
Die Zulassung der ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus steht unmittelbar bevor. Noch vor Weihnachten könnten also die ersten Menschen geimpft werden. Ob diese Impfungen Corona-Infektionen jedoch auch verhindern können, wird sich trotz der hohen Wirksamkeit des Impfstoffes erst noch zeigen müssen. Im Moment wissen wir nur, dass die Seren eine COVID-19-Erkrankung abmildern können. Selbst über die Nebenwirkungen herrscht noch keine völlige Klarheit. Wie können solche Impfstoffe also so schnell entwickelt und zugelassen werden? @NatalieGrams hat darüber diesen sehr wichtigen Thread geschrieben. Spoiler: Ihr müsst keine Angst haben.
Wie kann das so schnell gehen mit den neuen COVID-Impfstoffen? Das fragen sich grade viele. Natürlich ist die Frage berechtigt, aber die möglichen Antworten sind gar nicht so krass unnachvollziehbar und verschwörerisch, wie manche befürchten oder herumraunen. Kleiner Thread.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Wie kann das so schnell gehen mit den neuen COVID-Impfstoffen? Das fragen sich grade viele. Natürlich ist die Frage berechtigt, aber die möglichen Antworten sind gar nicht so krass unnachvollziehbar und verschwörerisch, wie manche befürchten oder herumraunen. Kleiner Thread.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Zunächst mal ist es eben so, dass man die Entwicklung dieser Impfstoffe zur obersten Priorität gemacht hat, andere Projekte vielleicht zurückgestellt hat. Auch durch den Wettbewerbsdruck wurde hier einfach enorm viel Energie und Zeit reingesteckt, quasi alles kondensiert.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Zunächst mal ist es eben so, dass man die Entwicklung dieser Impfstoffe zur obersten Priorität gemacht hat, andere Projekte vielleicht zurückgestellt hat. Auch durch den Wettbewerbsdruck wurde hier einfach enorm viel Energie und Zeit reingesteckt, quasi alles kondensiert.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dafür wurden sicherlich auch Gelder priorisiert. Wenn plötzlich eine ganz andere Finanzkraft da ist, kann man natürlich die Entwicklung auch schneller vorantreiben als sonst. Mehr Personal, schnellerer Aufbau von Profuktionsanlagen, Einkauf von Expertise… whatever.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dafür wurden sicherlich auch Gelder priorisiert. Wenn plötzlich eine ganz andere Finanzkraft da ist, kann man natürlich die Entwicklung auch schneller vorantreiben als sonst. Mehr Personal, schnellerer Aufbau von Profuktionsanlagen, Einkauf von Expertise… whatever.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dazu kommt, dass es zum Beispiel zu den mRNA Impfstoffen schon viel Vorwissen gab, ganz neue Technologien zur Impfstoffherstellung und Haltbarmachung da sind, alle zusammenarbeiten, so dass sich Synergien ergeben,die zu einem schnelleren Endergebnis & schneller Produktion führen.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dazu kommt, dass es zum Beispiel zu den mRNA Impfstoffen schon viel Vorwissen gab, ganz neue Technologien zur Impfstoffherstellung und Haltbarmachung da sind, alle zusammenarbeiten, so dass sich Synergien ergeben,die zu einem schnelleren Endergebnis & schneller Produktion führen.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Natürlich sind die Firmen dabei auch im Moment bereit ein noch höheres Risiko einzugehen. Solche Entwicklungen kosten Millionen bis Milliarden und ohne Pandemie würde man hier bestimmt nicht alles auf 1 Karte setzen. Das kann natürlich auch schiefgehen, dann haben wir alle Pech.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Natürlich sind die Firmen dabei auch im Moment bereit ein noch höheres Risiko einzugehen. Solche Entwicklungen kosten Millionen bis Milliarden und ohne Pandemie würde man hier bestimmt nicht alles auf 1 Karte setzen. Das kann natürlich auch schiefgehen, dann haben wir alle Pech.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Außerdem werden die verschiedenen Phasen der Impfstoffprüfung (Phase I-III und davor natürlich die präklinischen, Grundlagenforschungsexperimente) nicht hintereinander sondern teilweise zeitgleich gemacht. D.h., es wird nichts ausgelassen, nur gleichzeitig geprüft & ausgewertet.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Außerdem werden die verschiedenen Phasen der Impfstoffprüfung (Phase I-III und davor natürlich die präklinischen, Grundlagenforschungsexperimente) nicht hintereinander sondern teilweise zeitgleich gemacht. D.h., es wird nichts ausgelassen, nur gleichzeitig geprüft & ausgewertet.