Thread: Wenn Partygäste mit der Heizung kuscheln
Silvester ist noch gar nicht so lange her. Die meisten haben den Jahreswechsel sicherlich feucht fröhlich vollzogen. Alkohol gehört für die meisten einfach dazu.
Ob Bier, Wein oder Schnaps, Alkohol ist entweder Teil der Tradition oder gehört zu einem festen Ritual. Was dabei viele vergessen: Alkohol ist eine Droge. Jeder 20. Todesfall geht auf Alkohol zurück. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr rund 3 Millionen Menschen weltweit durch Alkoholkonsum bzw. an den Folgen davon. Rund 1,8 Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren sind allein in Deutschland abhängig. Davon mal abgesehen, können Betrunkene auch ganz schön anstrengend sein.
Deswegen möchten wir euch den nachfolgenden Thread von @suutje_blieven ans Herz legen.
Einer der Partygäste liegt gerade im Wohnzimmer an die Heizung gekuschelt und schläft. Wir bekommen ihn nicht wach. Also bleibt er hier. Das ist nicht schlimm. Es ist mein Lieblingsnachbar.
Trotzdem frage ich mich, warum dieses übermäßige Trinken sozial so akzeptiert ist.
— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
Man stelle sich nur mal vor, er wäre bekifft statt betrunken.
Der Aufschrei wäre groß. Drogenmissbrauch, Überdosis, Krankheit, alles würde einem vorgeworfen. Aber sobald es ja „nur Alkohol“ ist, ist es immer lustig und alles nicht so schlimm.
Die wenigsten Menschen können— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
nachvollziehen, dass ich stark alkoholisierte Menschen nicht vertrage. Ich will nicht in deren Nähe sein, ich will mich mit Ihnen nicht auseinandersetzen müssen, ich habe Angst vor Ihnen.
Zu viele Betrunkene gleichzeitig ertrage ich einfach nicht. Ich melde die Situation.— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
Ziehe mich zurück und verbringe freiwillig den ganzen Abend in der Küche. Wäsche ab oder koche und unterhalte mich dabei immer mit einzelnen Personen die vorbei kommen. Das ist ok für mich. Deshalb ist die Party trotzdem gut für mich.
Warum also muss ich mich für dieses— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
Rückzugsverhalten rechtfertigen, während aggressives, unangenehmes, störendes oder peinliches Verhalten von Besoffenen einfach hingenommen wird?
Warum kann ich nicht genau so akzeptiert einfach einen Joint rauchen und friedlich in der Ecke sitzen?— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
Warum darf ich nicht äußern, dass mir ein zu viel an sozialer Interaktion Stress verursacht?
„Ja dann brauchen wir auch gleich gar keine Leute mehr treffen! Dann kannst dich ja gleich eingraben! Soll ich jetzt alle rausschmeißen nur weil hier einer kleckert oder was?!?!?!“
— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020
Nein. Sollst du nicht.
Aber du könntest Verständnis zeigen, indem du mich nicht zwingst, diese Situation als toll zu empfinden.
Lass mich gehen, wenn ich das möchte und lass nicht zu, dass besoffene „Freunde“ meine Einrichtung zerstören.Danke.
— Christel (@suutje_blieven) January 4, 2020