
Am einen Tag will man morgens die Beine aus dem Bett schleudern und die Welt erobern, am nächsten Tag freut man sich, wenn die Müllbeutel Tragegriffe haben und nicht schon vom Ansehen reißen. Den bittersüßen Sekundenbruchteil dazwischen nennt man Erwachsenwerden.
Ja, es ist für uns alle nicht leicht. Berufs-People-Pleaser Tommi Schmitt lamentierte neulich in seiner wöchentlichen Podcast-Therapie-Sitzung mit dem Anderen darüber, dass sein Publikum nicht mehr über seine Helmut-Kohl-Imitationen lacht, sondern mit fragendem Blick ins Leere starrt. Autsch. Ähnlich geht es uns, wenn wir mit den Kindern ein Bilderbuch anschauen und die kittelbeschürzte Mutter sich einen Hörer ans Ohr hält, von dem eine geringelte Schnur zu einem kleinen Kasten läuft. Oder natürlich jeden Mittwoch, wenn wir mit der Gen-Z-Kollegin am Tisch sitzen und mühsam und mit brechender Stimme erzählen, wie das bei uns mit den ausgedruckten Karten so war. Damals, in einem Land vor unserer Zeit. Spätestens jetzt kommen sie zurück, die hämischen „Wir müssen unseren Eltern das Internet reparieren“-Takes, mit der unsere Generation sich regelmäßig ob ihrer technischen Überlegenheit brüstet. Und man bekommt einen Eindruck dafür, wie sich das Leben als Dinosaurier so anfühlt.
Und weil Zeit eben so ein erodierendes Ding ist, sollten wir uns jetzt beeilen mit diesem Beitrag, bevor uns allen das Augenlicht schwindet. Wir machen also ein paar Kniebeugen und nehmen ein Schlückchen Magenbitter und ihr lest so lange die besten Posts über das Erwachsensein. Viel Vergnügen!