Thread: Wenn das Kind plötzlich Zahnschmerzen hat

Chris Schröder 14.07.2022, 16:28 Uhr
Am Sonntag bekam eins meiner Kinder ziemlich plötzlich ziemlich heftige Zahnschmerzen. Wir riefen die (kostenpflichtige) Hotline an, die die Zahnarztpraxis auf ihrem AB bekanntgab.

Über die katastrophalen Zustände der Pflege berichten wir ja schon länger, aber dahinter steckt ein grundlegendes Problem, das sich durch alle Bereiche der Medizin, ja sogar durch alle Dienstleistungen am Menschen zieht: Die Kommerzialisierung mit Gewinnabsicht. Theoretisch dürfte das kein Problem sein, wofür haben wir schließlich die gesetzlichen Krankenkassen? Müssen die nicht eh für alles aufkommen? Da sollte doch Geld eigentlich keine Rolle spielen, oder? Praktisch sieht das leider ganz anders aus.

Denn wo sich wenig Geld verdienen lässt, wird gerne mal gespart oder wie es im BWL-Jargon heißt: „optimiert“. Umgekehrt finden ab und an ein paar unnötige Behandlungen oder Untersuchungen – meist mit teuren technischen Apparaturen – statt, mit denen sich viel Geld verdienen lässt. Was das noch mit den medizinischen Grundsätzen zu tun haben soll, wenn lukrative Leistungen vermehrt vorgenommen und unlukrative Behandlungen eingeschränkt werden, erschließt sich nicht. Hinzu kommt, dass – obwohl es seit Jahren hartnäckig abgestritten wird – wir de facto in einer Zwei-Klassen-Medizin leben, in der Privatversicherte eine viel bessere Versorgung erwarten können als die in den gesetzlichen Kassen. Im globalen Vergleich mögen wir eines der besten Gesundheitssysteme der Welt an der Hand haben, aber an den Bedürfnissen der Patient*innen orientiert ist es schon lange nicht mehr.

Die Twitteruserin @murmelschnecke liefert mit dem nun folgenden Thread mal ein Beispiel, das ausnahmsweise nichts mit Pflege zu tun hat. Aber lest am besten selbst.

Das sagen andere User:

Klingt bekannt oder schon ähnlich erlebt? Sollte eigentlich nicht so sein! Natürlich kann man die Probleme dieses Systems umgehen, schließlich gibt es für alle Hürden einen Work-Around. Aber wie toll wäre es, wenn wir mit dieser Entmenschlichung endlich aufhören und medizinische Hilfe schnell und unkompliziert für jeden zugänglich machen würden? Und das unabhängig davon, wie viel Gewinn eine Behandlung abwirft! Was die Leserinnen und Leser dazu zu sagen hatten, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Wie immer haben wir ein paar der treffendsten Reaktionen für euch gesammelt.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Passend dazu hätten wir noch das:

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