Coronavirus: Wie realistisch ist das #Leopoldina-Papier?
Die Nationalakademie Leopoldina hat gestern ein Papier veröffentlicht, das in den Medien als „Studie“ bezeichnet wird, aber mehr oder weniger nur ein Gutachten ist. Darin wird eine baldige Rückkehr zur Schule sowie die schrittweise Öffnung von Geschäften und Behörden empfohlen.
Reisen sollen ebenfalls erlaubt werden. Natürlich alles nur unter strengen Bedingungen und Auflagen. 26 Forscher hatten in den vergangenen Tagen über die Empfehlungen diskutiert, bevor sie das Ergebnis veröffentlicht hatten. Viele andere Länder haben derweil ihre Corona-Maßnahmen verlängert. In Deutschland wurden in den letzten Tagen jedoch die Rufe nach einem Fahrplan zur Normalität lauter. Und natürlich klingt die Kernforderung des Leopoldina-Gutachtens erst einmal gut. Viele Menschen wünschen sich eben eine baldige Rückkehr zur Normalität. Dies liegt natürlich auch im Interesse von Politik und Wirtschaft, aber sind die Empfehlungen auch realistisch und vor allem angebracht? Ja, die Zahl der Infektionen geht zurück, die Verdopplungszeit erhöht sich und die Sterberate ist im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. Die Frage ist nun: Ist das Risiko, zur Normalität zurückzukehren, vertretbar oder nicht?
Auf Twitter wird das #Leopoldina-Papier heftig kritisiert und diskutiert. So halten viele User besonders die Auflagen für den Schulbetrieb schlicht undurchführbar. Der Vorschlag, Wohlhabende und Konzerne steuerlich zu entlasten, kommt ebenfalls nicht gut an. Viele stoßen sich auch an dem Wort „Studie“. Wir haben die treffendsten Tweets für euch zusammengetragen.
#1:
#Leopoldina-Forscher wollen Grundschulen unter diesen Bedingungen öffnen:
– Kinder sollen den ganzen Tag Mund-Nasen-Schutz tragen
– Unterricht in einer Gruppengröße von max. 15 Schüler*innenEbenfalls realistische Ergänzungen:
– Abi mit 10
– Hausaufgabe: Impfstoff entwickeln— Don Sebo 🛋️ (@_don_sebo) April 13, 2020
#2:
#Leopoldina zufolge können Grundschulen geöffnet werden, wenn die Kinder permanent Mundschutz tragen und Klassen nicht mehr als 15 Schüler*innen beinhalten. Als ehemalige Lehrerin und Person mit gesunden Menschenverstand frage ich:
OB IHR MICH VERASCHEN WOLLT?— Sandy trips and falls (@not_ur_muse) April 13, 2020
#3:
Wenn wir den #Lockdown lockern, fangen wir am besten mit der bestdisziplinierten Bevölkerungsgruppe an, den 10jährigen Grundschülern, und weil der Staat viel mehr investieren muß, senken wir die Steuern. Mal ernst: Will uns diese #Leopoldina -Truppe auf den Arm nehmen? #corona
— Ulrich Schneider (@UlrichSchneider) April 13, 2020
#4:
Arbeitsgruppe der #Leopoldina, die Empfehlungen für eine schrittweise Lockerung der Kontaktsperren vorgelegt hat:
24 Männer
2 Frauen#wievielefrauen@WieVieleFrauen— Elena Pieper (@ms_pieper) April 13, 2020
#5:
Die maßgebliche #Leopoldina-AG (Thema: Wie weiter, was tun) besteht übrigens aus 24 Männern, 2 Frauen. Wenig überraschend kommen geschlechterrelevante Auswirkungen der #Corona-Krise im Text kaum vor, bei Empfehlungen und Konsequenzen ist es ähnlich. Warum geht das nicht besser!? pic.twitter.com/f0UzoP4d3b
— Doris Achelwilm (@DorisAchelwilm) April 13, 2020
#6:
Die #Leopoldina empfiehlt die baldige Öffnung der Schulen
Ich empfehle die baldige Schliessung der Leopoldina
— SebastIan Czaja i.w.S. 👻 (@arnoxcao) April 13, 2020
#7:
schulen werden geöffnet, aber bücher lesen auf parkbänken ist verboten #Leopoldina
— alicia 😙✌️ (@nichtalicia) April 13, 2020
#8:
2016. In einem Papier fordern #Leopoldina-Wissenschaftler*innen die Schließung der allermeisten Krankenhäuser. Statt 1600 allgemeiner Krankenhäuser bräuchte es nur noch 330 Großkliniken https://t.co/hGvCRfprXh
— Robert Fietzke (@robert_fietzke) April 13, 2020
#9:
Was sagt die #Leopoldina dazu? pic.twitter.com/Pe4utXzJvN
— extra3 (@extra3) April 13, 2020
#10:
Es kann nicht sein, dass die praktische Arbeit von Frauen gemacht wird, die (weltfremden) Empfehlungen dafür aber von Männern kommen. This sucks. #Leopoldina
— Christine Finke (@Mama_arbeitet) April 13, 2020
#11:
Die Vorgaben für Schulen sind so dermaßen realitätsfremd, das grenzt an Utopie. Die 15 Schüler Vorgabe ist praktisch nicht umzusetzen. Es fehlt an Personal und Platz. Ist ja toll, dass man konkrete Vorschläge macht, aber umsetzbar sollten sie schon sein.😐 #leopoldina
— S e h n C l e t 🦎 (@sehnclet) April 13, 2020
#12:
Die #Leopoldina empfiehlt in der Krise ausgerechnet die Entlastung der Reichen. Dabei haben die in den letzten 30 Jahren besonders profitiert. Unser #Grundgesetz sagt: #Reichtum verpflichtet und das gilt besonders in der #Krise!
— Bernd Riexinger (@b_riexinger) April 13, 2020
#13:
Laut dem #Leopoldina-Gutachten sollen Schulen unter der Bedingung wieder geöffnet werden, dass Unterricht in Gruppengrößen von max. 15 Schüler*innen stattfindet.
Veraltete Technik, Wasserschäden, undichte Fenster, kaputte Toiletten und keine Seife sind weiterhin kein Problem.
— Der Gazetteur (@dergazetteur) April 13, 2020
#14:
Kinder zwingen, sich während einer #Pandemie mit #Mundschutz versehen zu versammeln, während die Lehrkraft dauerhaft x Meter Sicherheitsabstand einklagt.
Sie lasen das erste Kapitel von „Wie traumatisiere ich meine Schüler*innen in Zeiten von #Corona?“🤗 #Leopoldina
— Stefan ☕️ (@laberfach) April 13, 2020
#15:
Wisst ihr was mich an der #Leopoldina "Studie" am meisten nervt?
– Keine Daten
– Keine Quellen
– Keine Referenzen
– kein hinterfragen
– kein review
kurz gesagt keine wissenschaftliche ArbeitNur Meinung, viel Meinung
— JustElex #flattensTheCurve (@JustElex) April 14, 2020