Die besten Twitterperlen im Juni 2025

Gruppe Jugendlicher vor mir: „Lasst mal den Herrn vorbei“ Tag gelaufen

Salut, liebe Perlis! Der Juni ist durch – und was sollen wir sagen? Er hatte Sonne, Stars, ein bisschen Sport und es war sogar was mit Bach. Also, Johann Sebastian. Während Friedrich Merz sich vermutlich noch immer fragt, wie man ein Land regiert, wenn einen niemand ernst nimmt, hat sich der Rest der Welt einfach mal um wichtigere Dinge gekümmert: Die No Angels feierten ihr Tour-Comeback, Prinz William hat wieder irgendwas gemacht, was niemand verstanden hat und Französisch-Polynesien zauberte ein Megameeresschutzgebiet aus dem Hut. Abseits davon war der Monat so spannend wie eine deutsche Filmproduktion aus der ARD-Mediathek.

In Berlin wurde beim Karneval der Kulturen getanzt, in Hamburg bei der Frauen-EuroBasket gedribbelt und irgendwo dazwischen ein Award, den niemand kennt (ist uns auch egal), verliehen und ein olympischer Gedenktag begangen. Und wir so? Wir saßen wie immer vor dem Screen und haben gescrollt, gelacht, gestaunt und ein bisschen zu viel über unsere Frührente auf den Kanarischen Inseln nachgedacht. (Spoiler: Wir können sie uns nicht leisten.)

Bevor wir jetzt in Selbstmitleid ertrinken, wird es Zeit für die besten Fundstücke des Monats. Handverlesen, klimaneutral und so merzfrei wie möglich. Viel Spaß mit den besten Twitterperlen des Monats Juni!

#1: Das neue deutsche Sommermärchen

Tweet von @EmmasSchlampe mit dem Text „ich finde keine worte“. Darunter ein Screenshot eines WhatsApp-Chatverlaufs. Die Person berichtet, wie sie „alle raus jetzt“ hört, denkt, es sei ein Bahnproblem, den Zug verlässt – und dann feststellt, dass nur eine Lehrerin mit ihrer Klasse aussteigen musste. Niemand sonst. Die Person musste dann auf die nächste Bahn warten. Der Screenshot endet mit: „Digga musste dann auf nächste bahn warten“. Im Hintergrund ist ein leicht verdecktes Foto einer Person in schwarzem Hoodie zu sehen.

#2: Looooool

Tweet von @dieserluis mit dem Text „lachkick“. Darunter ein Screenshot eines Instagram-Kommentars: Ein User schreibt „Feminismus Triggerwarnung wäre gut“. Darauf antwortet der offizielle Account der „Sendung mit der Maus“ (diemaus) mit einem Meme: Die orangefarbene Maus blickt skeptisch auf ein großes Fragezeichen. Die Reaktion ist still, aber deutlich ironisch – ein subtiler Konter auf einen antifeministischen Kommentar.

#3: Wir sind im Tunnel, sorry

Ein Meme aus dem Subreddit „ich_iel“. Text oben: „Ich, wie ich den eingehenden Anruf beobachte, der gleich zu einem verpasstem Anruf wird“. Darunter ein vergrößerter, desinteressiert wirkender Blick von SpongeBob Schwammkopf, der emotionslos geradeaus schaut. Das Bild symbolisiert das passive Ignorieren von Anrufen – ein typischer Millennial/Gen-Z-Moment.

#4: Ohrwumgefahr

Ein dreiteiliges Meme mit Vince McMahon, der mit jeder Zeile euphorischer schaut.

Bild: „Ja = Zustimmung“ – Vince schaut neugierig.
Bild: „Ja Ja = Leck mich am Arsch“ – Vince schaut überrascht und amüsiert.
Bild: „Ja Ja Ja = Coco Jambo“ – Vince ist ekstatisch mit offenem Mund.
Das Meme spielt humorvoll mit der Bedeutung des Wortes „Ja“ in unterschiedlichen Wiederholungen, inklusive Referenz an den 90er-Jahre-Hit „Coco Jambo“ von Mr. President.

