen: