
Stellen wir uns einmal vor, wir schreiben das Jahr 2024. Trotz allem technischen Fortschritt bleibt eine einfache Plastikkarte der Stolperstein für harmonische Bahnfahrten. Während wir mit unserem Smartphone mittlerweile fast alles steuern, kommt man bei der Deutschen Bahn an der magischen „BahnCard 100“ immer noch nicht ohne physischen Nachweis vorbei. Eine digitale Version? Fehlanzeige! Und so findet sich so mancher Zugbegleiter auf einmal in einem Minidrama über die Existenzberechtigung von Plastik und die Unantastbarkeit deutscher Bürokratie wieder. Das Bahnpersonal wird so zum Ordnungshüter wider Willen.
Doch wer glaubt, der nun folgende Thread sei eine einfache Geschichte über AGB, der irrt. Denn was als höfliche Bitte des Schaffners beginnt, die physische Karte vorzuzeigen, wird schnell zur hitzigen Diskussion darüber, warum man als BahnCard-Besitzer nicht einfach den QR-Code aus der App vorzeigen kann. Warum muss es denn immer noch das Kärtchen sein, wenn das Smartphone sowieso alles kann? Genau diese Frage stellte sich ein BahnCard-100-Nutzer im Twitter-Thread des Zugbegleiters Darius, was eine Welle der Empörung, Zustimmung und jeder Menge ungefragter Ratschläge auslöste.
Wer sich jetzt fragt, wie so eine Bahndebatte in den sozialen Medien im Jahr 2024 aussieht und wie es überhaupt dazu kam, dass ein einfacher Fahrkarten-Check zum Internetphänomen wurde, wird gleich die passenden Antworten finden. Aber beginnen wir zuerst einmal mit dem Auslöser.
Kommentare und Reaktionen:
Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Beim Blick in die Antwortspalte zeigt sich ein bekanntes Muster: Auf der einen Seite das bahnerprobte Personal, das schon die wildesten Verspätungs-Ausreden gehört und alles gesehen hat, und auf der anderen Seite die Fahrgäste, die auf einer Mission zur Entbürokratisierung der Bahn unterwegs sind. Bei allem Verständnis für die Gereiztheit der Kundinnen und Kunden angesichts des aktuellen Zustandes der Deutschen Bahn und ihren unsinnigen Regelungen, sollte man sich dennoch auch vor Augen halten, dass das Bahnpersonal genauso leidtragend ist. Es zeigt sich dabei ein altbekanntes Problem unsere Landes: mangelnder Anstand und Respekt im Umgang mit jeder Art von Servicepersonal. Ein paar der treffendsten Kommentare haben wir hier für euch gesammelt.
Was für die BahnCard25 und 50 gilt, gilt natürlich nicht für die BahnCard100
Das stimmt, ist aber kein Grund eklig zur werden
Wir wissen es leider auch nicht
Kostenpunkt: Ab 2.988 Euro aufwärts
Da ist was dran
Wie seht ihr das?
Ein Bahn-Kollege sieht es so
Das ist wahr
Oh ja, bitte
Möglich, aber wenn er die Karte gerade erst gekauft hat?
Das ist leider ein allgemeines Problem
Das muss endlich aufhören
Wo wir gerade von der Deutschen Bahn sprechen: