Thread: Eine Geschichte für alle Eltern
Immer wieder findet man auf Twitter eine dieser Geschichten und Erlebnisse, die einen aufhorchen lassen. Und die einen gleichzeitig erschrecken. Der sehr offene und persönliche Thread von @verWandelbar ist genau so einer und ganz besonders für Eltern von Interesse und Bedeutung.
Hej Eltern,
lasst mich euch eine Geschichte erzählen.
Von Regeln, Freunden und Helfern, Vertrauen und der Staatsanwaltschaft.
Von einem eingestellten Verfahren und einem Anruf nach zwei Jahren…
— Horst! (@verWandelbar) June 3, 2019
Es war einmal…
Vor ungefähr zwei Jahren, als meine Tochter zu mir kam und mir beichtete, dass sie sich nicht so ganz an meine Regeln gehalten hatte.
Klang zuerst nicht all zu wild, da sie heimlich Nachts noch zu lange am Handy gewesen war.
In dem Gespräch kam dann heraus, dass
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Sie über eine große WhatsApp-Gruppe Kontakt zu einem Mann Mitte zwanzig bekommen hatte.
Nachdem die beiden sich einige Tage geschrieben hatten, fragte er ob er ein Foto von ihr haben könnte. Von ihrem Bauch…
Das Kind wusste allerdings: „Keine Fotos ins Internet!“
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Also weigerte sie sich. Auch ihr kam es nach mehreren Aufforderungen irgendwann komisch vor. Weil sie aber nicht mit Papa drüber reden wollte, fragte Sie bei der Polizei nach, was sie machen soll. Dort sagte man ihr: „Sprich mit deinen Eltern.“.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Zähneknirschend kam sie zu mir.
Als ich dann mit dem jungen Mann schrieb, meinte dieser massiv ausfallend zu werden, was mich schlussendlich überzeugte ihn wegen Beleidigung anzuzeigen.
So weit, so „harmlos“.
Nach einigen Monaten bekam ich Post von der Staatsanwaltschaft. Mit
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Der Benachrichtigung, dass zwar die Person ermittelt werden konnte, ihr aber die Beleidigungen nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten.
OK schade.
Heute dann ein neuer Anruf mit dem Hinweis, dass ich erneut Post bekommen würde. Die Polizei hat sich das Handy des Mannes
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Im Zuge der Ermittlungen das Handy mal genauer angesehen und pornografische Inhalte gefunden. Unter anderem mastubierende Kinder.
Das Vorgehen war immer das Gleiche.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Insgesamt war der Typ in 37 unterschiedlich WhatsApp-Gruppen und hat immer wieder andere aufgefordert ihm Bilder und/oder Videos zu schicken. So wie er es bei meiner Tochter versucht hat….
Ich selbst werde auf meine Anzeige nur ein Einstellungsschreiben bekommen.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Da es in meiner Anzeige nur um Beleidigungen ging.
Ich kann nur hoffen, andere haben ihn für den Rest angezeigt. Oder das die Polizei in den Fällen von sich aus ermitteln kann.
Nichts desto trotz ist es immens wichtig mit seinen Kindern reden zu können. Das die Kinder zu den
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Eltern kommen können. Das man misstrauisch bleibt und hinterfragt.
Doch nicht nur misstrauisch. Sondern auch interessiert daran, was die eigenen Kinder in „diesem Internet“ da eigentlich machen.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Meine Tochter kam in diese Gruppen, indem sie von anderen Kindern dorthin eingeladen wurde. Von anderen Kindern die wahrscheinlich selbst nicht wussten wozu das diente.
Es war zu dem Zeitpunkt total cool bei riesigen Chats teilzunehmen. Viele WA-Freunde zu haben.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Genaugenommen waren es riesige Telefonnummern-Tauschbörsen.
Und es bleibt die Frage:
Wie viele Menschen hinter den Telefonnummern kennt dein Kind tatsächlich?
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Und nur für den Fall, dass jemand nun fragen möchte:
Ja, das hat sich genau so zugetragen. Das Telefonat mit der Polizei war heute morgen.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Auch andere User haben zu diesem ernsten Thema etwas zu erzählen:
Alles richtig gemacht 👍
— Amtsleiter (@Der_Amtsleiter) 3. Juni 2019
Ich hatte damals schon so eine Vermutung. Allerdings war mir auch klar, dass es mit meinen Unterlagen nur für eine Anzeige wegen Beleidigung reichte.
Gruselig, dass ich recht hatte, zum Glück ist das Ganze aufgeflogen.
— Horst! (@verWandelbar) 3. Juni 2019
Wichtig ist, dass Kinder ANGSTFREI zu ihren Eltern kommen können.
— Betty (@BETTY5974) 4. Juni 2019
Das ist es verdammt noch mal. Ein du kannst jederzeit zu mir kommen nutzt nen Scheiß, wenn es nicht auch gelebt wird und das Verhältnis eher auf Abwertung etc basiert.
— LebenMitDepressionIstWie (@leben_wie) 4. Juni 2019
Es gibt immer Hilfe, egal wie groß die Kacke am Dampfen ist.
Natürlich gibt’s ne Meinung dazu, aber Hilfe gibt es immer.
— Horst! (@verWandelbar) 4. Juni 2019