„Ich bin die, die Rücksicht nimmt.“

Ich bin die, die leise durch die Wohnung geht, weil jmd unter ihr wohnt. Bin die, die nicht mitten im Weg oder Durchgang stehen bleibt. Ich bin die, die ihren Wagen im Supermarkt nicht vors Regal neben sich stellt und Dutzende Produkte blockiert.

In einer Welt, in der zunehmend jeder nur noch auf sich selbst bedacht ist, in der alle nur noch nach persönlichem Gewinn streben, ist die Frage berechtigt: Was macht eigentlich einen guten Menschen aus? Sind Anstand, Höflichkeit, Umsicht, Mitgefühl und Anteilnahme nur noch leere Worthülsen, die sowieso niemand mehr ernst nimmt? Manche behaupten, dass wir in einer Zeit leben, in der die Menschen immer egoistischer werden. Doch stimmt das denn? Oder ist es vielmehr eine Frage der Wahrnehmung?

Es sind Anstand, Höflichkeit und Mitgefühl, die uns dabei helfen, mit anderen Menschen möglichst gut umzugehen und unsere Gesellschaft so gestalten, dass sich alle wohlfühlen. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Werte jemals an Bedeutung verlieren werden. Und dennoch haben viele Menschen das Gefühl, dass diese immer unwichtiger werden und die Welt nur noch aus Egoist*innen und rücksichtslosen Individuen besteht. Der Thread von X-Userin @Spoekesfee13 zeigt dazu eindrucksvoll, wie es auch gehen kann.

Ich bin die, die leise durch die Wohnung geht, weil jmd unter ihr wohnt.

Bin die, die nicht mitten im Weg oder Durchgang stehen bleibt. 

Ich bin die, die ihren Wagen im Supermarkt nicht vors Regal neben sich stellt und Dutzende Produkte blockiert.

Die,die andere nicht auf Straßen bedrängt und nötigt. 

Ich bin die, die vorher fragt, bevor sie sich das letzte Stück nimmt. 

Die, die nicht die Kreuzung blockiert,nur um noch über die Ampel zu kommen. 

Ich bin die,die sich nicht vordrängelt.

Die, die anderen die Tür aufhält.

Ich bin die, die freundlich grüßt, ganze Sätze spricht und „bitte“ und „Danke“ sagt. 

Die, die gerne hilft, wenn möglich und sich auch anbietet. 

Ich bin die, die immer überlegt, wie sie sich fühle würde, wenn man xy mit ihr macht. 

Die, die Rücksicht nimmt. 
Die mit Anstand.

Und langsam bin ich auch die, die keine Lust mehr auf die ganze Rücksicht hat, wenn sie zunehmend nicht auch von anderen kommt. 

Die, die die Schnauze gestrichen voll vom Egoismus anderer Menschen hat. 

Ihr seid nicht allein auf diesem Planeten, Grundgütiger noch mal!

Sprachlos bin ich. So, so viele gute Seelen hier, denen es auch so geht. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses impulsive Frustrauslassen so durch die Decke geht. Vielen Dank für +1528 Favs und für Euch. 
🥰

Kommentare und Reaktionen:

Hand aufs Herz, was meint ihr: Trifft die Userin mit ihrem kleinen Exkurs ins Schwarze? Vielleicht sollten wir uns weniger Sorgen darüber machen, ob die Menschen immer egoistischer werden, sondern uns stattdessen auf die positiven Dinge konzentrieren. Auf die vielen kleinen Gesten der Freundlichkeit und der Rücksichtnahme, die uns jeden Tag immer und immer wieder begegnen. Auf die Momente, die das Leben erst lebenswert machen. Denn letztendlich sind es diese kleinen Gesten, die den Unterschied ausmachen. Sie zeigen uns, dass es noch immer viele gute Menschen auf der Welt gibt, die sich für andere einsetzen und die Welt zu einem besseren Ort machen wollen. Doch genug von unserer Meinung: Was die anderen Leserinnen und Leser dieses Threads zu sagen hatten, das sollt ihr jetzt erfahren!

Wer grüßt, hat mehr vom Leben

Ich bin die, die freundlich alle im Aufzug gruesst , wenn sie diesen betrifft. Auch wenn sie niemanden kennt!
Ich dachte schon, ich wäre allein auf diesem Planeten 🙈.

Bitter, was andere Menschen und ihr Verhalten aus uns machen

Ich bin in deinem Team und ich merke, das da draußen verändert mich. Verstehe dich komplett

Ja, bin ich auch… aber in letzter Zeit erwische ich mich dabei, dass ich es nicht mehr bin. Ich bin einfach müde, immer nur die nette, Zuvorkommende zu sein, die von den anderen ausgenutzt, ignoriert und überrollt wird…

Es fühlt sich gut an, das Richtige zu tun

Ja, bin ich auch. Aber ich mach es, weil ich es für richtig halte. Wenn andere sich nicht daran halten sage ich ihnen, was ich netter fände. Warum sollte ich mich anders verhalten, obwohl ich mich mit meinem Verhalten „richtig“ fühle?

Wenn selbst die einfachsten Dinge zu viel verlangt sind

Was mich immer wieder schockiert ist dass ich zum Beispiel auf Unverständnis stoße bei Familie und Freunden wenn ich zB darum bitte erst einmal zur Seite zu gehen (zB Kirmes oder Bahnhof) bevor man was aus der Tasche oder KiWa kramt. „warum denn?“ 
Meine Fresse

Das fällt anderen Menschen aber erst dann auf, wenn man es nicht mehr so macht

Ich bin auch so - fege meinen Schuhdreck weg, mache zur Mittagszeit keine Wama an, parke mein Auto um, weil ich denke, der Opi kommt sonst nicht rein,  verschiebe Termine, wenn ich denke, jemand muss was dringendes loswerden, fahre Tauschsachen durch die Stadt...

Auch das zählt!

 Ich verstehe es so gut. Komme mir manchmal so dämlich vor, denke aber dann an das Lächeln der Kassiererin, der Radfahrerin….
Man bekommt auch viel zurück, wenn man drauf achtet. Danke für diesen wundervollen Beitrag und einen schönen Tag 😃

Bringt ja auch nichts

Du bist die, die den Glauben an ihre Mitmenschen noch nicht verloren hat ❤️ ( sagt die Lebensältere, die Welt nur noch kopfschüttelnd betrachtet)

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