Was antwortet man der Mutter eines Zehntklässlers?

Was antwortet man der Mutter eines Zehntklässlers?

Wir sind uns hoffentlich alle einig, dass Lehrkräfte es nicht leicht haben. Wie muss es sich anfühlen, jeden Tag vor Menschen zu stehen, die vermutlich alle morgens gehofft haben, man läge mit einer Lungenentzündung im Bett. Doch der Stress hört mit der Schulglocke nicht auf. Unterricht, Ausflüge und Hausaufgaben müssen vor- und nachbereitet werden. Der Lehrplan muss zwischen den üblichen Dramen des Heranwachsens eingehalten werden. Man muss sich Klassenarbeiten ausdenken, die nicht zu leicht und auch nicht zu schwer sind, den Überprüfungen von Kultusministerien standhalten und Eltern nicht verärgern. Und all das sollte man natürlich stets freundlich, wertschätzend und optimistisch erledigen. Gar nicht so leicht.

Kein Wunder, dass es einen nervt, wenn dieser sorgfältig erarbeitete Unterricht boykottiert oder ignoriert wird. Hey, man hat sich schließlich Mühe gegeben, obwohl man sich viel lieber ins Bett gelegt hätte. Nicht zuhören, daddeln, schlafen – ja, man kann es irgendwie verstehen und dennoch würde es uns vermutlich alle ein bisschen ärgern. Doch wie reagiert man als Lehrerin oder Lehrer, wenn kurze Zeit später die elterliche E-Mail eintrudelt, weil der Sohn das Wichtigste im Unterricht verpasst hat? Diese Frage stellt sich Lehrerin und X-Userin @laprofesseuse. Die Community hätte ein paar Vorschläge. 

Bekomme gerade die Email einer Mutter eines 10. Klässlers, ob ich bitte mitteilen könnte, was in der KA kommende Woche dran kommt. Ich habe letzte Stunde diktiert was dran kommt, ihr Sohn hat am Tablet gedaddelt. 🤡 Was soll ich antworten?

Das ist vermutlich das Schlimmste

Boah, schon allein die Tatsache, dass er nicht selbst schreibt, regt mich auf.

Da könnte etwas dran sein

Ja, aber ihn interessiert das ja auch nicht, sondern die Mutter.

Kann das so raus?

„Ihr Sohn war währenddessen an seinem Tablet beschäftigt, insofern gehe ich davon aus, dass er die Themen dort notiert hat.“

Danke an alle, die uns durch die Schule gebracht haben

Er soll seine Freunde fragen. So wie jeder andere auch...

Reden kann er ja vermutlich

Ein n 10 Klässer ist zuzumuten selbstständig Dich zu fragen ohne Mutter. Er ist 15/16 Jahre Alt und wird ab Sommer vlt arbeiten

Hätten wir das damals geschafft?

Selbstverständlich, sehr gerne. Er soll sich morgen einfach bei mir melden.

Klingt tatsächlich übertrieben

Ich bekomme diese Mail - genau wie alle anderen meiner Kolleg*innen - jedes Mal (!) von einer gewissen Mutter aus Klasse 9. Es ist total nervtötend.

Ehrlichkeit ist immer eine gute Idee

Ich würde genau das sagen: Es wurde gesagt, aber der Sohn fand Daddeln wichtiger als mitzuschreiben. Wenn du der Mutter die gewünschte Antwort gibst, stößt du eine Tür auf, die du nicht mehr schließen kannst.

Soll auch im Lehrerzimmer vorkommen

"Es kommt genau das dran, was Ihr Sohn mitgeschrieben hat, als ich es diktierte."
Übrigens, zum Trost: passiert selbst bei Studenten noch.

Auch ein guter Gedanke

Bitte verstehen Sie, dass es auch zur Eigenverantwortung der Schüler gehört, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Ich empfehle, dass Ihr Sohn sich bei einem Klassenkameraden die Informationen einholt, damit er sich entsprechend vorbereiten kann.

Bestimmt kein Einzelfall

Bitten Sie sie doch, ihrem Sohn auszurichten, dass er nach Unterrichtsende zu Ihnen kommen soll. 
Ich würde das auch in der Klasse thematisieren, ohne den Namen des Schülers zu erwähnen.

Sind wir nicht alle manchmal ein bisschen unaufmerksam?

Ich würde Verständnis für die Mutter haben, es zeigt, dass sie jemand ist, der mit Dir zusammen arbeiten möchte. Erklär ihr deinen Eindruck und vielleicht erklärt sie auch etwas. Das eine Mal kannst du es machen. War nicht Sinn des Berufs, Kinder nicht so schnell fallen zu lassen

 

NEWSLETTER

Alle Beiträge des Tages – jeden Abend zusammengefasst in einer Mail!

Bleib (auch faul vom Sofa aus) auf dem Laufenden: Täglich die wichtigsten Themen und Fundstücke direkt in dein Postfach!
SCHLIESSEN
Artikel Teilen