
Ach ja, die wundersame Welt der Familien-Tipps und Besserwisser. Es gibt Elternratgeber und es gibt Ratgeber-Eltern und irgendwo dazwischen sind wir. Eine neue Generation von Müttern und Vätern, die sich andauernd anhören dürfen, dass sie ihre Kinder „verziehen“, wenn sie sie zu oft auf den Arm nehmen, auch in Stresssituationen liebevoll behandeln und bedürfnisorientiert erziehen. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Dann herzlich willkommen im ewigen Erziehungskonflikt zwischen gestern und heute! Während wir uns an aktuellen Studien und bindungsorientierter Erziehung orientieren, bekommen wir von der älteren Generation oft zu hören, dass Babys schreien müssen, um „selbstständig“ zu werden – als wäre ein Neugeborenes ein kleiner Survival-Experte im Trainingscamp für 7 vs. Wild, der nur darauf wartet, allein im Bett zu aufzuwachsen.
Doch es bleibt nicht nur bei harmlosen Sprüchen. In manchen Familien geht es noch einen Schritt weiter. Liebe und Verständnis machen Jungs angeblich „viel zu weich“, oder – noch absurder – gar homosexuell. Härte und Angst hingegen sollen Kinder auf das Leben vorbereiten. „Das hat uns ja früher auch nicht geschadet“. Viele von uns wissen inzwischen jedoch, dass genau diese Erziehungsmuster zu emotionalen Problemen führen und den Kreislauf toxischer Strukturen weiter am Leben halten, der sich manchmal oft nur durch therapeutische Hilfe beenden lässt. Wir sind die Generation, die ihn von Anfang an durchbrechen möchte – und das oft gegen den Widerstand in unserer eigenen Familie.
So erging es auch @annavonhartenbach, die auf Threads ihre Erfahrungen mit der „alten Schule“ teilt. In ihrem Post schildert sie, wie ihre Mutter auf traditionelle, teils fragwürdige Ratschläge pocht – und warum sie sich selbst entschieden hat, einen anderen, besseren Weg zu gehen. Aber lest am besten selbst.
Kommentare und Reaktionen:
Die Reaktionen zeigen vor allem eins: Sie ist mit diesen absurden Erziehungssprüchen nicht allein. Viele kennen solche „Weisheiten“ aus der eigenen Familie und teilen ihre eigenen Erlebnisse – von widerspenstigen Großeltern bis hin zu Eltern, die stolz erzählen, ihre Babys absichtlich schreien gelassen zu haben. Doch neben Kopfschütteln und Fassungslosigkeit steht auch eine klare Botschaft: Die neue Generation will es besser machen und bricht mit den alten Mustern.