
🫏 Maria und Josef suchen ein Airbnb 🐂
Es begab sich zu der Zeit, als bei der Gebühreneinzugszentrale die Faxgeräte ausgefallen waren und deswegen alle an den Ort ihres ersten Wohnsitzes reisen mussten, um ihren Bescheid abzuholen, bevor Mahngebühren fällig wurden. Und so reisten auch der Interior Creator Josef und seine hochschwangere Situationship Maria nach Bethlehem, um ihrer Bürgerpflicht nachzukommen.
Josef war damals eh in Kurzarbeit, weil sich niemand mehr ein Eigenheim leisten konnte, und sowieso war die Nachfrage nach Crypto Mining viel höher als die nach Handwerkern. Und Maria? Nun ja, sie knabberte noch ein bisschen an der Sache, die in einer feuchtfröhlichen Nacht vor neun Monaten passiert war und die sie Josef bislang verschwiegen hatte. Außerdem war sie aufgrund ihres körperlichen Umstands bei Love Island abgelehnt worden. Schade Marmelade.
Die Beiden schnappten sich also einen E-Scooter und brausten los, als wäre „Akkulaufzeit“ nur ein leeres Wort. Sie kamen einigermaßen gut voran, auch wenn das Gehoppel hart auf Marias Blase ging und sie ständig anhalten mussten. Ihr könnt euch also ungefähr vorstellen, wie die Stimmung war, als dann auch noch Josefs Datenvolumen aufgebraucht war und sie deswegen nicht mehr so recht wussten, welcher Pfad der richtige war.
Es war dunkel, sie hatten miese Laune und Maria obendrein Wasser in den Beinen. Man beschloss also, sich für die Nacht ein Airbnb zu suchen. Aber oh Schreck. Die eine Unterkunft akzeptierte kein PayPal, die nächste hatte kein WLAN und in der dritten feierte eine Digitalagentur gerade Jahresendfeier und so verzweifelt waren sie dann doch nicht.
Die Geduld der zwei Reisenden war also ziemlich am Ende, als Josef doch noch etwas auftrieb. Es war zwar nur eine Garage, aber immerhin stand ein kuschliger tiny travel Van drin, daneben noch ein Lastenrad und in der Ecke hockten zwei Dudes, die gerade ihre TikToks aufnahmen. Hier würde es schon für eine Nacht gehen.
Doch gerade als sie es sich in dem Van bequem gemacht hatten, machte es „Platsch“. Es war natürlich Marias Fruchtblase, die sich verabschiedet hatte. Das Kind, es hatte es eilig! Schon ging die Schreierei los, arme Maria, ohne PDA und alles. Mit Ach und Krach fand Josef ein WLAN, um sich ein Geburtstutorial anzusehen. Die Dudes hielten ihre Handykameras auf die Sache und Zack, schon war der Junge da, wie man unschwer erkennen konnte. Josef küsste Maria auf die Stirn und der ganze Stress der letzten Wochen und Monate war vergessen. Ja, sogar GEZ-Mahngebühren spielten plötzlich überhaupt keine Rolle mehr.
Und überall verbreitete sich die Kunde von der Livegeburt. Schon reisten sie an, die Influencer dieser Welt, und sie brachten Gaben. Und Maria und Josef und vor allem der kleine G-sus waren bald im ganzen Land bekannt und füllten die Trash-TV-Formate bis ans Ende ihrer Tage.
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