Grenzen setzen durch liebevolle Konsequenz
Liebevolle Konsequenz ist eine Erziehungsmethode, die darauf abzielt, Kindern klare Grenzen und Strukturen aufzuzeigen, während gleichzeitig Liebe, Verständnis und Unterstützung vermittelt werden. Sie beruht auf der Idee, dass es wichtig ist, Kindern die Konsequenzen ihres Verhaltens aufzuzeigen, um sie dabei zu unterstützen, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und sich in der Welt zurechtzufinden. So weit, so verständlich. Warum wir das erwähnen? Nun, manchmal ist es eben unvermeidlich, dass mahnende Worte und kleine Strafen eingesetzt werden müssen, um Kindern notwendige Lektionen zu vermitteln oder wichtige Grenzen aufzuzeigen. Wichtig ist jedoch dabei, dass diese Maßnahmen stets im Kontext von Liebe und Fürsorge angewendet werden. Es geht nicht darum, Kinder für ihren Ungehorsam zu bestrafen, sondern vielmehr darum, ihnen dabei zu helfen, ihre Handlungen zu reflektieren und zu verstehen, warum bestimmte Regeln und Grenzen existieren.
Indem Erziehungsberechtigte liebevolle Konsequenz praktizieren, zeigen sie den Kindern, dass sie sie lieben und sich um sie kümmern, während sie gleichzeitig die Bedeutung von Regeln und Respekt vor Autorität vermitteln. Kinder sollen lernen, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben und dass sie Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen müssen. Es ist dabei wichtig zu betonen, dass liebevolle Konsequenz niemals mit autoritärer Erziehung verwechselt werden sollte. Denn diese zeichnet sich durch strenge Regeln und Strafen aus, die ohne Empathie oder Verständnis angewendet werden. Liebevolle Konsequenz hingegen beinhaltet die Nutzung von Strafen und Mahnungen als Teil eines umfassenderen Ansatzes, der auf Liebe, Verständnis und Unterstützung basiert. Daher wird sie als eine ausgewogene Erziehungsmethode gesehen, die es Eltern ermöglicht, klare Grenzen zu setzen und ihre Kinder dabei zu unterstützen, verantwortungsbewusste und respektvolle Individuen zu werden.
Dass es dennoch nicht immer angenehm ist, diese Methode anzuwenden und man sich als Elternteil trotzdem wie ein Buhmann vorkommt, sollte dabei jedem klar sein. Es hilft jedoch ungemein, wenn man das große Ganze im Blick behält. Eltern müssen in erster Linie Eltern sein und können sich nicht immer den Luxus erlauben, ihrem Kind auf freundschaftlicher Ebene zu begegnen. Beispiel gefällig? Die Twitteruserin @FrauGausB hat den passenden Thread für uns. Aber lest am besten selbst.
Die Mutter, die mit ernster Miene an den lächelnden Müttern vorbei quer über den Spielplatz ging, die „Hauptsache die Kinder haben Spaß“-Sätze der anderen Eltern ignorierte und ihre Kinder mit „Zum Auto. SOFORT.“ vom Spielgerät holte, war heute übrigens ich. Warum?
— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
Wenn ich sage, dass wir gehen, gehen wir. Natürlich fragen die Kinder oft, ob wir noch ein bisschen bleiben. Natürlich sage ich oft ja, noch 10 Minuten.
Heute nicht.
Heute war ein Tag, an dem beide Kinder lachend den Kopf schüttelten und wegliefen. Mich ignorierten und weiter— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
kletterten, tobten. Die Große sich dann, beflügelt von ihren Freundinnen, gegen mich auflehnen wollte. „Komm, 4j, wir gehen noch nicht nach Hause. Nö! Wir kommen nicht, Mama. Vergiss es.“
Also war ich der Spielverderber. Es macht mir nichts aus, denn es ist notwendig.— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
Kinder erziehen heißt auch Grenzen setzen. Grenzen austesten ist normal und gehört dazu, dann muss aber auch eine Grenze existieren.
— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
Nachdem alles in Ruhe geklärt wurde, ist klar – die Konsequenz ist, dass wir morgen nicht nach Schule und Kita noch den Spielplatz besuchen. Nächste Woche bekommen sie eine neue Chance. Und ich bin sicher: wenn ich dann sage, dass wir gehen, gehen wir.
— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
Kommentare und Reaktionen:
Über Erziehungsmethoden lässt sich natürlich immer debattieren, dennoch gibt es einen gesellschaftlichen Grundkonsens, der uneingeschränkt für alle Menschen gilt. Nämlich, dass es Grenzen gibt, die unser Miteinander regeln. Wer sie überschreitet, muss mit Konsequenzen rechnen, die nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit festgelegt werden. Es ist daher unabdinglich, dass Kinder frühzeitig lernen, die Grenzen für unser Miteinander zu respektieren. Aber hören wir doch mal, was die Community zu dem vorliegenden Fall beizutragen hat.
Manchmal geht es nicht anders
Deshalb hab ich das auch getweetet. Es ist nicht alles Zuckerwatte und Sonnenschein und „bittebitte… okay dann eben nicht mein Schatz“
— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 25, 2024
Kann man ja mal probieren
Ich stell mir das gerade umgekehrt vor.
„Mama, du fährst uns nach Hause. Jetzt!“ und die Mutter sitzt auf dem Spielzeugbagger „Och, noch 10 Minuten“ 🤭— Menschenskind (@MrsSandelholz) January 25, 2024
Wichtig zu erwähnen
Ich schreie meine Kinder nicht an und drohe auch nicht. Nachdem mehrere Aufforderungen vorher ja nicht gefruchtet haben, hat allein die ernste Stimme und Mimik gereicht. Ängstlich waren sie auch nicht, sie haben ja nichts zu befürchten. Sie haben die Stimmung gemerkt, das reicht.
— Frau G. aus B. (@FrauGausB) January 26, 2024
So ist es
Ich hätte es in der von Dir beschriebenen Situation ähnlich gemacht. Und ja, ich denke auch, dass man Kindern Grenzen setzen muss – es ist wichtig für die Entwicklung der Kinder. Und natürlich testen sie Grenzen aus, aber das können sie halt auch nur, wenn man sie setzt.
— Bruja 🇪🇦🇺🇸🇳🇱 (@BentsCristin) January 25, 2024
Alle haben Bedürfnisse, auch die Eltern
So mache ich das auch. Natürlich sind manchmal noch ein paar Minuten extra drin. Wenn ich aber an dem Tag noch nix gegessen habe, Pipi muss und mit der Rücken weh tut- dann gehen wir nach Hause wenn ICH das sage. Das diskutiere ich nicht.
— Gnommasterin (@gnommasterin) January 25, 2024
Es ist ein bisschen wie auf der Arbeit mit den Kollegen
Bin zwar nur die Tante, aber genauso läuft es bei mir auch, wenn ich meine Nichten betreue. Es gibt Absprachen und die beiden wissen aufgrund meiner Konsequenz auch, dass Diskussionen mit mir in der jeweiligen Situation keinen Sinn haben.
— Bianca (@Bianca_TeamReLo) January 25, 2024
Punkt
Grenzen setzen ist enorm wichtig für die Entwicklung. Es gibt Sicherheit und ist entgegen mancher Behauptungen trotzdem bedürfnisorientiert, da es auch die Bedürfnisse der Eltern aufzeigt und für ein Zusammenleben in einer Gesellschaft sogar extrem wichtig ist:)
— Carina Andrea (@CarinaSt0912) January 26, 2024
Einfach mal drüber nachdenken
Laut einigen Leuten hier ist das ja schon verbale Gewalt und adultismus 😅
Ich bin als Lehrerin übrigens ähnlich. Ich kann nicht jedes Bedürfnis von 25 verschiedenen 6jährigen berücksichtigen und Kinder müssen eben lernen, dass nicht jedes Bedürfnis sofort erfüllt sein muss— RedNailsBlueSky (@RedNailsBlueSky) January 25, 2024
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Wenn ihr mögt, schaut doch noch hier rein: