
Es lebte einmal ein armer Müller, der eines Tages eine Audienz beim König hatte. Da er sein Ansehen beim großen Herrscher steigern wollte, erzählte er, dass er eine Tochter habe, die Stroh zu Perlen spinnen konnte. Dem König gefiel das und er ließ das Mädchen ins Schloss holen, wo er sie in einen Turm sperrte, der bis zur Decke mit Stroh gefüllt war. Er befahl der Müllerstochter dieses zu Perlen zu spinnen und versprach, sie danach zur Gemahlin zu nehmen. Kaum hatte er den Raum verlassen, brach das Mädchen in Tränen aus. Schließlich wusste sie ja gar nicht, wie dieses Handwerk ging. Ihr Schluchzen wurde von einem kleinen Männlein unterbrochen, das plötzlich wie von Zauberhand auf einem Strohballen hockte. Der Zwerg versprach, das ganze Stroh zu Perlen zu spinnen, wenn das Mädchen im Gegenzug bis zum Morgengrauen seinen Namen erraten konnte.
Während die Müllerstochter einen Namen nach dem anderen in den Raum warf, begab sich das Männchen an die Arbeit. Schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, schon war die erste Spule voll mit glänzenden Perlen. So ging das die ganze Nacht. Doch kaum schienen die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster, wurde die Müllerstochter wütend, denn sie hatte den Namen immer noch nicht erraten und das Männlein drohte, ihren Deal auffliegen zu lassen. In ihrem Zorn packte sie den Zwerg und warf ihn aus dem Fenster. Dabei fielen dem Knaben zehn ganz besonders seltene Schätze aus der Tasche, die das Mädchen aufhob und versteckte. Der König staunte nicht schlecht, als er die Kammer voller Perlen sah. Er hielt sein Versprechen und nahm die Müllerstochter zur Frau. Zur Hochzeit schenkte das Mädchen dem König die gefunden Schätze, die ihr jetzt endlich auch lesen dürft. Wir wünschen viel Spaß mit den Twitterperlen des Tages!