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Wenn Daten da sind, werden sie nicht erst lange gesammelt, in irgendeinem Fachmagazin publiziert, von anderen Wissenschaftlern auseinander genommen und diskutiert, sondern in einem Rolling Review Verfahren direkt und hoffentlich transparent von Zulassungsbehörden mitbegutachtet.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Wenn Daten da sind, werden sie nicht erst lange gesammelt, in irgendeinem Fachmagazin publiziert, von anderen Wissenschaftlern auseinander genommen und diskutiert, sondern in einem Rolling Review Verfahren direkt und hoffentlich transparent von Zulassungsbehörden mitbegutachtet.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Das passiert im Moment teilweise auch international und man hat dafür viele Prozesse optimiert, verschlankt, entbürokratisiert und beschleunigt. Das bedeutet aber nicht gleich, dass Sicherheitsschritte weggelassen werden oder Tricksereien bewusst in Kauf genommen werden.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Das passiert im Moment teilweise auch international und man hat dafür viele Prozesse optimiert, verschlankt, entbürokratisiert und beschleunigt. Das bedeutet aber nicht gleich, dass Sicherheitsschritte weggelassen werden oder Tricksereien bewusst in Kauf genommen werden.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Ein weiteres Risiko, dass man eingegangen ist, ist dass man einfach schon mit der Produktion von Millionen von Impfstoffdosen angefangen und ihre Auslieferung geplant hat, bevor die Daten klar waren. Wenn die Daten schlecht sind, können Hersteller das alles in die Tonne kloppen!
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Ein weiteres Risiko, dass man eingegangen ist, ist dass man einfach schon mit der Produktion von Millionen von Impfstoffdosen angefangen und ihre Auslieferung geplant hat, bevor die Daten klar waren. Wenn die Daten schlecht sind, können Hersteller das alles in die Tonne kloppen!
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Man darf auch nicht vergessen, dass seltenste Nebenwirkungen oft erst nach der Zulassung gesehen werden können, einfach weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie auftreten, erst bei einer Impfung von vielen 100.000en von Menschen zu Tage tritt. Das ist immer so 🙁
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Man darf auch nicht vergessen, dass seltenste Nebenwirkungen oft erst nach der Zulassung gesehen werden können, einfach weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie auftreten, erst bei einer Impfung von vielen 100.000en von Menschen zu Tage tritt. Das ist immer so 🙁
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dafür gibt es dann die Nachbeobachtungsphase, die Surveillance, in der eben sehr genau geschaut wird, wo der Verdacht einer seltenste Nebenwirkung sich bestätigt und wie damit umzugehen ist. Hierauf schauen natürlich im Moment auch international noch mehr Leute als sonst.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Dafür gibt es dann die Nachbeobachtungsphase, die Surveillance, in der eben sehr genau geschaut wird, wo der Verdacht einer seltenste Nebenwirkung sich bestätigt und wie damit umzugehen ist. Hierauf schauen natürlich im Moment auch international noch mehr Leute als sonst.
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
In gewisser Weise ist es gut, dass wir Pandemie haben, denn dann können viele Menschen in die Studien eingeschlossen werden, weil eben im Moment viele Krankheitsfälle da sind. Die muss man ja oft sonst über Jahre sammeln, gerade bei selten gewordenen impfpräventablen Krankheiten
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
In gewisser Weise ist es gut, dass wir Pandemie haben, denn dann können viele Menschen in die Studien eingeschlossen werden, weil eben im Moment viele Krankheitsfälle da sind. Die muss man ja oft sonst über Jahre sammeln, gerade bei selten gewordenen impfpräventablen Krankheiten
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Deshalb werden wir, gerade wenn bald viele Menschen gleichzeitig geimpft werden können, auch seltenste Nebenwirkungen rasch erkennen können. Ich hoffe natürlich, dass es die nicht geben wird! Ich wünsche mir wirklich, dass die neuen Impfstoffe gut funktionieren und sicher sind!
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020
Deshalb werden wir, gerade wenn bald viele Menschen gleichzeitig geimpft werden können, auch seltenste Nebenwirkungen rasch erkennen können. Ich hoffe natürlich, dass es die nicht geben wird! Ich wünsche mir wirklich, dass die neuen Impfstoffe gut funktionieren und sicher sind!
— Natalie Grams (@NatalieGrams) November 28, 2020