#5: Logisch, oder?

Tweet von @Trryz mit dem Text: „Was besseres ist mir nicht eingefallen“. Darunter ein Screenshot eines WhatsApp-Chats.
Nachricht 1 (grün): „Bin auf dem Weg, soll ich etwas mitbringen?“
Nachricht 2 (grau): „Einfach nur gute Laune“
Nachricht 3 (grün): „Ich komme nicht“
Die Pointe liegt in der trockenen, humorvoll überzogenen Reaktion auf eine scheinbar harmlose Bitte – ein typischer Chat-Gag im Deadpan-Stil.

#6: Endlich Freiheit

Tweet von @aaronfuerecht mit dem Text: „schmeckt nach der besten entscheidung meines lebens“. Darunter ein Foto einer Coca-Cola-Flasche mit satirisch bearbeitetem Etikett: Statt eines Namens steht dort „trink’ne Coca-Cola und begehe Arbeitszeitbetrug“. Die klassische rote Coca-Cola-Optik bleibt erhalten, wird jedoch durch den ironischen Aufdruck zum Meme über stille Rebellion im Büroalltag.

#7: Wenigstens ehrlich 

Instagram-Post von @furkn.50 mit dem Titel „Locker bleiben“. Gezeigt wird ein Screenshot eines WhatsApp-Chats.
Nachricht 1 (grau): „Hallo, kannst du morgen einspringen? Liebe Grüße“
Nachricht 2 (grün): „Hallo, nein. Liebe Grüße“
Beide Nachrichten sind mit derselben Uhrzeit (11:40) versehen. Der Kontrast zwischen der höflich verpackten Bitte und der ebenso freundlich formulierten, aber klaren Absage sorgt für komische Wirkung.

#8: Guter Versuch 

Ein zweiteiliges Meme mit Szenen aus der animierten Serie Invincible.
Oben: Ein ernster Superheld (Omni-Man) wird von einem anderen mit gelbem Ärmel angegriffen. Beschriftung: „Hacker der mir sagt wo ich wohne“.
Unten: Beide Fäuste prallen aufeinander. Text auf dem Superhelden: „ich, der bereits weiß wo ich wohne“.
Das Meme spielt ironisch mit der Idee, dass manche Hacker-Drohungen eher belanglos wirken – weil sie offensichtliche Infos „enthüllen“.

#9: Perfekt, danke

Gruppe Jugendlicher vor mir:

„Lasst mal den Herrn vorbei“

Tag gelaufen

#10: Links oder rechts?

Ein Meme aus der Serie „ich_iel“. Oben steht der Text: „Jeden Morgen dieselbe Frage“. Darunter eine Cartoon-Gabelung: Ein Wegweiser zeigt zwei Richtungen. Links führt der Pfad zum Schild „Massiver Arbeitszeitbetrug“, rechts zum Schild „Kolosssaler Arbeitszeitbetrug“. Beide Wege führen zu identischen Schlössern im Sonnenschein. Eine kleine Cartoon-Figur steht davor und muss sich entscheiden. Das Bild ironisiert die tägliche Wahl zwischen zwei gleich unproduktiven Optionen im Arbeitsalltag.

#11: Yummy

Tweet von @larabrtn mit dem Text: „Ohhhhhhh komm brat mich an“. Im Bild ein Screenshot einer Quizshow (vermutlich Wer wird Millionär? auf ORF2), bei der die Frage lautet: „Mit welchem Song feiert der deutsche Indie-Sänger Zartmann Charts-Erfolge?“
Antwortmöglichkeiten:
A: Frier mich ein
B: Tau mich auf
C: Wasch mich ab
D: Brat mich an
Der ernste Gesichtsausdruck des Kandidaten kontrastiert humorvoll mit den absurden Antwortoptionen, insbesondere „Brat mich an“.

#12: Ein Fuchs!

