
Es gibt diese magische Phase im Leben, in der man alles unter Kontrolle hat. Irgendwann zwischen Ende zwanzig und Anfang dreißig. Man ist die Socken mit den Löchern losgeworden und hat es sich zur Gewohnheit gemacht, direkt nach dem Leeren des Mülleimers eine neue Tüte einzulegen. Im Job hat man endlich die Zeit hinter sich gelassen, in der man gar nicht versteht, was man eigentlich tut. Es läuft einfach! Dann wird man Vater und das Game ist vorbei. Vorbye bye, adieu, aus Ende. So geht es zumindest mir.
Seit meine Kinder auf der Welt sind, haben Wochentage ihre Bedeutung verloren. Gut, es gibt eine leichte Entscheidung zwischen „Montag bis Freitag“ und Wochenende, aber es konzentriert sich letzten Endes in der Frage, wie oft man an einem Tag die Spülmaschine ausräumen muss. Die Zeit, in der ich nach Schuhen, Jacken oder Mützen suche, verwandelt sich über die Jahre in einem Ozean. In meinem Kühlschrank verwesen tausend angebrochene Dinge, die niemand essen möchte. Obst, das ich in liebevoller Kleinarbeit geschnippelt habe, finde ich Stunden, Tage oder Wochen später unberührt, aber mit flauschigem Überzug in meiner Tasche. Und an Schlafen ist eh nicht mehr zu denken. Aber wisst ihr was? Wenn ich dann mal Pause habe, weil die Kinder zu beschäftigt sind, Glitzerkleber in meinem Bett zu verteilen, dann schließe ich mich im Bad ein und lese in Ruhe die besten Anekdoten aus dem Leben anderer Papas! Und das ist doch irgendwie auch ganz schön.