
Die Nachricht vom Tod des Papstes am gestrigen Ostermontag war nun nicht wirklich die ganz große Überraschung. Zumindest, wenn man die vergangenen Wochen nicht komplett unter einem Stein oder in einem Funkloch verbracht hat. Zuerst die Lungenentzündung im Februar, dann ein langer Krankenhausaufenthalt und zuletzt ein paar Auftritte, für die man dem 88-Jährigen nach allen Regeln der Menschlichkeit mehr Mitleid als Bewunderung schenken musste. Krank sah er aus, aufgedunsen und schwach, als er am Sonntag noch den Ostersegen vom Balkon des Petersdoms aus spendete. Und dann auch noch der Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten J. D. Vance später am Tag … Puh! Aber da tickt das Christentum offenbar genau wie andere mediale Erfolgsprojekte: The show must go on.
Ja, es fällt schwer, nicht hämisch zu werden, das muss man sich schon eingestehen, wenn man über das Oberhaupt der katholischen Kirche und den Zirkus, den das Amt umgibt, spricht. Zu kurios mutet das alles an, je genauer man sich damit beschäftigt. Allein die Prozeduren, mit denen der Tod des alten Pontifex begangen wird. Die Kostüme, die Abläufe, die irritierende Feierlichkeit. Und dann steht auch noch das Brimborium um die nächste Papstwahl an. Aus der Zeit gefallene Rituale, die von alten Männern und ihrer Angst vor Machterosionen aufrechterhalten werden, so wirkt es zumindest. Und doch finden sich anscheinend immer noch Menschen, die daraus Seelenfrieden und Hoffnung schöpfen.
Man kann vom Christentum halten, was man möchte, aber am Ende kommt man nicht um die Feststellung herum, dass der Tod von Papst Franziskus viele Menschen bewegt hat. Ein paar der treffendsten Reaktionen haben wir hier für euch zusammengetragen. Bleibt friedlich und seid nett zueinander!