Screenshot aus der Reddit-Community wasletztepreis. In einem WhatsApp-Chat schreibt Holger auf ein Inserat „Garage / Werkstatt zu vermieten“: „Ist die Wohnung noch zu haben“. Der Vermieter erklärt, dass es sich um eine Garage handle, woraufhin Holger antwortet: „Bin Rentner, brauche nichts Großes.“ Trotz Absage („Ich kann die an niemanden vermieten, der da drin wohnen will“) schreibt Holger: „Das werden wir ja sehen“. Später schreibt er unter dem Namen Klaus erneut – offensichtlich mit derselben Absicht. Kommentar des Posters: „Was letzte Garagen-Wohnung“.

#13: Kannst du dir nicht ausdenken

Ne Mitarbeiterin hat sich 2 Jahre lang jedes mal aufgeschrieben wenn ich morgens 5 Minuten zu spät gekommen bin und wurde letztendlich von der Chefin nur ausgelacht

#14: Wir und wer?

Tweet von @karma_hoh mit dem Text:
„Hier sitzen und die ganze Zeit aufs Handy glotzen um Tweets von hochgradig fragwürdiger Relevanz zu lesen.“
Darunter ein Urlaubsfoto: Eine malerische Terrasse mit Blick auf das Meer, gesäumt von blühenden Pflanzen. Auf dem Tisch steht eine Schale voller Zitronen, zwei Holzstühle laden zum Sitzen ein. Der Kontrast zwischen paradiesischer Umgebung und digitalem Eskapismus wird ironisch hervorgehoben.

#15: Es ist zum Heulen

Ein virales Meme aus dem Subreddit ich_iel. Zu sehen ist ein junger Mann, der leicht verzweifelt in die Kamera blickt. Der obere Text lautet: „HABEN WIR NOCH FEIERTAGE?“ – darunter: „GARKEINE MEHR?“ Im Hintergrund: ein Parkplatz mit Lieferwagen und herbstlich kahlen Bäumen, das Gras ist digital verfremdet in einem unnatürlichen Lila-Ton eingefärbt. Das Meme spielt humorvoll mit der kollektiven Erschöpfung nach der letzten freien Woche im Jahr.

#16: Es funktioniert immer wieder

Meine Freundin regt sich darüber auf das ihr Mann wochenlang das Regal nicht aufhängt. Ich habe ihr geraten, ihn einfach zu fragen ob er ihr zeigen kann wie es geht. Ratet

#17: Das ist der Beweis 

Ein Tweet von Kai (@1893Kai) mit dem ironischen Text „‚Männer können nicht kochen‘“. Darunter ein Foto eines tiefen Edelstahltellers, randvoll mit Schoko-Kissen-Cerealien in Milch – vermutlich „Choco-Kissen“ oder ein ähnliches Produkt. Die Szene ist bewusst überspitzt und soll humorvoll ein „kulinarisches Meisterwerk“ darstellen.

#18: Schwitzi, schwitzi

Ein Reddit-Post von ich_iel mit dem Titel: „Das ist keine Hitzewelli, das ist ein Tsuwarmi“. Das Bild zeigt einen bunten Kinderpool im Garten mit Cartoon-Tieren auf der Außenseite. In der Mitte schwimmt ein Flamingo-Schwimmring, darin sitzt das Meme-Tier „Schrödingers Wuschel“ mit erschöpftem Gesichtsausdruck. Darüber der Text „ich glaub ich sterbi“. Zusätzlich treiben ein Mojito und weitere absurd platzierte Figuren im Wasser – darunter ein gezeichnetes Schnabeltier.

#19: Sie wird ihn nie vergessen

Es wird kein zweites Date geben aber immerhin weiß sie jetzt wer die Banken und die Regierung wirklich kontrolliert

#20: So nämlich

Mein Vater schreibt mir jeden Abend eine Gute-Nacht-Nachricht, fragt mich morgens, wie es mir geht, trägt ein Armband mit meinem Anfangsbuchstaben, benutzt für seine Bücher immer noch das Lesezeichen, das ich ihm im Kindergarten gebastelt habe, isst kein Fleisch mehr, weil ich damit aufgehört habe, hat das Hemd aufgehoben, das er zu meiner Geburt getragen hat und Typen denken wirklich, ich würde meine Ansprüche für sie herunterschrauben HAHAHHAH

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