
Es ist ein einzigartiges Gefühl der Frustration, das sich breitmacht, wenn man ein Kinderzimmer betritt. Vor nicht allzu langer Zeit erstrahlte es noch in hellem Glanz, in dem sich jedes Teil an seinem angestammten Platz befand. Heute wirkt es, als hätten ein Toys‘r‘us-LKW und der Ausstellungsraum einer IKEA-Filiale nach einer durchzechten Nacht ein uneheliches Kind in einer McDonalds-Filiale gezeugt – unbeschreiblich.
Aber keine Sorge, wir haben die Rettung! Wir präsentieren euch fünf kreative Ordnungssysteme, die nicht nur funktionieren, sondern auch noch richtig Spaß machen können. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wichtig ist Kindern klare Aufträge und altersgerechte Aufgaben zu geben. Das hilft, um Stress und Frust von Anfang an zu vermeiden. Denn Kinder sind oft überfordert, wenn man ihnen sagt, sie sollen „das Kinderzimmer aufräumen“. Erfahrungsgemäß funktioniert es besser, klare und präzise Anweisungen zu geben, was wohin gehört und das Aufräumen in kleine, altersgerechte Portionen aufzuteilen. So verwandelst du das Chaos im Kinderzimmer in eine Oase der Ordnung und Kreativität.
Die Methoden im Überblick:
- Die „Alles-hat-seinen-Platz“-Methode
- Das „Upcycling-Wunder“
- Die „Wandlungsfähige-Möbel“-Strategie
- Die „Minimalismus-Challenge“
- Die „Spielzeug-Rotation“
1. Die „Alles-hat-seinen-Platz“-Methode:
- Vorher: Spielzeugautos rasen über den Boden, Puppen liegen verstreut in den Ecken und Buntstifte kullern unter dem Schrank hervor.
- Nachher: Jedes Spielzeug hat seinen festen Platz in Kisten, Körben oder Regalen. So findet dein Kind alles schnell wieder und das Aufräumen wird zum Kinderspiel.
Lasst eurer Kreativität beim Kinderzimmer aufräumen freien Lauf! Nutzt die unterschiedlichsten Behältnisse zur Aufbewahrung: alte Schuhkartons, bunte Stoffkörbe, Regale mit verschiedenen Fächern. So wird das Kinderzimmer nicht nur ordentlicher, sondern auch individueller und persönlicher. Wenn ihr die Kisten und Körbe zudem mit Bildern oder Symbolen beschriftet, wissen auch die Kleinsten, wo welches Spielzeug hingehört.

2. Das „Upcycling-Wunder“:
- Vorher: Alte Kartons und Dosen landen im Müll. Kleinkram wie Lego, Stifte oder Bastelutensilien liegen überall im Zimmer herum.
- Nachher: Aus alten Kartons werden bunte Aufbewahrungsboxen, aus Dosen entstehen Stiftehalter und aus Stoffresten werden lustige Taschen genäht. So wird das Kinderzimmer zum Recycling-Paradies und die Umwelt freut sich mit.
Upcycling ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern fördert auch die Kreativität und Fantasie deines Kindes. Gemeinsam könnt ihr aus „Müll“ echte Schätze zaubern und das Kinderzimmer in ein individuelles Paradies verwandeln. Und das Beste: Es kostet fast nichts!

3. Die „Wandlungsfähige-Möbel“-Strategie:
- Vorher: Das Kinderzimmer platzt aus allen Nähten. Man kann sich kaum umdrehen und wenn Besuch zum Übernachten kommt, wird alles noch schlimmer.
- Nachher: Mit wandlungsfähigen Möbeln wie Hochbetten mit integriertem Schreibtisch oder ausziehbaren Sofas schaffst ihr Platz und Ordnung. So wächst das Kinderzimmer mit den Bedürfnissen eures Kindes mit.
Wandlungsfähige Möbel sind eine clevere Investition in die Zukunft. Sie passen sich den wachsenden Bedürfnissen eures Kindes an und sparen Platz und Geld. So bleibt das Kinderzimmer immer funktional und gemütlich. Wichtig ist aber bei der Auswahl der Möbel auf Qualität und Sicherheit zu achten.

