
Der Sommer bringt es mit sich, dass Menschen sich leichter kleiden. So weit, so normal. Nur ist die Wahl des Outfits eben für viele Leute doch nicht ganz so normal. Denn tatsächlich überlegen sich gerade Frauen und Mädchen morgens häufig, ob sie es wagen können, mit einem bestimmten Outfit das Haus zu verlassen. Es geht nicht um die Frage, ob ein Kleidungsstück für den Alltag, die Arbeit oder einen Tag in der Schule praktisch oder angemessen ist. Sondern um Überlegungen, welche Reaktionen sie auf ein Kleidungsstück bekommen werden – und ja, wir vermeiden hier bewusst „provoziert“!
Aber was rät man Mädchen, die einerseits ein schönes Kleid tragen möchten, sich andererseits aber Übergriffen ausgesetzt sehen? Und wieso wird die Verantwortung für dieses Problem nach wie vor den Mädchen überlassen und nicht denen, die das Problem verursachen? Das fragt sich auch die X-Userin @Mel04xyz, die ein Gespräch mit ihrer Tochter mit der Community geteilt hat.
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Das Schlimme an dieser Geschichte ist vermutlich, dass jede Frau exakt weiß, wie eine solche Situation sich anfühlt. Längst ist statistisch nachgewiesen, dass es als weiblich gelesene Person quasi unmöglich ist, ohne sexuelle Belästigung durch dieses Leben zu gehen. Doch hier hört die patriarchalisch geprägte Gesellschaft nicht auf: Es ist die Manifestation der seit jeher praktizierten Täter-Opfer-Umkehr, wenn wir Mädchen und Frauen die Verantwortung für das Verhalten von Männern zuschreiben. Ist es wirklich das, was wir unseren Heranwachsenden mitgeben möchten? Dass ein Kleidungsstück eine Einladung für übergriffiges Verhalten ist? Die X-User hatten dazu ihre eigenen Gedanken.