Vor knapp einer Woche ermordete ein Attentäter auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt mehrere Menschen. Wie üblich hat die Terrormiliz Islamischer Staat den Anschlag in Straßburg für sich reklamiert. Der mutmaßliche Attentäter wurde mittlerweile auf seiner Flucht getötet. Viel wichtiger und bedeutender ist an dieser Stelle jedoch das Gedenken an die Opfer von Straßburg, welche nach schrecklichen Anschlägen – zumindest in der Öffentlichkeit – meist viel zu schnell vergessen werden. Völlig egal, ob es sich dabei um die Opfer eines religiös, politisch oder ideologisch motivierten Attentäters oder eines durchgeknallten Amokläufers handelt!
Stefan Leifert, ZDF-Korrespondent in Brüssel, hat sich daher in seinem Thread die Mühe gemacht, die Geschichten der Opfer von Straßburg in den Mittelpunkt zu rücken. Und so den anonymen Opferzahlen ein Gesicht zu geben. Weg von entmenschlichenden Zahlen, hin zur Person dahinter. Denn Terror und Gewalt werden immer das falsche Mittel bleiben und dürfen niemals dazu führen, dass wir unsere Menschlichkeit verlieren!
Wer waren die drei ermordeten Menschen des Attentats von #Straßburg?
Die drei Geschichten im Thread:— Stefan Leifert (@StefanLeifert) December 14, 2018
Ein 45-jähriger Tourist aus Thailand. Er war mit seiner Frau auf Frankreich-Reise. Er betrieb eine Nudelfabrik im Osten Thailands. Das Paar wollte eigentlich nach Paris, mied die Stadt aber wegen der Gelbwesten-Proteste. Der Mann starb durch einen Schuss in den Kopf.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 14. Dezember 2018
Ein 61-jähriger Straßburger. Der Bankangestellte war seit einem Jahr in Rente. Er verbrachte den Abend nach einem Vortrag im Restaurant „La Stub“ , zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn. Er ging vor ihnen aus dem Restaurant, um sein Fahrrad zu holen. Er starb auf der Straße.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 14. Dezember 2018
Ein 45-jähriger Automechaniker aus Straßburg. Der Mann afghanischen Ursprungs hatte drei kleine Kinder. Der Attentäter ermordete ihn durch einen Kopfschuss, er starb im Krankehaus nach Stunden des Komas. Er war gläubiger Muslim und ging regelmäßig zur Straßburger Moschee.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 14. Dezember 2018
Als viertes Todesopfer starb heute der Journalist Antonio Megalizzi @amegalizzi. Der 29-Jährige aus Italien war in #Straßburg, um aus dem Europaparlament zu berichten. Er lag nach einem Kopfschuss im Koma. Freundin und Vater waren bei ihm und hofften auf ein Wunder. Vergebens.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 14. Dezember 2018
Sonntag starb als fünftes Todesopfer der 36-jährige Barto Pedro Orient-Niedzielski. Der aus Katowice stammende Mann lebte in #Straßburg, arbeitete im Europaparlament. Auch in Brüssel kannten ihn viele. „Er dankt Euch für Eure Liebe und Kraft“, schreibt sein Bruder auf Facebook.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 17. Dezember 2018
Vielleicht sollte man häufiger über die Opfer als über den Täter sprechen?
Danke , es ist so wichtig den Opfern ein Gesicht zu geben, passiert oft viel zu wenig.💞😔😔
— Angel (@angela_3110_) 14. Dezember 2018
Bei solchen Horrormeldungen kommen die Opfer häufig viel zu kurz in diesem Fall aber nicht deshalb Danke.
— Dennis Ef-Nord (@dennisefn1993) 14. Dezember 2018
Danke dafür! Diese Fakten sind wichtiger für mich als etwas über den Attentäter zu erfahren.
— Anne Haase (@Anne_Haase) 14. Dezember 2018