Thread: Erinnerungen an die Schulzeit
Es heißt ja immer, die Zeit in der Schule sei die beste des ganzen Lebens. Aber so manch einer denkt dabei wahrscheinlich nur an die Ferien und die freien Nachmittage.
Schulzeit, das bedeutet auch Druck, Ängste und sozialen Stress. Die meisten Menschen sind eher froh, wenn sie erstmal vorbei ist.
Umso wichtiger ist es, sich auch die positiven Dinge in Erinnerung zu rufen, die man erlebt hat und die einen fürs Leben geprägt haben. @markmueller1979 hat das in diesem nachfolgenden, sehr persönlichen Thread getan.
Was mir von der Schule in Erinnerung blieb:
– Mein Geschichtslehrer. Autoritär, ein Idol, ich war immer top vorbereitet. In der 8. schrieb ich ihm bei einem Test aber mal 2 DIN A4 Seiten nur darüber, was bei mir los ist, ich war am Ende. Er gab mir eine Eins. Nie vergessen.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Die Kunstlehrerin, die mir bei kompletter Arbeitsverweigerung eine 5 gab, „weil Linkshänder eine Note besser bekommen“.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Meine Deutschlehrerin, die mir in der 4. eine 5 gab, „weil sie nun gesehen hat, dass ich es eigentlich kann und mich nur nie angestrengt habe“. Ich hatte eine Hausaufgabe 8x neu geschrieben, bis die Schrift perfekt war, da im Raum stand, dass ich auf die Hauptschule muss.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Wie ich bis zur 4. kaum richtig lesen konnte und in der 5. dann den Lesewettbewerb an der Realschule gewann, nachdem ich mir ein Jahr alleine und laut „Lustige Taschenbücher“ vorgelesen hatte. Ich bekam vom Rektor „Robin Hood“ mit Widmung geschenkt und habe es heute noch.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Wie Herr x mich in der 3. „Kesselflickerkind“ nannte, weil er wusste, dass wir arm waren. Und er mir drohte, mich morgen abzuhören. Und ich dann unter Tränen in 24h ALLES und wortgenau über Hermann Gmeiner auswendig lernte und er mir eine 1 geben musste. Fick dich, Herr x.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Frau M., bei der ich in der 1. Klasse zu spät kam, weil ich sie so lieb hatte, dass ich ihr auf dem Schulweg einen Schneemann gebaut und mitgebracht habe (gab keinen Ärger, der Schneemann wurde aber nicht besonders alt).
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Der Unfall mit dem Bus, 4. Klasse, auf dem Rückweg vom Schwimmunterricht (Schifferstadt) mit zwei Toten und Herrn C., der nach dem Crash zu uns sagte „so, die Jungs trösten jetzt mal die Mädchen!“.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Heike F., der ich im Landschulheim einen Liebesbrief schrieb, welcher dann durch die gesamte Klassenstufe gereicht wurde (aus uns ist nichts geworden 🤷♂️).
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Die Abschlussfeier der 10., auf der ich mit damals noch sehr langen Haaren und in einem hautengen schwarzen Kleid „Macarena“ tanzte (und sehr stolz die Abschlussrede halten durfte, aber das ist nicht so spannend). Und wir zu den Lehrern „du“ sagen durften.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Meine Deutsch-LK-Lehrerin, die mich hasste, weil ich praktisch nie da war und wenn, optimal vorbereitet, oder mein Chemie-LK-Lehrer, weil ich nur zu den Prüfungen da war und er meine (guten) Noten als persönlichen Angriff sah.
Beide erkannten mir den Kurs 2 Tage vorm Abi ab.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Meine Rektorin am Gymnasium, die erbost „es kann nicht sein, dass DU kein Abi machst!!“ zu mir sagte und sich trotz > 200 unentschuldigten Stunden massiv für mich einsetzte (hat leider nicht geklappt, sorry Frau M !).
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Mein Französischlehrer, der wusste, dass ich seinen Kurs fürs Abi brauchte, lange und offen mit mir sprach und noch einen Punkt hat springen lassen. Herr Z., es kam alles anders, aber ich hoffe, Ihnen geht es gut und Sie sind längst mit Ihrer Kamera in die USA ausgewandert!
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Die Klassenfahrt in die Toskana in der 11. Es war das 1.x, dass ich das Meer sah und ich war überglücklich. Für viele meiner Mitschüler war es einfach nur „wieder das Meer“. Für mich wurde es unvergesslich.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
– Die Tatsache, dass ich als Minderjähriger alleine wohnte, es niemand wissen durfte, ich Kohle brauchte und daher arbeiten anstatt in die Schule ging, was 1.000 Probleme machte und ich täglich dachte „bitte lasst mich einfach in Ruhe, ich komm doch zu den Prüfungen“. Tja.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
Abschließend:
Ich habe weitaus mehr tolle Lehrer*innen kennengelernt als furchtbare. Ihr Verhältnis zu mir beruhte (wenn es negativ war) oft schlicht auf Unwissenheit, vielleicht hätte ich mal um Hilfe bitten sollen.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019
Viele habe ich bis heute nicht vergessen und positiv in Erinnerung. Schule war aus Gründen nie so meins. Aber geprägt hat sie mich. Viel Gutes. Bis heute.
— Mark (@markmueller1979) August 20, 2019