Thread: Wie sollen unsere Innenstädte in Zukunft aussehen?
Es war schon vor Corona schwierig für kleiner Geschäfte und Läden, sich über Wasser zu halten. Alles kann im Internet bestellt werden oder gibt es ein paar Kilometer weiter (z.B. im Gewerbegebiet außerhalb) günstiger. Gerade kleine und mittlere Städte haben mit dem Aussterben ihrer Einkaufspassagen zu kämpfen. Durch die Pandemie wird die Konsumlaune freilich noch gedrückt. Daran wird auch die temporäre Mehrwertsteuersenkung wenig ändern. @manomama hat einen sehr wichtigen Thread darüber geschrieben, warum es Zeit für uns wird, in unserem Konsumverhalten umzudenken.
Anmerkung der Redaktion: EH = Einzelhandel
Was mich heute Nacht umtrieb? Unsere Innenstädte. Wie werden sie aussehen? Gerade Corona war ein Brandbeschleuniger, der uns Zeit nimmt für Ideenentwicklung.
Ein Thread.
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Schon vor Corona war die Situation des EH mehr als schwer: steigende Mieten (als Beispiel: 50m2 Laden in guter Lage 3000 Euro!), abnehmende Frequenz, wachsende Onlineumsätze. Da konnte man seit Jahren nur gegenhalten mit besonderen Produkten und exzellentem Service.
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Letzterer wieder muss bezahlt werden, was jedoch kaum einer bereit ist. Schließlich gehört guter Service doch zum Service. Und gekauft wird zum Internetpreis 🙂 So schlossen nach und nach Einzelhändler, und überließen die Städte den Ketten. Die konnten sich das noch leisten.
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Nun aber auch nicht mehr. Es entsteht Leerstand. „Dann wird da halt ein Café daraus!“ – gut! Das würden viele Cafés, viele Restaurants. Und Büros. Nur: Corona hat das Homeoffice zur Akzeptanz gebracht und die Gastronomie schlichtweg zerstört.
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Es braucht künftig weniger Büroflächen, weniger versorgende Mittagsgastro und den EH übernimmt das Internet. Und nun wird’s spannend: wandeln wir unsere Innenstädte in Wohnsilos mit LEH und Bäckereifilialen oder schaffen wir es, das Besondere…
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
…die kleinen, feinen Adressen für Schönes und Gutes wieder inmitten der Städte anzusiedeln? So, dass aus einem Innenstadtbummel eine ErlebnisReise durch Kulinarik, Handwerk und Design (das braucht es, denn Design hat die Aufgabe, die Schönheit der Welt herauszustellen) wird?
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Wohin die Entwicklung geht, weiß ich nicht. Ich wünschte jedoch zu letzterem. Ich habe mich auch gefragt, ob wir den manomama-Laden nicht abwickeln sollten, er war 3 Monate zu und nun aufgrund der Auflagen ist er nicht ökonomisch zu betreiben. Aber: er bleibt. Denn:
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020
Wer sich etwas wünscht, hat die Aufgabe, daran aktiv mitzuwirken. Als Ladenbetreiber, als Innenstadtbewohner, als Kunde und als Konsument. Oder?
— Sina Trinkwalder (@manomama) July 17, 2020