Veraltete Erziehungsratschläge: Als ich mein erstes Kind bekam

Was meine Mutter gerne zu mir sagte, als ich mein erstes Kind bekam: "Du darfst das Baby ja nicht zu lange halten. Du verwöhnst es, dann will es nur noch gehalten werden! Du kannst es auch ruhig Mal schreien lassen, passiert nix, es schläft eh irgendwann ein. Nur so lernt es, selbstständig zu schlafen! Du musst nicht bei jedem Ton des Babys hinlaufen, das Baby merkt sich das, dann wirds zum Schreibaby!!" 1/2

Ach ja, die wundersame Welt der Familien-Tipps und Besserwisser. Es gibt Elternratgeber und es gibt Ratgeber-Eltern und irgendwo dazwischen sind wir. Eine neue Generation von Müttern und Vätern, die sich andauernd anhören dürfen, dass sie ihre Kinder „verziehen“, wenn sie sie zu oft auf den Arm nehmen, auch in Stresssituationen liebevoll behandeln und bedürfnisorientiert erziehen. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Dann herzlich willkommen im ewigen Erziehungskonflikt zwischen gestern und heute! Während wir uns an aktuellen Studien und bindungsorientierter Erziehung orientieren, bekommen wir von der älteren Generation oft zu hören, dass Babys schreien müssen, um „selbstständig“ zu werden – als wäre ein Neugeborenes ein kleiner Survival-Experte im Trainingscamp für 7 vs. Wild, der nur darauf wartet, allein im Bett zu aufzuwachsen.

Doch es bleibt nicht nur bei harmlosen Sprüchen. In manchen Familien geht es noch einen Schritt weiter. Liebe und Verständnis machen Jungs angeblich „viel zu weich“, oder – noch absurder – gar homosexuell. Härte und Angst hingegen sollen Kinder auf das Leben vorbereiten. „Das hat uns ja früher auch nicht geschadet“. Viele von uns wissen inzwischen jedoch, dass genau diese Erziehungsmuster zu emotionalen Problemen führen und den Kreislauf toxischer Strukturen weiter am Leben halten, der sich manchmal oft nur durch therapeutische Hilfe beenden lässt. Wir sind die Generation, die ihn von Anfang an durchbrechen möchte – und das oft gegen den Widerstand in unserer eigenen Familie.

So erging es auch @annavonhartenbach, die auf Threads ihre Erfahrungen mit der „alten Schule“ teilt. In ihrem Post schildert sie, wie ihre Mutter auf traditionelle, teils fragwürdige Ratschläge pocht – und warum sie sich selbst entschieden hat, einen anderen, besseren Weg zu gehen. Aber lest am besten selbst.

Was meine Mutter gerne zu mir sagte, als ich mein erstes Kind bekam:
"Du darfst das Baby ja nicht zu lange halten. Du verwöhnst es, dann will es nur noch gehalten werden! Du kannst es auch ruhig Mal schreien lassen, passiert nix, es schläft eh irgendwann ein. Nur so lernt es, selbstständig zu schlafen! Du musst nicht bei jedem Ton des Babys hinlaufen, das Baby merkt sich das, dann wirds zum Schreibaby!!"
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Was meine Mutter später noch gerne hinzufügte:
"Wenn du deinem Sohn zu viel Aufmerksamkeit, Liebe und Verständnis entgegenbringst, wird er homosexuell. Was machst du dann? Die Jungs müssen doch Härte und Disziplin lernen! Die müssen sich vor etwas fürchten, sonst machen die was sie wollen!! Angst ist die Devise, dann spuren sie, nehmen dich ernst!! Willst Junkies erziehen?"
"Okay Mutter, ich kenne deine Erziehung und auch deine Erziehungstipps. Bitte gib mir nie wieder welche. Danke!!"
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Kommentare und Reaktionen:

Die Reaktionen zeigen vor allem eins: Sie ist mit diesen absurden Erziehungssprüchen nicht allein. Viele kennen solche „Weisheiten“ aus der eigenen Familie und teilen ihre eigenen Erlebnisse – von widerspenstigen Großeltern bis hin zu Eltern, die stolz erzählen, ihre Babys absichtlich schreien gelassen zu haben. Doch neben Kopfschütteln und Fassungslosigkeit steht auch eine klare Botschaft: Die neue Generation will es besser machen und bricht mit den alten Mustern.

Einfach nur schrecklich

Bei uns sagt Man väter oder brüder sollten töchtern oder Schwestern nicht zu viel Aufmerksamkeit geben sie gewöhnen sich sonst an männer pahhahahah und deswegen haben so wenige Frauen positive männliche Vorbilder.

