Gut gemeint, aber schlecht gemacht: Erziehungsstrategien, die nach hinten losgingen

Heute wollen wir ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und euch ein paar Geschichten aus unserer mittelmäßig erfolgreichen Vergangenheit als Eltern erzählen. Keine Sorge, ihr müsst das Jugendamt nicht rufen, so schlimm war es wirklich nicht. Im Prinzip ging es uns ja nur wie allen Eltern, die meinten, plötzlich eine bahnbrechende neue Erziehungsmethode entwickelt zu haben. Was sollen wir sagen, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Geschrei. Denn jeder, der versucht hat, das Kind mit Süßigkeiten oder Fernsehen zu etwas zu überreden, worauf das Kind keine Lust hat, weiß, dass man später einen doppelt so großen Preis dafür bezahlen muss (zumeist in Form von regelmäßigen Süßigkeitenlieferungen oder Serienmarathons).

Ihr seht, niemand ist frei von Fehlern und wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Lolli! Es ist aber auch schwierig heutzutage. Überall werden wir mit gutgemeinten Ratschlägen, Tipps und Erziehungsstrategien zugemüllt, die alle die ultimative Lösung versprechen. Dabei müssen auch wir Eltern noch so viel lernen! Aus diesem Grund hat X-Userin @ZuckerZimt1 ihre Community gefragt, was denn die Erziehungsstrategien waren, die am meisten nach hinten losgegangen sind. Die Antworten sind erstaunlich ehrlich und damit sehr lesenswert. Gute Unterhaltung und bitte nur bedingt nachmachen!

Erzählt mal: was hieltet ihr in der Theorie für eine super Erziehungsstrategie, ist aber letztlich nach hinten losgegangen? Was würdet ihr anders machen? Z.B. fixe Medienzeit ab 18 Uhr führte dazu, dass K nur noch darauf aus war, um 18 Uhr sicher daheim zu sein

Merke: Zu wenig Regeln ist auch keine Lösung

Ich habe nicht viele Regeln aufgestellt und sie sehr selbstbestimmt erzogen. Das hat ihr den Eintritt ins Berufsleben leider unnötig erschwert, weil sie sich damit schwer getan hat, sich dem Vorgesetzten unterzuordnen, wenn sie die Anweisung unlogisch/falsch fand.

Sweet Dreams – von wegen!

Wor verbieten keine Süßigkeiten. Klappt bei K1 prima. K2 würde sich allerdings ausschließlich davon ernähren. Also wieder rückgängig gemacht

Erziehungsmethoden aus einer dunklen Zeit

Schwarze Pädagogik, die damals aber nicht so klang: Wenn das Kind bockig war, eine Auszeit in der Art einer stillen Treppe zu erzwingen. Sie musste als Erwachsene erst lernen ihre "bockigen" Gefühle zu formulieren und analysieren. Würde ich heute im Leben nicht mehr machen

#4: Gut gemeint und so …

Aber es durfte allein entscheiden

Einen Kind-entscheidet-Tag ausprobiert. Kind nur vorm Fernseher. c (Weil es Twitter ist: Kind durfte über altersgerechte Aktivitäten bestimmen, es wäre jederzeit die physische und psychische Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet gewesen,...)

Nach einer Woche konnte es alle Herr der Ringe Filme anschauen, oder?

Ein "Fernsehkonto", auf das durch Hilfe im Haushalt, extra Instrument üben (mehr als 15 min/Tag), oder extra Mathe üben (zusätzlich zu Hausaufgaben) Minuten eingezahlt wurden. Sammeln für längere Filme war erlaubt. Aber ohne Deckelung oder Verfallsdatum, welch ein Fehler *

Irgendwas ist halt immer

Autofahren mit einer Kinderserie schmackhaft machen (Kind hasst Autofahren aus tiefstem Herzen) Gab dann auch auf kleinsten Strecken (z.B. 2 Minuten zur Kita) Gebrüll nach dem Handy

Vielleicht noch mal am Kleingedruckten arbeiten

1 Stunde Medienzeit am Tablett am Tag (frei einteilbar). Führte dazu, dass das Kind morgens um 06:30 vor der Schule am Tablett hing.

Klingt doch erst mal nicht falsch, oder?

Bei der Einschlafbegleitung singen; ich konnte zT nicht genug singen, das Kind hatte ständig wechselnde Wünsche (kaum hatte ich angefangen, sollte es ein anderes sein) und eingeschlafen ist es dabei auch nicht Hat sich mit der Zeit erledigt, als es alt genug war -> nur 3Lieder

Ähm, was?
Handy abnehmen führte dazu, dass einmal im kompletten Haus die Sicherungen rausflogen. Schere wurde 20 Sekunden nach Wegnehmen des Handys in die Steckdose gesteckt. Glücklicherweise mit Erdung. Aufregend

Süßes oder Süßes?

"mit dem Taschengeld dürfen sie kaufen, was sie wollen" Kein "Veto" bei den Wünschen der Kinder (9,8,6), wenn sie sich davon "Müll" kaufen wollen, sollen sie es tun. Aber beim Ältesten führt es dazu, dass er jede Woche für 3€ Süßigkeiten kaufen würde. Das habe ich eingeschränkt.

Vielleicht sollte man das ein wenig begleiten?

Dass die Kinder ihr Zimmer allein gestalten dürfen, ohne dabei aufs Alter zu achten. Die damals vierjahrige K1 ist heute mit 9 nicht mehr ganz so glücklich mit ihrer quietschpinken Glitzertapete.

Konsequent durchgezogen, oder so

ch wollte kein töpfchen und schon gar nicht om Wohnzimmer. Tja es steht da jetzt und gibt einen lolli, wenn es benutzt wird und wenn was kommt noch etwas extra. Irgendwie muss man es ja schmackhaft machen

Mit so einem Kommentar könnte man Twitter anzünden

Nach dem Kindergarten gibt's Medienzeit und nen Snack. Ergebnis ist, dass das Kind automatisch vorm Fernseher Hunger hat und da aber nicht mal merkt, was es isst. Hat gedauert, das wieder einzugrenzen.

Wir würden sofort zuschlagen

Das mögen alle frisch gebackenen Eltern lesen. Und dazu die Rubrik, was rückblickend gut lief. Mach n buch oder n blog draus

Folge uns auf WhatsApp!

SCHLIESSEN
Artikel Teilen