Ein letztes Mal mit Oma
Omas sind einfach die Besten, oder? Sie sind wie ein gemütliches Nest, das uns zu allen Zeiten Wärme, Schutz und natürlich köstliches Essen bietet. Ihre Liebe ist so stark und bedingungslos, dass man sich kaum vorstellen kann, wie die Welt ohne sie aussehen würde. Omas haben diese einzigartige Fähigkeit, mit ihrem Lächeln unsere Sorgen zu vertreiben und uns das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung sein wird. Denken wir nur an die unzähligen Male, in denen Oma uns mit ihren köstlichen Kochkünsten verwöhnt hat. Ihre Küche war nicht nur der Raum, an dem die besten Gerichte der Welt zubereitet wurden, sondern auch der Ort, an dem Erinnerungen geschaffen wurden. Ob es nun das Geheimrezept für den besten Apfelkuchen der Welt war oder die selbstgemachte Hühnersuppe, die uns in kranken Tagen aufgepäppelt hat – Omas Essen hatte immer einen besonderen Geschmack von Liebe.
Und dann sind da noch die endlosen Geschichten, die Omas immer zu erzählen haben. Geschichten von vergangenen Zeiten, von Abenteuern, von Liebe und Verlust. Ihre Lebensweisheit und Erfahrung sind wie Schätze, die sie großzügig mit uns teilen. In den ruhigen Momenten, wenn wir ihr zuhören, fühlen wir uns verbunden mit einer Vergangenheit, die uns geprägt hat und die wir in uns tragen. Aber was Omas wirklich so besonders macht, ist ihre bedingungslose Liebe und ihre unerschütterliche Unterstützung. Egal, was passiert, Oma ist immer da, um uns aufzufangen, uns zu trösten und uns zu ermutigen. Ihre Umarmungen sind wie Balsam für die Seele, und ihre Worte geben uns die Kraft, die wir brauchen, um weiterzumachen.
Umso schwerer ist es für uns, wenn der Zeitpunkt kommt, an dem wir uns von unseren Omas für immer verabschieden müssen. Der Twitteruser @Mr_Empty_hier hat kürzlich die Geschichte vom letzten Tag seiner Omi mit der Twittercommunity geteilt. Aber lest einfach selbst.
Ich erzähle euch jetzt mal eine Geschichte. Ich nenne sie…
„Ein letztes Mal“
Sie handelt von meiner Oma. Meine war meine Oma, ich hab sie echt geliebt. Sie war wie eine Ersatz-Mutter für mich. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter zwischen Stuttgart und Karlsruhe lebt.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Aber Oma war immer da. Ich liebte ihr Essen. Ihr Gulasch, es war das Beste. Und die meisten von euch wissen, wie gut Omas kochen können. Es ist nochmal eine andere Dimension, weil da noch liebe mit im Kochtopf ist. Oma war bis zum Ende fit im Kopf. Ich erinnere mich noch, wie…
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
mein Vater mal einen Anfall bekam, weil sie in Hamburg Eppendorf, Altbau, im 4.Stock auf einer Holzleiter, auf dem Balkon, in 3.50m die Fenster putzte mit 80. Oma interessierte das nicht. Oma machte jeden Tag ihr Ding. Sie ging jeden Tag in den 4.Stock zu meinem Vater zum Kochen.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Oma hatte in einer Wäscherei gearbeitet bist zur Rente.
Und wehe du bist mit deinen Klamotten nicht anständig umgegangen, dann gab es was zu hören. Oma war sparsam hatte eine kl. Rente.
