
Vermutlich würden alle Eltern unterschreiben, dass sie ihrem Kind nur das Beste wünschen. Und doch sind die Kinderzimmer in unserer Gesellschaft voll von verletzender Kritik, fehlendem Rückhalt, mangelnder Unterstützung und allgemeiner Kaltherzigkeit. Von Schlimmerem wollen wir gar nicht erst sprechen. Wie kommt das? Wann wird aus dem Grundgedanken bedingungsloser Liebe gelebte Niedertracht?
In den sozialen Netzwerken berichten Lehrkräfte, Erzieher und Sozialarbeiterinnen immer wieder davon, welche Formen emotionaler Verwahrlosung sie bei Kindern beobachten. Es fängt bei Jungen und Mädchen ohne Pausenbrot an, geht weiter mit Eltern, die sich nicht beim Elternabend blicken lassen oder grundsätzlich nicht erreichbar sind, und hört da auf, wo Lehrkräfte als engste erwachsene Vertrauenspersonen für ihre Schützlinge fungieren müssen. Dabei können wir uns alle vorstellen, wie sich Heranwachsende fühlen, wenn die Unterstützung fehlt und Einsamkeit den Alltag bestimmt.
Diese Beobachtung hat auch Threads-Userin @julia.k.ge macht. Eine Schülerin hält ihr Abschlusszeugnis in den Händen – doch ihre Eltern wollen nicht dabei sein. Warum? Was kann es für einen Grund geben, diesen Meilenstein nicht gebührend zu zelebrieren? Und was sagt man Eltern, die diesen Anlass für „Zeitverschwendung“ halten? Wir haben die wichtigsten Reaktionen gesammelt. Alles Gute für die Schülerin – und ihre Trösterin!