Merz macht’s: Die treffendsten Posts zur Kanzlerkandidatur

Chris Schröder 18.09.2024, 12:16 Uhr

Friedrich Merz ist wieder die Zukunft der Union, Stefan Raab macht wieder Shows und an den deutschen Grenzen wird wieder kontrolliert - fast wie in den 90ern, nur das Wasser steht höher. — Livia Gerster (@feminaprinceps)

Erst Vokuhilas und Ballonseide, dann Oasis und vor ein paar Tagen Stefan Raab. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass die 90er-Jahre sowas von back sind! Und jetzt auch noch das: Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union! Das Timing könnte wirklich nicht unglücklicher sein. Während in Deutschland und den Nachbarländern das Hochwasser wütet und der Asylgipfel nach den desaströsen Wahlergebnissen in Thüringen und Sachsen grandios geplatzt ist, stellen sich CDU und CSU mit einer Mischung aus Nostalgie und Achselzucken hinter Merz. Söder, Wüst und Günther landen auf dem Abstellgleis und man muss fairerweise sagen, dass sie in einer Union unter dem Vorsitzenden Merz auch nie eine reelle Chance hatten.

Merz, bekannt für seine populistischen Ausrutscher und seine Vorliebe für rassistische Narrative, gilt für viele nicht gerade als das zukunftsweisende Gesicht der Union. Besonders bei Frauen und jungen Wählern punktet der Mann mit seinen cringen Aussagen und seiner „Mittelschicht“-Karriere als BlackRock-Lobbyist nicht gerade. Sein politischer Kompass zeigt eher in die Vergangenheit – und da wären wir wieder bei diesem ominösen „früher war alles besser“-Denken. Oftmals wird er deswegen auch scherzhaft als Sauerland-Trump bezeichnet. Wirklich erfolgreich ist der Mann, der die AfD halbieren wollte und letztlich verdoppelt hat, auch nicht wirklich. Vielleicht hat er einfach zu lange in der freien Wirtschaft gearbeitet, statt sich um moderne Politik zu kümmern. Angela Merkel, seine ewige Rivalin, hatte ihn damals aus dem Rennen katapultiert – eine Erinnerung, die ihn wohl bis heute schmerzt.

Nun steht Merz wieder an vorderster Front, um das Ruder an sich zu reißen. Ob das klug ist? Die Umfragen sagen klar: Nö. Die meisten Deutschen können sich Merz nicht als Kanzler vorstellen. Zu seinem Glück heißt sein Gegner wahrscheinlich Olaf Scholz (SPD), den die Wähler auch nicht (mehr) wollen. Es läuft also auf die Wahl des geringeren Übels hinaus, bzw. auf zwei 70-jährige Männer. In einer Zeit, in der wir frische Ideen und lösungsorientierte Politik brauchen, weil die Herausforderungen der Neuzeit immer komplexer werden, setzt die Union auf jemanden, der für konservative, starre Politik, Lobbyismus sowie Populismus steht und zudem null Regierungserfahrung mit sich bringt. Das mag für manche Nostalgiker beruhigend klingen, aber hat Deutschland nicht mehr als Merz verdient?

Wir haben uns in den sozialen Netzwerken umgesehen und ein paar der treffendsten Reaktion zur Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz für euch zusammengetragen.