Die einzig richtige Antwort darauf

Was ich momentan zu hören bekomme:
- Wir haben euch gleich nach dem Essen zum schlafen abgelegt.
- Uns wurde gesagt, ihr müsst die Flasche immer aus trinken.
- Ich habe euch immer zum schlafen eine Mütze aufgesetzt.
- Deinen Bruder musste ich schreien lassen, der hat sich so reingesteigert, der brauchte das.
- Sie muss lernen in ihrem Bett zu schlafen.
Aha, hier👂🏼rein, da 👂🏼 raus..
Meine Antwort: Mein Baby, das darf ich "verziehen", wie ich will.

THIS!

Am Anfang hat meine Mutter auch sehr viel mir vorschreiben wollen aber ich habe das nicht einmal angenommen. Ich bin nicht seit 3 Jahren in Therapie um die gleichen Fehler bei meinem Kind zu machen, damit es auch zur Therapie muss.

Zum Glück sind wir inzwischen weiter

Pfui.. das schwarze Zeitalter der Pädagogik - als mein kleine emotionslose Soldaten für das deutsche Reich heranzüchten wollte. Diese Ansichten waren es, die so viele geschädigte Erwachsene hervorgebracht haben! Frag mich immer, ob solche Menschen jemals über ihre Worte nachdenken!? Kann man so krank sein u echt überzeugt von dem Schwachsinn sein u dann diskutiert man mit jenen u wird eines besseren belehrt 🙀

RUMMS, der hat gesessen!

Ich hab meiner Mutter mal gesagt:" Du hast deine Kinder so erzogen, wie di es für richtig gehalten hast. 2 von 3 Kindern reden nicht mehr mit dir. Das möchte ich nicht ubd deswegen nehme ich mir die Freiheit, mein Kind so zu erziehen, wie ich das füe richtig halte und mir für mich selbst gewünscht hätte." Danach hat sie mir nie wieder einen "Tipp" gegeben.

Es besteht noch Hoffnung

Meine Mama hatte den ersten Teil der Sprüche auch. Inzwischen konnte ich sie überzeugen, wie verdammt praktisch so eine Babytrage ist, nachdem sie nämlich gleichzeit Angst vor einem Plattkopf hatte und meinte man müsse breit wickeln usw

Der Fehler im System

"Die Jungs müssen doch Härte und Disziplin lernen." Gib ihnen wenig Liebe, Aufmerksamkeit und Verständnis.
Das!! Und genau das ist der Fehler im System, ist der Grund für "alte, weiße MännerHerrschaft", Machtmißbrauch, Vergewaltigungen, Femizide, Patriarchat usw.
Genau deshalb sind Männer in Opferrollen, im Mangel und emotionalen Dysregulationen.
Und jeder, der diesen Kreislauf nicht durchbricht, macht sich schuldig.

Abschreckendes Beispiel 

Meiner Schwiegermama wurde damals vom Arzt geraten, ihr Kind schreien zu lassen. Hat sie schweren Herzens getan. Das Kind hat so sehr geschrien, dass es einen Nabelbruch bekam. Sie ließ ihn nie wieder schreien.

Junge, ey

Mein Vater hat so was ähnliches auch mal gesagt.
Einmal hab ich daraufhin, während er daneben saß, tatsächlich das Töchterchen nicht gleich auf den Arm gehalten. 5 Sekunden hat er es ausgehalten und meine dann :"Nun geh doch schon zu ihr."
Thema war dann erledigt.

Der Blick: unbezahlbar

Meine meinte mal " so bist du nicht erzogen worden ". Ich darauf , danke das ist ein echtes Kompliment.

So nämlich!

Ich habe letztens gelesen, dass Jungs sogar mehr körperliche Zuneigung benötigen um sich zu regulieren. Ich finde aber allgemein, es sollte keine Unterschiede geben. Trage, halte, kuschel dein Kind, solange es das zulässt 🥰

Und tschüss

Das klingt für mich so als wäre die Kindheit schwierig gewesen und dann würde ich definitiv darauf hinweisen wo die Haus-/Wohnungstür ist mit der Info: Wenn du dir ein paar aktuelle Studien über Kindererziehung und ähnliches durchgelesen hast und verstehst wie das heute läuft und es akzeptabel findest...darfst du wiederkommen. Ansonsten, danke nein.

Nicht jeder hat das Glück, liebevolle Eltern zu haben

Was habt ihr bitte für Eltern?? Meine Mama hat und alle drei IMMER im Arm gehalten. Wir waren alles Schreikinder und sie hat uns nicht verwöhnt oder irgendwas.
Außerdem, das Baby ist doch 9 Monate lang von Wärme, dem Herzschlag der Mutter und allem, was es braucht umgeben
Also haben wir es 9 Monate verzogen oder wie?😅

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