
In zahlreichen Runden erhitzt das Thema Trinkgeld immer mal wieder die Gemüter. Doch warum eigentlich? Richtig ist, dass für niemanden die Pflicht oder gar ein Zwang besteht, beispielsweise nach einem Essen Trinkgeld zu geben. Ob es moralisch oder gesellschaftlich geboten ist, steht hingegen auf einem ganz anderen Blatt. Vielleicht täuscht uns und andere in diesem Punkt auch das Gefühl, aber rein aus eigenen Erfahrungen fällt auf, dass meist eher diejenigen recht großzügig Trinkgeld geben, die selbst genau auf ihr Geld achten müssen, als diejenigen, die keinerlei Geldsorgen haben. Schade eigentlich. Beim Trinkgeld prallen jedoch meist noch viel mehr Einstellungen oder Meinungen aufeinander: Während der eine sagt, Trinkgeld gibt es nur, wenn auch die entgegengebrachte Leistung oder der Service lobenswert waren, spielt dies für die Entscheidung anderer keinerlei Rolle. Was Gäste und auch Insider aus der Gastronomie zum Trinkgeld zu sagen haben, lest ihr im nun folgenden Thread des Users @Herr_Wirt, der für das von ihm gegebene Trinkgeld völlig unverständliche Blicke seiner Frau gefangen hat.
Wenn man 98 Euro im Restaurant bezahlen muss, wie viel Trinkgeld gebt ihr? Das Essen war gut, der Service in Ordnung (es war voll und die Bedienung im Stress).
Ich habe selbstverständlich auf 110 Euro aufgerundet und völliges Unverständnis bei meiner Frau geerntet.
— Herr Wirt (@Herr_Wirt) January 28, 2023
Wenn man 98 Euro im Restaurant bezahlen muss, wie viel Trinkgeld gebt ihr? Das Essen war gut, der Service in Ordnung (es war voll und die Bedienung im Stress).
Ich habe selbstverständlich auf 110 Euro aufgerundet und völliges Unverständnis bei meiner Frau geerntet.
— Herr Wirt (@Herr_Wirt) January 28, 2023
Dieser Kommentar trifft es nahezu perfekt, oder?
Dadurch das Trinkgeld ein wichtiger Bestandteil des Einkommens von Mitarbeitern in der Gastronomie und z.B. Friseuren, Taxifahrern etc. ist, sollte man immer ein angemessenes Trinkgeld geben. Man würdigt die Dienstleistung und zeigt Respekt und Anstand. Der Betrag passt.
— themadritter (@TheMadRitter) January 29, 2023
Dadurch das Trinkgeld ein wichtiger Bestandteil des Einkommens von Mitarbeitern in der Gastronomie und z.B. Friseuren, Taxifahrern etc. ist, sollte man immer ein angemessenes Trinkgeld geben. Man würdigt die Dienstleistung und zeigt Respekt und Anstand. Der Betrag passt.
— themadritter (@TheMadRitter) January 29, 2023
Auch wenn es jede*r anders handhabt, fährt man mit dieser Regel meist ganz gut
Zehn Prozent, sind 9,80 Euro. Passt.
— Rainer Woratschka (@worrius) January 29, 2023
Zehn Prozent, sind 9,80 Euro. Passt.
— Rainer Woratschka (@worrius) January 29, 2023
10 Prozent der Rechnung ungefähr ist wohl die Regel. Da man nicht 9,80 Euro abzählt ist 110 doch genau richtig. Wenn man für ca.100 Euro „Essen gehen“ kann, kann man sich doch den 10- er auch noch leisten. Finde ich gut.😊🍽🥂
— Bini (@Bini20911485) January 29, 2023
10 Prozent der Rechnung ungefähr ist wohl die Regel. Da man nicht 9,80 Euro abzählt ist 110 doch genau richtig. Wenn man für ca.100 Euro „Essen gehen“ kann, kann man sich doch den 10- er auch noch leisten. Finde ich gut.😊🍽🥂
— Bini (@Bini20911485) January 29, 2023
Ruhig auch mal großzügig sein
110 passt da gut, bei wirklich herausragend gutem Service auch 115 oder 120. 100 wäre jedenfalls beleidigend.
— KC Thomsen (@kleimiandemors) January 29, 2023
110 passt da gut, bei wirklich herausragend gutem Service auch 115 oder 120. 100 wäre jedenfalls beleidigend.
— KC Thomsen (@kleimiandemors) January 29, 2023
Wir machen immer 20 bis 25 Prozent…
— Juergen Schmieder (@juergenum8) January 29, 2023
Wir machen immer 20 bis 25 Prozent…
— Juergen Schmieder (@juergenum8) January 29, 2023
Natürlich auch total okay
Hängt ja u.a. auch davon ab, wie sehr man selbst aufs Geld schauen muss. Ich finde 110€ in o.g. Situation recht viel, hätte selbst 105€ gegeben.
— Medi-Facts! (@Doc_MediFacts) January 29, 2023
Hängt ja u.a. auch davon ab, wie sehr man selbst aufs Geld schauen muss. Ich finde 110€ in o.g. Situation recht viel, hätte selbst 105€ gegeben.
— Medi-Facts! (@Doc_MediFacts) January 29, 2023
Und was, wenn der Service „nur in Ordnung“ war?
