Thread: Ein Mädchen verlor seine Puppe
Leider konnte die nachfolgende Geschichte bislang nicht bewiesen werden. Aber, ob wahr oder nicht, worum es geht ist heute so wichtig wie damals: Nächstenliebe.
Unser Dank für diesen Thread gilt @Mr_Twoflower.
Ein Mädchen verlor im Berlin der 20er Jahre eine Puppe.
Es weinte. Ein Mann sah diesem Treiben zu und half bei der Suche nach der Puppe. Erfolglos. Am nächsten Tag übergab der Mann dem Mädchen einen Brief, geschrieben von der Puppe, adressiert an das Mädchen, da er ahnte,— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
dass eine erneute Suche abermals erfolglos blieb:
„Bitte nicht weinen, ich bin auf eine Reise gegangen, um die Welt zu sehen. Ich werde Dir aber von meinen Abenteuern schreiben. In den kommenden drei Monaten traf der Mann sich immer mit dem Mädchen und las von den Abenteuern— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
der Puppe vor. Der Mann erfand tolle Begegnungen, tolle Abenteuer, tolle Gespräche. Das Mädchen verfolgte dies mit einem Lächeln und großen Augen.
Eines Tages ließ er sie wieder zurück nach Berlin kommen. Der Mann kaufte eine Puppe und übergab sie dem Mädchen.
— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
„Diese sieht meiner Puppe aber überhaupt nicht ähnlich“, sagte das Mädchen.
Der Mann übergab dem Mädchen einen letzten Brief: „Meine Reisen haben mich verändert.“
Das Mädchen umarmte den Mann und jeder ging seines Weges.
Jahre später, das Mädchen hatte die Puppe noch immer,
— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
fand sie ein verstecktes Zettelchen in dieset Puppe:
„Alles was Du liebst, geht wahrscheinlich verloren, aber am Ende wird die Liebe auf eine andere Art zurückkehren.“
Dieser Mann war Kafka, der kurz vor seinem Tode dieses reale Zusammentreffen niederschrieb.
— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
Das einzige Happyend, übrigens.
— derMannimBild (@Mr_Twoflower) February 16, 2020
Das schreiben andere User:
Weniger literarisch: Um die Zeit zu überbrücken, bis meine Tochter ihr in einem öffentl. Verkehrsmittel vergessenes Lieblingschaf zurückbekam, schrieb Locke Ansichtskarten von ihrem Ausflug. Das Schreiben übernahm eine Kollegin aus dem Büro, damit es eine unbekannte Schrift war.
— Franz Strohmeier (@FranzStrohmeier) February 16, 2020
Kafka konnte auch so schön schreiben?! Bin jetzt überrascht. Aber positiv! Fand ihn sehr anstrengend in der Schulzeit. Diese kleine Geschichte versöhnt mich damit. ☺️
— dieschreibis (@katzenundmensch) February 16, 2020
Das ist wunderschön! Also eine reale Begebenheit aus dem Leben Franz Kafkas?? Habe ich das richtig verstanden. Wie wunderbar, ich freue mich.
— Elvira V.🦋 (@ElviraVisnjic) February 16, 2020