4. Die „Minimalismus-Challenge“:
- Vorher: Das Kinderzimmer quillt über vor Spielzeug, das kaum noch benutzt wird und Klamotten die eigentlich nicht mehr richtig passen. Da macht das Spielen auch keinen Spaß mehr.
- Nachher: Ihr trennt euch gemeinsam von altem Spielzeug und Klamotten und schafft so Platz für Neues. So lernt euer Kind, mit weniger Besitz zufrieden zu sein und achtsam mit seinen Spielsachen umzugehen.
Weniger ist oft mehr! Ein aufgeräumtes Kinderzimmer mit weniger Spielzeug fördert die Konzentration und Kreativität eures Kindes. Und durch das Aussortieren lernt es, loszulassen und Prioritäten zu setzen. Statt die alten Sachen wegzuschmeißen, könnt ihr sie gemeinsam auf einer Kinderbörse oder einem Flohmarkt verkaufen. Das ist eine aufregende Wochenendbeschäftigung und gleichzeitig lernt dein Kind, dass sorgfältiger Umgang mit den eigenen Sachen sich tatsächlich auszahlt.

Wusstest ihr schon?
Obwohl ein aufgeräumtes Zuhause ein Gefühl von Erfolg und Kontrolle vermittelt, kann das Aufräumen – oder das Schuldgefühl, nicht aufgeräumt zu haben – auch Stress verursachen. 21 % der Befragten des IKEA „Life at Home Report 2023“ haben das Gefühl, dass endlose Aufgaben oder Hausarbeiten sie daran hindern, das Leben zu Hause unter Kontrolle zu halten. Wenn wir unsere To-Do-Listen nicht abarbeiten, bleibt ein quälendes Schuldgefühl zurück, das oft zu Unstimmigkeiten im Haushalt führen kann.
Quelle: IKEA Life at Home Report 2023
5. Die „Spielzeug-Rotation“:
- Vorher: Dein Kind ist von der Masse an Spielzeug überfordert und spielt deshalb nicht mehr gerne mit den eigenen Sachen.
- Nachher: Ihr teilt das Spielzeug in verschiedene Kisten auf und wechselt die Kisten regelmäßig durch. So hat euer Kind immer wieder „neues“ Spielzeug zum Entdecken und das Kinderzimmer bleibt aufgeräumt und übersichtlich.
Die Spielzeug-Rotation ist eine tolle Möglichkeit, um Langeweile vorzubeugen und die Fantasie anzuregen. Euer Kind wird die „neuen“ Spielzeuge mit viel mehr Begeisterung entdecken und bespielen. Und es entsteht weniger Chaos im Kinderzimmer! Bezieht euer Kind in die Zusammenstellung der Kisten ein und lasst es dann entscheiden, welche Kiste als nächstes zum Einsatz kommen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist außerdem, dass euer Kind so auch ganz einfach und selbstständig sein Kinderzimmer aufräumen kann.

Bonus-Tipp: Vergesst nicht den Humor! Auch beim Aufräumen darf gelacht werden. Macht aus daraus ein Spiel oder eine Challenge und belohnt euch mit einer gemeinsamen Aktivität, wenn das Kinderzimmer wieder ordentlich ist. Und falls die Nerven einmal blank liegen, helfen vielleicht ein paar lustige Beobachtungen anderer Eltern, um die Gemüter wieder zu beruhigen:
Wenn sonst nichts mehr hilft …

Was Eltern wollen

Never change a running system

Und jetzt ran an die verschmierten Holzklötzchen, angeknabberten Lego-Teilchen und zerfledderten Puppen-Kleider! Wir wünschen euch viel Spaß beim Ordnung schaffen und ein kreatives Chaos im Kinderzimmer!