Welche Berufsgruppen haben einen schlechten Ruf?

Chris Schröder 20.11.2024, 6:45 Uhr

Wenn wir uns morgens verpennt die Schuhe schnüren, erledigen andere bereits seit Stunden ihre Arbeit. Sie jonglieren Verantwortung und kämpfen gegen Vorurteile, nur um dann noch schiefe Blicke dafür zu kassieren. Da ist der Müllmann, der unsere Tonnen abholt, bevor wir überhaupt wach sind, oder die Erzieherin, die nicht nur bastelt, sondern den Kids zeigt, wie man kleine Kunstwerke formt.

Eine Frage beschäftigt uns dabei schon länger. Warum haben eigentlich manche Berufe einen so schlechten Ruf? Klar, Klischees sind bequem und Stereotype weit verbreitet. Doch bei genauerem Hinsehen merken wir, dass hinter diesen Vorurteilen echte Menschen mit tatsächlichen Leistungen stehen – und das verdient Respekt. Ein kleiner Reality-Check schadet also niemals. Wo wären wir ohne den Kanaltechniker, der sich um unsere Abwässer kümmert, oder die Lehrerin, die nicht nur Mathe, sondern den Kindern auch Lebensweisheiten beibringt? Vielleicht sollten wir, wenn wir den Paketboten sehen, einfach öfter mal „Danke“ sagen, statt uns immer nur über die verspätete Lieferung zu ärgern.

Genau diesen Gedanken widmet sich auch der nun folgende humorvolle und tiefgründige Reddit-Thread. Die Community hat dabei zusammengetragen, welche Berufsgruppen oft zu Unrecht kritisch beäugt oder belächelt werden. Vielleicht entdeckt ihr dabei sogar neue Wertschätzung für den einen oder anderen Beruf! Kann es losgehen?

Unterwegs bei Wind und Wetter

Postbote

Sicher kein angenehmes Amt

Ich möchte noch vorschlagen: Bürgermeister, gerade im ländlichen Raum. Musst ständig erreichbar sein, kannst es keinem Recht machen, sollst auf jedem Grillfest jedes noch so kleinen Vereines erscheinen und bist doch irgendwie immer der Depp.

Das ist kein leichter Job

Mitarbeiter bei McDonald’s. Ich habe dort zu meinen Abiturzeiten selber gearbeitet und 90% dort sind eigentlich Inder oder Menschen aus asiatischen Ländern gewesen die eine super Bildung hatten, jedoch in Deutschland während des Studiums wegen den fehlenden Sprachkenntnissen keinen Nebenjob finden konnten.

Die haben es besonders im Sommer schwer

Müllabfuhr. Klar, stinkt und so, aber bin sehr dankbar dafür, dass es sie gibt und die Leute verdienen gar nicht mal so schlecht, wie man vielleicht denkt.

Heimliche Helden

Reinigungspersonal - Da steckt mehr hinter als das Putztuch zu bewegen, u. a. eine richtige Ausbildung. Will gar nicht wissen wie öffentliche Gebäude, Hausflure, Fahrzeuge im ÖPNV und was weiß ich nicht noch alles aussehen würden, wenn da nicht ständig gereinigt werden würde.

Was die alles aushalten müssen

Abschleppunternehmen bzw. deren Fahrer. Halteverbote haben meist einen Grund. Wir müssen manchmal fünfmal die Woche die Straße zu unserem Lager räumen lassen weil Menschen im Halteverbot parken und dann keine LKW durchkommen.

Sicher trotzdem kein Vergnügen

Kanaltechniker,

Alle denken die tauchen wie in Indien durch die Gülle und sind dreckige stinkige Menschen. Also klar es wird Situationen geben, wo man man mit Fäkalien eingeseift wird, ist aber die absolute Seltenheit. Mittlerweile wird durch die ganzen Geräte und Maschinen alles sehr sehr sauber durchgeführt. (vorausgesetzt die Leute wissen was sie tun).

Hättet ihr es gedacht?

Fachkraft Lagerlogistik, wir würden ja nur Regale aus und einräumen, aber dass es noch viel mehr ist, da teilweise die komplette Beschaffung dahintersteckt oder wir uns um Lagerorganisation usw kümmern müssen wissen die wenigsten. Ist ja nicht umsonst eine dreijährige Lehre

Wer von euch hätte das Zeug dazu?

Erzieher.

Von wegen nur Kaffee trinken und basteln.

Ein wichtiger Beruf, der nicht vergessen werden darf

Sozialarbeiter im Allgemeinen. Werden oft nur als Dullis gesehen, die eigentlich nichts können. Sind allerdings oft in so vielen Bereichen vertreten und müssen neben der direkten Arbeit mit Menschen viel Schreibkram erledigen und tragen viel Verantwortung. Auch psychisch ist der Beruf mehr als herausfordernd.

Systemrelevant

Verkäufer im Einzelhandel

Höchste Burnout-Rate im öffentlichen Dienst

Jobcenter Mitarbeiter, vorallem die jenigen, die in der Berufsvermittlung sitzen. Klar gibt es viele in diesem Beruf die deutlich ihre Macht missbrauchen. Wir müssen aber auch über Menschen reden, die dort arbeiten und wirklich gewillt sind, einem in Notlagen zu helfen und unter die Arme zu greifen. (aber vielleicht bin ich hier einfach sehr biased, weil ich meinem Sachbearbeiter wahnsinnig viel zu verdanken habe und ich seinen Job als keine Selbstverständlichkeit sehe.)

Kleiner Spaß am Rande

Proktologen,

Jeder fragt sich wer freiwillig den ganzen Tag mit Ar….löchern arbeiten will, aber wenn man mal ein Problem hintenrum hat ist man froh, dass es diese Disziplin gibt.

Unverzichtbar

Journalisten. Eine echte Demokratie braucht sie, auch wenn manche Berichterstattung auch nervt oder kontrovers ist. Ich will aber nicht in russischen oder chinesischen Verhältnissen leben. Nicht mal in der hochkommerzialisierten Medienlandschaft der USA.

Da ist was Wahres dran

Unpopular Meinung, aber Spitzenpotiker. 60h Wochen, jedes falsche Wort kann dir Jahrelang nachgetragen werden, Dauerstress, Kontakt mit Bürgern die dich hassen etc

Satire bitte kennzeichnen

Lifestyle Influencer - ich finde es so mutig dass sie ihren treuen Fans tagtäglich zeigen wie sie morgens ihren Matcha Smoothie zubereiten und mit ihren preisgünstigen Kursen (200€+) zeigen wie man endlich abnimmt/reich/glücklich/finanziell frei/begehrt/erleuchtet wird. So einen Mehrwert leisten die wenigsten! Schon gar nicht diese nichts gönner reporter die irgendwelche Pyramidensysteme oder Scams „aufdecken“. Unglaubliche Menschen!
Wo wir gerade von Vorurteilen sprechen:

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