Kennt ihr diesen Leistungsdruck im Bett?

Ein Mann sitzt auf der Bettkante und ist bedrückt, während seine Freundin im Hintergrund distanziert von ihm ist.
Bild: Prostock-studio, Adobe Stock

Sex sollte doch allen Beteiligten Spaß machen und nicht wie ein ergebnisorientiertes Spiel geführt werden, darin sind sich zumindest die meisten einig, oder? Aber in einer Gesellschaft, die mehr und mehr von scheinbaren Alphamännern und bis ins letzte optimierten Life-Coaches dominiert wird, fällt es vielen Männern zunehmend schwerer, dem Druck standzuhalten. Das wirkt sich nicht nur auf den Beruf aus, sondern auch auf das Liebesleben. Hier versuchen Männer Erwartungen nach Dauer, Länge und Häufigkeit zu erfüllen, die so von den Partnern oder Partnerinnen gar nicht gefordert werden.

So sehen wir auf Reddit, dass zwar viele Männer den Leistungsdruck im Bett kennen, allerdings zeigt sich auch, dass dieser Druck oft hausgemacht ist. So liest es sich zumindest in den Kommentaren der User und Userinnen. Die Wahrheit liegt vermutlich, wie immer, irgendwo zwischen weiblicher Erwartung und männlichem Anspruch. Eine Auswahl der besten Antworten haben wir für euch aufgeschrieben, also lest sie am besten selbst!

Kennt ihr diesen Leistungsdruck im Bett - und woher kommt der? Mir ist in Beziehungen öfter aufgefallen, dass Männer beim Sex das Gefühl haben, Leistung bringen zu müssen - als würden sie bewertet werden. Mein Ex hat sich z. B. ständig Sorgen über sein „Durchhaltevermögen" gemacht. Für mich war das aber gar nicht ausschlaggebend, eher im Gegenteil: Der Druck, den er sich selbst gemacht hat, hat es viel schwerer gemacht, sich fallen zu lassen.. Was löst bei euch diesen Druck überhaupt aus? Habt ihr das Gefühl, Frauen erwarten das von euch? Oder ist das mehr ein Kopfkino, das man sich selbst macht?

Ist die Filmindustrie schuld?

t Ich weiss nicht obs heutzutage anders ist, aber als ich Teenager war gabs Filme und Serien wie American Pie, Harte Jungs oder Sex and the City. Und der Humor dieser Medien bestand zu einem Gutteil daraus wie schlecht Männer im Bett sind. Ich hab mich schon lange davon gelöst aber damals hat mir das harte Versagensängste eingetrichtert und ich dachte sehr lange, dass es unfassbar schwer wäre eine Frau zu befriedigen.

Müssen Männer einfach nur liefern?

Es ist eher der allgemeine Druck auf Männer Leistung zu erbringen. Wenn dein Alltag damit verbunden ist Leistung zu erbringen und die Gesellschaft das von dir erwartet, dann ist dieses Denken in anderen Lebensbereichen auch drin

Ist dem denn wirklich so?

Seine Frau nicht zufriedenstellen zu können löst Gedanken aus wie "Wenn ich sie nicht zufriedenstelle wird sie das frustrieren und sie wird sich einen Kerl besorgen, der es ihr besorgt.". Außerdem erzählen Frauen ihren Freundinnen alles. Man ist quasi immer auf dem Präsentierteller. Glaube wenn Frauen nicht ständig alles erzählen würden, wäre da schon ne Menge weniger Druck.

Sind es also doch die zu hohen Erwartungen der Frauen?

Ja. Gab hier gestern doch noch den Thread, dass Frauen über Sex viel reden. Ich weiß auch, was da geredet wird und wehe dir, der Mann performt da nicht. Außerdem: Wenn du Sex willst, musst du als Mann "liefern" und dich um die Frau kümmern, sonst bleibt es bei einem Mal. Was ja okay ist, aber den Druck erklärt.

Männer als austauschbare Objekte?

Naja, man sieht doch sehr viele Threads und Kommentare auf Reddit wo es darum geht das Männe nichts im Bett können. Und für Frauen ist der nächste Sexualpartner ja direkt um die Ecke, deswegen fühlen sich viele Männer austauschbar und unter Druck gesetzt denke ich.

Reden Frauen zu viel oder Männer zu wenig?