Von Oma hab, bis heute, Honig im Kaffee ist gesund. Und immer wenn ich heute Honig i.d. Kaffee— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
mache, denk ich an Oma. Als eine Wohnung frei wurde, bin ich dort eingezogen. Mein Vater manchmal für den Vermieter gearbeitet, so kam ich an die Wohnung. Oma hat im 1. St. gewohnt, ich im 3. mein Vater im 4. Wenn ichvmit essen wollte, musste ich pünktlich sein. 13 Uhr gegessen.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Und wehe, du warst nicht um 13 Uhr da, komm dann lieber nach dem Essen, aber nie 5 nach. Hab Oma einmal weinen sehen, als mein Vater starb. Seh sie noch an der Spüle stehen. Dieser 20.04.05 veränderte mein Leben für immer. Mein Vater sagte kümmere dich um Oma, pass auf Oma auf.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Oma wollte nie jemanden zur Last fallen, wollte nie zum Arzt, obwohl ihr Arm immer taub war. Ich hab sie gebeten sich checken zu lassen. Bis es Oma dann traf am 21.01.09 sie in der Küche umkippte, mit einem Schlaganfall. Sie danach nie wied. ihre Wohnung betrat. Sie wollte nichts
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
aus der Wohnung. Von da an im Rollstuhl im Pflegeheim. Oma war mittlerweile 98 und lag am Ende nur im Bett und schlief. Das Personal sagte mir, ich solle mich darauf einstellen, ihre Haut leicht gelb, die Augen blass, nimmt kaum noch Flüssigkeit zu sich. Bis zu diesem 10.01.2015
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
An diesem Tag war alles anders. Ich kam ins Pflegeheim und Oma saß im Bett, strahlte. Ich war perplex. Und strahlte ebenfalls. Wir haben geredet über früher. Ich holte die Kiste mit den Fotos raus. Zeigte ihr Bilder von Papa, ihrem Bruder, ihrem Vater und ihrer Mutter.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Sie erzählte mir von früher, kannte noch alle mit Namen. Und es wurde spät und als ich ging, dachte ich, jetzt wird alles gut….doch, als ich am nächsten Tag wieder zu ihr ging, lag sie da und schlief bis sie ging am 24.01.15 Das war wohl dieses Aufbäumen…
„Ein letztes Mal“
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Mich begleitet diese Geschichte jetzt seit fast 20 Jahren. Und ich hab viel von ihr gelernt. Und bin dankbar, genau sie als Oma gehabt zu haben, weil sie war für mich die Beste. Den für mich ist sie nicht tot, sondern nur bei meinem Vater, an einem anderen Ort.
— Mr.Empty, der ¾ Bandit (@Mr_Empty_hier) February 4, 2024
Kommentare und Reaktionen:
Wir trocknen uns an dieser Stelle mal die Tränen. Euch geht es doch ähnlich, oder? Das Kommentieren überlassen wir einfach mal der Community. Ein paar der treffendsten Reaktionen haben wir hier für euch gesammelt.
*schluchz*
Eine wundervolle Geschichte. Und dieses Aufbäumen war vielleicht ein letztes Geschenk vom Leben an euch beide. Um Abschied nehmen zu können. 🫂
— Meike Heykamp (@weiredatmind) February 4, 2024
Nicht vergessen
Solange man sich (und andere) an jemanden erinnert, ist diese Person nicht „von uns gegangen“, sondern immer noch sehr präsent. Danke, dass du deine Geschichte und die deiner Oma mit uns teilst.
— Kaiserin des Tages (@Tageskaiserin) February 4, 2024
Exactly
Ich wollte jetzt: so eine schöne Geschichte schreiben. Aber das ist ja keine Geschichte. Das ist das Leben. Und mit so viel Liebe für uns wiedergegeben. Danke 🥰
— Grumbula_eating_socks (@real_Donna_Ida) February 4, 2024
Scheint recht weit verbreitet zu sein
Ich danke dir, dass du diese schöne Sache mit uns teilst. Gerade der letzte Punkt hat mich an meinen Vater erinnert, der nach krebsbedingter OP in KZ-Pflege war und es immer schlechter ging. Einen Tag vor seinem Tot 2009 war er wie ausgewechselt. „Das letzte Mal sein wie man war“
— Marios Tuterius (@TRV_Mario) February 4, 2024
Ein Abschiedsgeschenk
Erinnert mich sehr an meine Oma. Ich hab so viel von ihr. Sie ist im April 23 mit 68 viel zu früh gestorben. Krebs. Als ich das letzte Mal da war, hat sie gelacht, mit meinen Kindern Scherze gemacht und sich gefreut und ich dachte es wird nochmal besser. Keine 48h später ging sie
— Tintentrinkerin (@inkdrinker99) February 5, 2024
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Wie wäre es mit diesem Beitrag hier: