Thread: Ich gegen die Mottengang
Wie heißt es doch so schön? Das Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne hast. Das dachte sich wahrscheinlich auch @SchwesterFD, als sie sich an einem Samstagmorgen plötzlich einer widerspenstigen Gang aus Lebensmittelmotten gegenüber sah, die es sich in ihrer Speisekammer gemütlich gemacht hatten. Aber lest am Besten selbst…
Ein Samstagmorgen. (Thread)
Ich kann ausschlafen, die Kids sind nicht da.
Es ist 7:00 Uhr. Die Vögel machen TSCHILPTSCHILPTSCHILP, die Sonne BURN und ich: 😳Stehe also auf, Kaffee muss her. Im Flur kommt mir eine Lebensmittelmotte entgegen und sagt eloquent: „Yo!“
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Ich öffne genervt die Speisekammer. Da sitzen ihre Buddys und chillen. Drei Stück.
Ohne einen Kaffee getrunken zu haben, wühle ich mich im sommerlichen Schlafdress durch die Vorräte und suche ihre Base.
Wenn das Schicksal dir sagen will, dass du die Kammer aufräumen sollst…
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
… schmeißt es dir dabei ein Würstchenglas runter. KLATSCH!
Es duftet verführerisch nach Wurst an diesem sonnigen Morgen und das Wurstwasser fließt in alle Ritzen. Die Mottengang kichert. „Euch zeig ich’s!“, raune ich ihnen zu. Sie gähnen gelangweilt.
Mit Wurstwasserfüßen…
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
… tapse ich in die Küche und will Putzzeug holen. Auf dem Weg schalte ich die Kaffeemaschine an. Es blinkt bedrohlich: Trester voll.
Ich höre die Motten hämisch grölen.
Mit Putzeimer und Lappen also zurück in die Kammer. Räume die Milchtüten vom Boden und die Getränke raus.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Die Scherben sind in allen Ecken verteilt und das Wurstwasser sickert in die Ecken. Ich wische. Die Macho-Motten feuern mich an.
Nachdem ich das Malheur beseitigt habe, sind sie nun dran. „Wer zuletzt lacht, lacht am besten!“, drohe ich ihnen.
Blöderweise bin ich zu klein…— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
… und brauche eine Leiter. Die kleinen Smartasses haben sich nach ganz oben verzogen. Doch mit Leiter und Fliegenpatsche bewaffnet haben sie keine Chance gegen mich und hauchen ihr staubiges Leben aus.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Nun gilt es, ihre Base zu finden, dazu räume ich alle verdächtigen Gegenstände in die Küche. Ein Päckchen Mandelhörnchen sieht nicht mehr sehr appetitlich aus, ich öffne sie, sehe aber keine verräterischen Spuren. Nun ist eine Packung Nudeln an der Reihe.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Aber erstmal Kaffee. Die Kaffeemaschine ist mir freundlich gewogen und macht keine Zicken mehr. Kaffeeduft mischt sich mit Würstchenodor.
Ich öffne die Nudeln und schütte die sie in eine separate Box, vielleicht kann ich sie noch verwenden. In der Tüte kleben Eier und Fäden.— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Verwerfe den Plan, die Nudeln noch zu essen, spüre aber ein Gefühl des Triumphes beim Anblick des Lagers. Der Mottenring wurde ausgehoben! Was für ein Erfolg! Ich highfive mir. Zu Sicherheit öffne und kontrolliere ich noch die gemahlenen Haselnüsse. Sie sehen gut aus.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
In die Abfalltüte entsorge ich nun noch die Scherben. Eine drückt sich durch das dünne Plastik und piekst mir in den Unterarm. Aus dem Mottenhimmel macht es „Höhö“ und ich verdrehe die Augen.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Nun muss ich mich noch schnell den Scherben – Würstchen widmen, wasche sie ab und streichle sanft jedes Splitterchen von ihnen. Mandelhörnchenduft wabert sanft durch die Küche und vermischt sich mit Kaffee und Wurst zu einem sinnlichen Bukett.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020
Jetzt esse ich alte Mandelhörnchen, trinke Kaffee und später gibt es Würstchen mit Haselnusskuchen.
Es hatte alles mal wieder was Gutes. Außer für die Mottengang.
— Schwesterfraudoktor (@SchwesterFD) June 27, 2020