Thread: Ein Jugendtrainer zeigt nach rassistischen Vorfällen Haltung
Dass rassistische Vorfälle in Fussballstadien und auf Fussballplätzen leider noch lange nicht der Vergangenheit angehören, ist traurig genug. Dass diese unsäglichen Beleidigungen aber auch vor Kindern und Jugendlichen auf dem Sportplatz nicht Halt machen, ist wirklich beschämend. Twitter-User @simack2118 hat mit seiner Jugendmannschaft bei genau einem solchen Vorfall Haltung gezeigt und berichtet im nachfolgenden Thread darüber. Danke dafür!
Thread:
Letzten Samstag habe ich mit meinen Knirpsen (Jahrgang 2011) ein Fußball-Turnier verlassen, nachdem eins meiner Kinder von zuschauenden Eltern eines anderen Kinderteams rassistisch beleidigt wurde.
Gerade erhielt ich eine Email vom Turnierveranstalter.#noRacism #Rassismus— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Bin richtig happy über die Email. Jetzt weiß ich, daß auch andere Trainerkollegen konsequent und richtig gehandelt haben.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Zusatz: Was da passiert ist, macht mich unbeschreiblich wütend. Generell gilt #noRacism ! Aber Kindern gegenüber ist es nochmals schlimmer. Der Junge hat das nicht mitbekommen, zum Glück. Da wir Fahrgemeinschaften gebildet hatten, mußte ich ihn später nach Hause fahren.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Seine Eltern waren verwundert, daß wir schon so früh zurück waren. Niemand hat mich in meinem Trainerdasein darauf vorbereitet einer Mutter erzählen zu müssen, daß über ihr Kind rassistische Bemerkungen gemacht wurden.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Und dann stehst Du vor Mutter und Kind, das Kind hat keine Ahnung was los ist und die Mutter versucht Haltung zu bewahren und entschuldigt sich auch noch.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Kurzes Update: Ich habe jetzt erfahren, weshalb weitere Trainer mit ihren Teams das Turnier verlassen haben. Sie sind gegangen, weil es sehr kalt gewesen ist und es sehr stark geregnet hat.
Scheint, als hätten sie gedacht wir wären schon frühzeitig aus diesem Grund weggegangen?!— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Okay, habe x-fach gelesen: Hast nur Du das gehört?
Nein! Es haben auch andere gehört! Keine Ahnung wie die heißen! Und: Manche überhören es.
Info: Knirpse/Bambini spielen auf mehreren Kleinfeldern. Es fanden parallel 6 Spiele statt. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt!!!— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 7. Mai 2019
So reagieren andere User:
Man beachte den Widerspruch in der E-Mail des Absenders: Einerseits soll es keine rassistischen Zurufe gegeben haben. Andererseits sind ebenfalls andere Trainer und Teams gegangen. Wenn eh alles super gewesen ist, warum verlassen die Teams das Turnier?
— Alen Velagić (@AlenVelagic) 6. Mai 2019
Ich weiß nicht was passiert ist nachdem wir weg waren. Ich habe meine Kids nach 3 Minuten im ersten Spiel vom Platz genommen. 15 Minuten später waren wir weg
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Sehr geil, alles richtig gemacht!
— GamerBrother (@GamerBr0ski) 7. Mai 2019
Du hast alles richtig gemacht, der Schutz der Kinder vor rassistischen Äußerungen muss immer im Vordergrund stehen👍
Viel Glück für Dein Team 🍀— Sylvia 🧡 (@denkeeinfachmal) 6. Mai 2019
Schön an den @DFB weiterleiten. Es gibt ganz klare Positionen zu dem Thema. 😡
— This is this (@barbcore) 6. Mai 2019
Habe es an unsere Vereinsleitung weitergegeben. Die werden sich an den Landesverband wenden. Der Veranstalter steht nicht in der Schuld, die Zuschauer gehören nicht zum Verein.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Natürlich sind Vereine für ihre Zuschauer verantwortlich. Bei entsprechenden Vorfällen gibt’s ja deswegen auch Strafen
— This is this (@barbcore) 6. Mai 2019
Ja, in höheren Bereichen. Wenn Du als Dorfverein ein Kinderturnier veranstaltest, dann hast Du weder die Möglichkeit Ordner aufzustellen, noch kannst Du kontrollieren wer auf das Vereinsgelände kommt. Es ist eine andere Sache, wie darauf reagiert wird, wenn etwas geschieht.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
Äähh… um Missverständnisse zu beseitigen: Mein Sohn wurde nicht beleidigt. Verbal angegriffen wurde ein Kind mit deutscher Mutter und Vater aus Ghana. Ich hatte 16 Kids dabei, sind nicht alle von mir…
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
😀
Es wäre ja genauso unmöglich, wäre wenn ein Kind der gegnerischen Mannschaft betroffen. Ich weiß, wie viel es für einen selbst bedeutet, wenn in solchen Situationen ein anderer Mensch für einen aufsteht. & die anderen Kinder lernen, wie wichtig Solidarität ist.— (((Sabine Kamp))) (@kampsabine) 6. Mai 2019
Am traurigsten ist, daß die Kids das nicht verstanden haben. Manche dachten ich wäre sauer auf sie weil sie nicht gut gespielt haben. Bin dankbar, daß unsere Eltern so top sind. Haben keine Sekunde gezögert, alles zusammengepackt und später mit ihren Kids darüber gesprochen.
— SiMack 💨🔥 (@simack2118) 6. Mai 2019
UN-GLAUB-LICH! Was fuer eine Reaktion der Veranstalter.
Aber schoen zu sehen, dass andere Trainer gleichwertig reagiert haben. Chapeau!— Alex (@xaitax) 6. Mai 2019