Ich habe einige platonische Freundinnen und das Ausmaß an Details, die über wildfremde Kerle erfahre, ist erschreckend. Ich unterhalte mich nicht mal mit meinen guten, männlichen Freunde derart detailreich über ihr Sexleben, geschweige denn über die Anatomie ihrer Partnerinnen. Das kommt definitiv mit Erwartungshaltungen einher, denn ich kann davon ausgehen, dass die Freundinnen einer potenziellen Partnerin alles über mich erfahren, denn immerhin erfahre ich auch alles - oft ungefragt, oder nur in einfachen Gesprächen über neue Liebschaften. Es ist schon ätzend, aber auch leider derart flächendeckend, dass ich meine Partnerwahl nicht wirklich danach ausrichten kann, wenn ich nicht vorhabe bis zum Ende meines Lebens Single zu bleiben.

Alles Kopfsache?

Zum allgemeinen Leistungsdruck den viele Männer verspüren im Leben (Erfolg im Beruf, Ernährer UND Super-Daddy UND perfekter, gleichberechtigter Partner, UND noch gut trainierter Gym body UND belesen, witzig, sensibel, gebildet, erfahren, aber auch "männlich" usw.) kommt halt auch die Erwartung an einen Selbst nicht "einer von diesen Typen" sein zu wollen, die ihre Partnerin nicht befriedigen können, nur an sich denken beim Sex, nicht "performen" Alles was du tun kannst ist ihm zu sagen dass du es schön findest wie es ist, er sich keinen Stress machen soll deswegen, und selbst wenn du mal nicht kommen solltest, du es trotzdem schön findest mit ihm Sex zu haben.

Ist dieser Druck also hausgemacht?

Vermutlich hat da jeder Mann unterschiedliche Erfahrungen. Bei mir war es so, dass ich es bei meiner ersten Freundin nie geschafft habe, sie zum Orgasmus zu bringen. Einerseits war ich vollkommen unerfahren und hab' die richtigen Stellen nie gut getroffen andererseits war es bei ihr vielleicht auch nicht so leicht sie so weit zu bringen. Das fühlte sich für mich oft als Versagen an und tat mir leid für sie, da sie sich Mühe gab, mich zu verwöhnen. Die Erfahrung hat mich schon etwas in diese Richtung hin geprägt. Bei meinen beiden Frauen später klappte das alles viel besser und dennoch empfinde ich immer noch den Druck, „abliefern" zu müssen. Bekomm' ich schwer aus dem Kopf.

Pornos fördern ein ungesundes Weltbild

Meine Frau musste mir auch erst beibringen das es gar nicht um die "performance" geht sondern viel mehr um das drum herum, um das "sich lieben". Woher der Gedanke kommt ? Ich vermute mal daher das mittlerweile jeder durch das Internet uneingeschränkten Zugang zu Pornos hat und 90% von dem da gezeigten von der Realität ganz weit weg sind.

Sex ist nicht alles

Ja, ich hatte immer das Gefühl, Frauen erwarten es. Das war noch bevor ich darüber überhaupt mit Frauen gesprochen habe. Im Grunde sind das oft Vorurteile, die wir Männer uns machen. Bei fast allen Frauen total unnötig. Wenn es mal mit dem O nicht klappt, gibt es immer auch Alternativen und - man staune - manchen ist es auch nicht das wichtigste ;)

Wäre das eine Lösung?

Ich glaube wir machen uns da selbst zu viel Druck. Aber ihr könntet aufhören mit euren Freundinnen darüber zu reden...

Wir durchbricht man das?

Das sind sozialisierte Muster, die durch Dinge wie nicht hinterfrage Rollenbilder. Auch Pornos tragen da nichts Gutes dazu bei.

Hier können einige noch was lernen!

Das lustige daran ist ja, dass ja Sex = Penetration gesehen wird. Und das ist es ja nun mal nicht. Bei keinem Geschlecht. Sex ist so viel mehr. Ich komme durch ausschließliche Penetration nicht. Viele Frauen (die ich kenne) nicht. Und die Männer, die ich kenne, und vermutlich viele weitere auch, wissen, das mehr dazu gehört. Ich erwarte Spaß im Bett, und keinen Druck. Er muss keinen Steifen über Stunden haben, is ja kein Porno.
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