Sie leben auch ein bisserl an der Realität vorbei. Meinen sie den zweiten Satz tatsächlich ernst? Der Großteil des Einkommens eines Kellners wird aus dem Trinkgeld lukriert.
— Clauskah (@ket_cla) January 29, 2023
Sie leben auch ein bisserl an der Realität vorbei. Meinen sie den zweiten Satz tatsächlich ernst? Der Großteil des Einkommens eines Kellners wird aus dem Trinkgeld lukriert.
— Clauskah (@ket_cla) January 29, 2023
Leider eine vollkommen berechtigte Frage
Wann ist es eigentlich in Mode gekommen, sich ein Essen in einem guten Restaurant zu gönnen und zu knausrig fürs Trinkgeld zu sein aus irgendwelchen herbeigezogenen Selbstrechfertigungsgründen?
— Titania (@kate_raffel) January 29, 2023
Wann ist es eigentlich in Mode gekommen, sich ein Essen in einem guten Restaurant zu gönnen und zu knausrig fürs Trinkgeld zu sein aus irgendwelchen herbeigezogenen Selbstrechfertigungsgründen?
— Titania (@kate_raffel) January 29, 2023
Richtig stark vom Schwiegervater
Erinnert mich an meinen verstorbenen Schwiegervater. Er hat der Bedienung beim Weggehen heimlich das Trinkgeld nachgegeben, weil es zuvor keines/wenig von meiner Schwiegermutter gab. Liebe ihn heute noch für seine endlose Großzügigkeit
— Maphi (@Maphi42785706) January 29, 2023
Erinnert mich an meinen verstorbenen Schwiegervater. Er hat der Bedienung beim Weggehen heimlich das Trinkgeld nachgegeben, weil es zuvor keines/wenig von meiner Schwiegermutter gab. Liebe ihn heute noch für seine endlose Großzügigkeit
— Maphi (@Maphi42785706) January 29, 2023
Und tatsächlich: Es geht nicht nur der Gastro so
Sich wirklich gefreut 😂… Gerade solche Menschen können wertschätzung wirklich vertragen ☝️.. ich glaube ich habe ihr den Tag gerettet 👍😊..
😊🖖
— Geier der weiß. 🤔..(nennt ihn Jörg)..😎🖖 (@Weis_d_Geier) January 29, 2023
Sich wirklich gefreut 😂… Gerade solche Menschen können wertschätzung wirklich vertragen ☝️.. ich glaube ich habe ihr den Tag gerettet 👍😊..
😊🖖
— Geier der weiß. 🤔..(nennt ihn Jörg)..😎🖖 (@Weis_d_Geier) January 29, 2023
Leider bemerken Menschen so etwas meist nur dann, wenn sie es selbst einmal mitmachen mussten
Habe selbst lange genug in der Gastro gearbeitet. Ja, 110 sind absolut angemessen, wenn man zufrieden war. Ich geb teilweise sogar noch mehr, weil ich weiß, welchen Knochenjob die Leute machen.
— Sailor Moon (@HereIAm1405) January 29, 2023
Habe selbst lange genug in der Gastro gearbeitet. Ja, 110 sind absolut angemessen, wenn man zufrieden war. Ich geb teilweise sogar noch mehr, weil ich weiß, welchen Knochenjob die Leute machen.
— Sailor Moon (@HereIAm1405) January 29, 2023
Wenn die Bedienung auch noch im Stress war gern 120 € . Ich weiß wie hart der Job in der Gastro is. Die 98 sind ja nicht von 1 Person konsumiert worden. Das Trinkgeld kann man sich sonst ja auch teilen
— Chiara_Fa (@chiaravonfa) January 29, 2023
Wenn die Bedienung auch noch im Stress war gern 120 € . Ich weiß wie hart der Job in der Gastro is. Die 98 sind ja nicht von 1 Person konsumiert worden. Das Trinkgeld kann man sich sonst ja auch teilen
— Chiara_Fa (@chiaravonfa) January 29, 2023
Guter Punkt
Das Trinkgeld finde ich völlig ok. Wir geben auch gerne noch was extra in die Küche. Trinkgeld was zum Service geht kommt oft genug nicht in der Küche an. Oder die Küche bekommt nur einen sehr geringen prozentualen Teil vom Trinkgeld ab.
— Frau Azura (@azuras_dream) January 29, 2023
Das Trinkgeld finde ich völlig ok. Wir geben auch gerne noch was extra in die Küche. Trinkgeld was zum Service geht kommt oft genug nicht in der Küche an. Oder die Küche bekommt nur einen sehr geringen prozentualen Teil vom Trinkgeld ab.
— Frau Azura (@azuras_dream) January 29, 2023
Damit uns am Ende niemand falsch versteht: Trinkgeld darf keine Ausrede und kein Vorwand für zu niedrige Löhne sein!
Der Kollektivlohn für Kellner:innen liegt bei 1600 brutto im Monat. Wer das als angemessen bezeichnet und damit das Trinkgeld sparen möchte, sollte sich besser nicht im Spiegel ansehen.
— Thomas Chevalier (@gehweiderreider) January 29, 2023
Der Kollektivlohn für Kellner:innen liegt bei 1600 brutto im Monat. Wer das als angemessen bezeichnet und damit das Trinkgeld sparen möchte, sollte sich besser nicht im Spiegel ansehen.
— Thomas Chevalier (@gehweiderreider) January 29, 2023
Ach ja, wir müssen noch ein wenig über das eigentlich leidige Thema sprechen: